Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Genderkingen: Der uralte Traum lebt weiter

Genderkingen

Der uralte Traum lebt weiter

    • |
    Selbst fliegt der 87-jährige Walter Koch (rechts) nicht mehr. Das überlässt er heute den jüngeren Piloten.
    Selbst fliegt der 87-jährige Walter Koch (rechts) nicht mehr. Das überlässt er heute den jüngeren Piloten. Foto: Jürgen Ziegelmeir

    Faszination Fliegen – mit diesen zwei Worten beschreibt die Motorflugsportgruppe Donauwörth-Genderkingen auf ihrer Internetseite einen uralten Traum der Menschheit. Die Begeisterung für diesen Sport zeigten die Vereinsmitglieder auch heuer am letzten Sonntag im Monat September. Weil das Wetter mit strahlendem Sonnenschein auf der Seite der Piloten war, bot dieses Flugplatzfest mehreren hundert Besuchern viele Programmpunkte rund um das Fliegen.

    Ohne Unterbrechung hoben die Passagiermaschinen ab. „Heutzutage verfügen sie über moderne Technik, die den Passagieren Sicherheit bietet“, sagt Walter Koch, ein ehemaliger Pilot, der es wissen muss.

    Als lebende Historie bezeichnet Vorsitzender Matthias Obermayer den rüstigen Senior. Selbst im Alter von 87 Jahren ist Koch noch regelmäßig am Flugplatz, hilft, wenn eine Maschine nicht anspringt oder unterstützt die Mitarbeiter im Tower. Selbstverständlich könne er heute noch mitarbeiten, obwohl sich die Technik im Vergleich zu früher erheblich weiterentwickelt habe. Heute könne sich das niemand mehr vorstellen, „dass wir damals das Fahrwerk noch mit der Kurbel einholen mussten“, sagt Koch. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges lernte er in Ansbach im Alter von 14 Jahren das Segelfliegen. Angst? Nein, die habe er nie empfunden, es habe ihn doch der Traum vom Fliegen angetrieben.

    Und dem sei er dann verfallen, wie viele der anderen Piloten in Genderkingen. Alfred Rehberger ist einer von ihnen. Schon als Zehnjähriger wusste er, dass er irgendwann fliegen wolle. Behutsam ging er es jedoch an, weil es ein teures Hobby ist, den Pilotenschein zu machen. „Erst kam das Haus und die Familie und dann habe ich begonnen“, erzählt er. Seitdem kann er es nicht mehr lassen. Fliegen sei eine Leidenschaft und nicht vergleichbar mit Autofahren. Mal schnell nach Ingolstadt oder Augsburg – nein, so einfach gehe es nicht. „Es erfordert Planung und Zeit“, weiß Rehberger.

    Hat sich der Pilot entschlossen, welche Strecke er fliegen möchte, beginnt ein ausführlicher Check von Flugzeug, Instrumenten und Motor. Entscheidend, im Gegensatz zum Auto, sei das Wetter. Ohne einen exakten Bericht studiert zu haben, rollt kein Pilot zur Landebahn. Von diesem hohen Sicherheitsstandard profitieren die Gäste, die an diesem Sonntag Schlange standen, um ihren Flug zu buchen. Die Faszination Fliegen fesselt nämlich nicht nur die Piloten, sondern auch viele Menschen, die einfach gerne die Welt von oben betrachten.

    Nächstes Jahr feiert die Motorflugsportgruppe ihr 50-jähriges Bestehen, kündigt Obermayer an. Bei dieser Gelegenheit werde der Verein eine neue Halle einweihen. Der neue Radweg zum Flugplatz werde bis dahin auch fertig sein. Eigentlich ist er bereits benutzbar. „Von Donauwörth aus können uns die Menschen schon jetzt mit dem Fahrrad erreichen“, sagt Obermayer und freut sich, dass sich nicht nur die Technik der Fliegerei weiterentwickelt, sondern auch die Infrastruktur rund um den Flugplatz.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden