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Genderkingen: Wildunfall am Flugplatz Genderkingen: Pilot rammt Reh

Genderkingen

Wildunfall am Flugplatz Genderkingen: Pilot rammt Reh

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    Dieses Flugzeug erfasste in Genderkingen ein Reh.
    Dieses Flugzeug erfasste in Genderkingen ein Reh. Foto: Wolfgang Widemann (Archivbild)

    Ein spektakulärer und in dieser Form glücklicherweise äußerst seltener Wildunfall hat sich am Sonntagabend auf der Landebahn des Flugplatzes in Genderkingen ereignet. Ein Flugzeug stieß bei der Landung mit einem Reh zusammen.

    Im Rahmen einer Zusatzausbildung absolvierte nach Auskunft der Polizei ein 62-Jähriger mit einem Fluglehrer eine Nachtflugstunde. Die Maschine vom Typ Aquila, die der Motorflugsportgruppe (MDG) Donauwörth-Genderkingen gehört, startete um 17.15 Uhr. Die Propellermaschine steuerte der Schüler, der Ausbilder saß neben ihm und überwachte den Flug. Der Himmel war wolkenlos, und die Sicht betrug mehr als zehn Kilometer. „Bei diesen optimalen Voraussetzung war mit einem schönen Flug zu rechnen“, so die Polizei.

    62

    setzte mit 100 Stundenkilometern am Flugplatz in Genderkingen auf

    Gegen 18.20 Uhr kehrte das Sportflugzeug wieder nach Genderkingen zurück. Der 62-Jährige flog der Polizei zufolge die Landebahn vorschriftsmäßig an. Unmittelbar nachdem die Maschine mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Stundenkilometern aufgesetzt hatte, kreuzte aber ein von links kommendes Reh den Weg des Fliegers. Das Tier kollidierte frontal mit dem Flugzeug und wurde durch den Propeller sofort getötet.

    Der Pilot konnte trotz des Zusammenstoßes die Maschine sicher zum Stehen bringen. Glücklicherweise handle es sich bei dem 62-Jährigen um einen erfahrenen Flieger, erklärt MDG-Vorsitzender Matthias Obermayer auf Anfrage unserer Zeitung. Auch der Ausbilder sei sehr erfahren. Dennoch: „Wir waren nach dem Unfall alle völlig konsterniert.“ In den vergangenen 20 Jahren – so lange ist Obermayer im Verein schon dabei – sei so etwas auf dem Flugplatz Genderkingen nicht passiert. Dort fänden mittlerweile jährlich immerhin rund 10000 Landungen statt.

    Warum das Areal in Genderkingen nicht eingezäunt ist

    Genauso wie bei einem Wildunfall mit dem Auto könne Schlimmeres passieren, beispielsweise wenn der Pilot in einer Reflexbewegung den Steuerknüppel herumreiße oder das Bugfahrwerk abbreche. Dann könnte die Maschine außer Kontrolle geraten und verunglücken.

    Bei der 760 Meter langen Start- und Landebahn in Genderkingen handle es sich im Gegensatz zu größeren Flugplätzen um keine Sicherheitszone. Deshalb sei das Areal auch nicht eingezäunt. Der Schaden, der an dem Flugzeug entstand, müsse erst noch ermittelt werden. Nach ersten Schätzungen liegt er bei mindestens 5000 Euro. Der Propeller ist laut Obermayer zerstört. Möglicherweise sei auch das Getriebe oder der Motor in Mitleidenschaft gezogen worden. Den Kadaver des Rehs beseitigte der zuständige Jagdpächter.

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