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Energie: Windräder in Riedheim drehen sich

Energie

Windräder in Riedheim drehen sich

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    Der Windpark Riedheim hat den Probebetrieb aufgenommen. Die drei Anlagen erzeugen dabei bereits Strom. Nach der Abnahme durch einen Gutachter Ende des Monats soll der reguläre Betrieb beginnen.
    Der Windpark Riedheim hat den Probebetrieb aufgenommen. Die drei Anlagen erzeugen dabei bereits Strom. Nach der Abnahme durch einen Gutachter Ende des Monats soll der reguläre Betrieb beginnen. Foto: Manuel Wenzel

    Weil sie bis zu ihrem höchsten Punkt rund 200 Meter in die Höhe ragen, ist es bereits von Weitem sichtbar: In Riedheim dreht sich etwas. Die drei Windräder in dem Holzheimer Ortsteil sind mittlerweile im Probebetrieb. Dabei produzieren sie bereits Strom, wie Christian Böhm, Geschäftsführer der Firma Vensol, berichtet. Das Unternehmen aus Babenhausen hat den Windpark gemeinsam mit der Firma Umweltgerechte Kraftanlagen aus dem sächsischen Meißen geplant und realisiert.

    Ende Juni werde eine Abnahmebegehung mit einem Gutachter erfolgen, dann kann der reguläre Betrieb beginnen, sagt Böhm. Der Strom wird über das nur wenige Kilometer entfernte Umspannwerk Holzheim eingespeist. „Eine derart günstige Konstellation gibt es nicht oft. Es ist daher davon auszugehen, dass ein nennenswerter Teil auch tatsächlich in der Gemeinde Holzheim verbraucht wird.“ Der Rest fließe ins Hochspannungsnetz. Jedes Windrad soll jährlich rund sieben Millionen Kilowattstunden an Strom erzeugen – das entspricht laut Böhm dem durchschnittlichen Verbrauch von knapp 2000 Drei-Personen-Haushalten.

    In den kommenden Wochen stehen dann am und um den Windpark noch einige Restarbeiten an. Unter anderem müssen Wege an manchen Stellen zurückgebaut werden. Diese mussten für die Anlieferung der Großbauteile – alleine die Rotorblätter haben eine Länge von jeweils 60 Metern – verbreitert werden. Außerdem seien einige Straßen durch den regen Schwerlastverkehr nach Riedheim in den vergangenen Monaten in Mitleidenschaft gezogen worden, so Böhm: „Wir werden mit der Gemeinde eine Schlussabnahme machen, wo im Straßennetz Nachbesserungen notwendig sind.“

    Doch nicht nur Lastwagen pendelten zuletzt vermehrt nach Riedheim, es entwickelte sich auch eine Art Windradtourismus. Vor allem als sich die gewaltigen Rotorblätter ihren Weg durch die teils engen Wege im Dorf bahnten, verfolgten regelmäßig auch einige Zuschauer – manche aus den umliegenden Ortschaften – das Geschehen. „Der Aufbau war schon interessant und spektakulär. Man konnte ja praktisch täglich mitverfolgen, wie die Anlagen wachsen“, sagt Holzheims Bürgermeister Robert Ruttmann.

    „Allerdings habe ich immer betont, dass die Bewährungsprobe erst dann kommt, wenn die Windräder laufen.“ Ruttmann berichtet, dass ihn in den vergangenen Tagen schon einige Anrufe ereilt hätten von Bürgern, die sich über den Lärm der Anlagen beschwerten. Dieser könne den Berichten aus der Bevölkerung zufolge recht intensiv sein, so der Rathauschef – „je nach Windlage“. Auch die nächtlichen Beleuchtungen, die aus Gründen der Flugsicherung notwendig sind, scheinen einigen Bürgern ein Dorn im Auge, wie Ruttmann berichtet. Die Klagen seien übrigens nicht ausschließlich aus der Gemeinde Holzheim gekommen, sondern auch aus benachbarten Orten.

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