Die Reichsstraße soll attraktiver werden, die Menschen gerne kommen und lange bleiben – diesen Wunsch gibt es schon lange, nur für den Weg dorthin gibt es sehr unterschiedliche Ideen. Eine davon ist es den Autoverkehr aus „Schwabens schönster Einkaufsstraße“ zu holen.
Und genau das soll jetzt passieren. Zumindest ein Mal im Monat wird die Reichsstraße zwischen dem Donauwörther Rathaus und Pflegstraße für den Verkehr gesperrt. Die Autos werden über die Sonnenstraße und Kronengasse umgeleitet, alle Parkhäuser sind wie gewohnt zu erreichen. Die Premiere findet am 4. September statt und dann jeden ersten Samstag im Monat.
Lockdown vermieste den eigentlich geplanten Start für den autofreien Samstag in Donauwörth
„Wir starten mit fünf Monaten Verspätung“, sagt Christiane Kickum, Geschäftsführerin der City-Initiative Donauwörth (CID). Denn das Projekt „autofreie Reichsstraße“ sollte eigentlich bereits im April dieses Jahres starten. Dann aber kam Corona und der Lockdown dazwischen. Die extra für die Osterzeit organisierte Dekoration wurde nie ausgepackt und wartet jetzt im Tanzhaus auf den nächsten Frühling. Denn jetzt im September wollen Gastronomen, Händler und das Stadtmarketing in der provisorischen Fußgängerzone auf Zeit den Sommer feiern.
Geplant ist laut Kickum, die das Projekt in enger Abstimmung mit den Einzelhändlern und Gastronomen ausgearbeitet hat, dass die Wirte ihre Tische und Stühle weit auf die Straße stellen. Vor dem Stadtladen soll ein zünftiger Biergarten mit Musik und Schmankerl geben. Die CID hat Straßenkünstler organisiert, Marktstände bieten gebrannte Mandel und allerlei Leckereien an. Dazwischen soll es kleine Ruheoasen geben, wo man sich einfach hinsetzen und schauen kann. „Das wird kein Straßenfest“, macht Kickum klar. „Es geht darum, die Atmosphäre zu schaffen, dass gerne auf einen Bummel und auf einen Kaffee in die Reichsstraße geht.“
Bisher keine Begrenzung der Besucherzahl
Bisher sieht es so aus, als müsste die Zahl der Besucher nicht begrenzt werden. „Sollten sich die Corona-Auflagen ändern, müssen wir am Eingang kontrollieren“, so Kickum. Sie hofft allerdings auf unbeschwertes Flair und Gelegenheit für die Bürger sich in der Reichsstraße wohlzufühlen und „auf ein Gespräch stehen zu bleiben“.
Die Händler haben sich zumindest darauf geeinigt bis 16 Uhr die Geschäfte zu öffnen. „Wir setzen die Straßensperrung ja vor allem für unsere Ladenbetreiber und die Gastronomen um“, sagt Kickum. Öffnungszeiten bis 18 Uhr wäre wünschenswert gewesen – nicht nur bei den Ketten. „Aber das kann sich ja entwickeln“, sagt Kickum, die überzeugt ist, dass vor allem im Samstagnachmittag großes Potenzial für die Stadt steckt.
Sollte die Fußgängerzone einmal im Monat funktionieren, sei man bereit aufzustocken und auf alle Samstage auszuweiten. Doch dafür müsse sich das Konzept etablieren und gut angenommen werden.
Für die kommenden autofreien Reichsstraßen-Tage hat die CID bereits Themen und Konzepte ausgearbeitet. Am 2. Oktober wird sich alles um „Erntedank“ dreht. Die Perchtoldsdorfer Winzer haben ihren Besuch zugesagt und schenken aus. Der 6. November ist auch der Termin für die Kunst- und Lichternacht. „Da bleibt die Reichsstraße eben den ganzen Tag gesperrt“, so Kickum.