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Erna Dirschinger: Viele Alben für Weggefährten

Erna Dirschinger

Viele Alben für Weggefährten

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    „Bleib gesund, bis drei Kirschen wiegen ein Pfund“, schrieb Edeltraud Stempfle für ihre Freundin Erna Dirschinger.
    „Bleib gesund, bis drei Kirschen wiegen ein Pfund“, schrieb Edeltraud Stempfle für ihre Freundin Erna Dirschinger. Foto: Dirschinger

    Mit Begeisterung ist Erna Dirschinger aus Buchdorf unserem Aufruf nach Poesiealben gefolgt. „Da haben Sie ja mal ein tolles Thema!“, schreibt die 64-Jährige, die viele in der Region als die eine Hälfte des

    „Poesiealben sammle ich, seit ich schreiben und lesen kann – und das war 1963. Ich bin 1956 geboren und habe mein erstes Album zur Einschulung bekommen“, berichtet sie. „Meine Poesiealben habe ich gehütet und geliebt; sie waren mit unterwegs in der Volksschule, im ersten Jahr Gymnasium in Donauwörth, dann im Internat in Dillingen – und auch, als ich bereits verheiratet war und eine eigene Familie hatte, ,führte‘ ich ein Poesie-Album.“

    Die lieb gewonnene Tradition, schriftliche Erinnerungen an Weggefährten zu bewahren, hat Dirschinger auch mit ihren Musikschülern – Flötenkinder und Gitarrenschüler – weitergeführt. So schrieb ein Kind aus der Gruppe: „Wer sich heute freuen kann, soll nicht bis morgen warten.“ Vor drei Jahren ließ Dirschinger wieder ein Poesiealbum herumgehen. Mitglieder der Krebsgruppe, ihrer Chöre und die Freunde aus der Bäldleschwaige haben sich eingetragen.

    Auch die Poesiealben ihrer Brüder hat sie „aufbewahrt“, und als ein Bruder vor einigen Jahren seinen 60. Geburtstag feierte, schenkte sie ihm sein Poesie-Album aus seiner Kinderzeit. „Es war schon eine große Freude!“

    Dirschinger möchte die lieben Erinnerungen an eine unbeschwerte Kinderzeit „auf gar keinen Fall missen“, und bestimmt geht es anderen „Erinnerungsfreaks“ genau so!

    Doch Dirschinger sieht auch den Wandel in dieser schönen Kultur. „Ich muss sagen, dass ich mit den Poesiealben meiner Enkel nicht ganz so viel Freude hatte. Das heißt ja ohnehin jetzt schon mal ganz anders: Freundebuch. Das klingt für mich nicht so ganz poetisch, und da brauchte ich ein Foto, und da sind die Fragen vorgegeben: Lieblingssänger, Schauspieler, Lieblingsfarbe, was möchtest du mal werden, welche Kleidergröße hast du, wie groß und wie schwer bist du.“ Nein, das gefällt Erna Dirschinger nicht!

    „Da waren die kunstvollen Gemälde und die zarten Scherenschnitte aus meiner Poesiealbum-Zeit doch viel viel schöner.“ (dz)

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