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Donauwörth: Wie Volksmusikstar Oswald Sattler diesen Advent verbringt

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Wie Volksmusikstar Oswald Sattler diesen Advent verbringt

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    In den vergangenen Jahren besuchten zahlreiche Menschen aus der Region die Adventskonzerte. von Sattler. Diese können heuer freilich nicht stattfinden, was Sattler bedauert.
    In den vergangenen Jahren besuchten zahlreiche Menschen aus der Region die Adventskonzerte. von Sattler. Diese können heuer freilich nicht stattfinden, was Sattler bedauert.

    Jammern über die schlimme Situation der Künstler würde Oswald Sattler nie. Wer den Südtiroler Musikstar kennt, wundert sich deshalb nicht, wenn er im Telefoninterview davon spricht, dass er natürlich gerne mit seinen sakralen Liedern in Gotteshäusern auf Weihnachten einstimmen würde, andererseits auch die „stade Zeit“, wie er sie in 40 Karrierejahren nie erlebt habe, genieße. Dabei denkt er gerne an seine sakralen Konzerte in Donauwörth.

    Der „Laienapostel“, wie Sie immer gerne bezeichnet wurden, muss wegen Corona pausieren. Wie schwer fällt Ihnen das?

    Sattler: Es waren schöne Erlebnisse, mit Menschen, die meine tiefgründigen Texte verstanden haben. Die Atmosphäre in der Pfarrkirche in der Parkstadt in Donauwörth mit 800 Besuchern hat mich sehr berührt. Ich hatte für mein Konzert natürlich auch neue Lieder vorbereitet, aber schon früh war klar, dass der Auftritt nicht stattfinden würde.

    Wann haben Sie zuletzt vor großem Publikum gesungen?

    Sattler: Zunächst am 29. Februar im Elsass und einen Tag später in der Schweiz. Niemand hat geahnt, dass die Pause so lange dauern würde. Ich bin für 2021 aber zuversichtlich, wenngleich es auf meinem bäuerlichen Hof in Kastelruth viel zu erledigen gibt.

    Keine Auftritte könnten doch der Stimme schaden ...

    Sattler: Ein guter Einwand. Aber ich habe im Keller meines Hauses einen Raum eingerichtet. Da stehen meine Gitarren, und da singe ich immer wieder mal – übrigens nicht nur wegen der Stimme, sondern weil es mir auch Spaß macht.

    Sie haben die Zahl Ihrer Auftritte in den letzten Jahren bereits reduziert, um mehr Zeit für die Familie und die Landwirtschaft zu haben ...

    Sattler: Ja, das erleichtert es mir jetzt, mit der Situation umzugehen. Ich war 40 Jahre lang als Sänger unterwegs. Da wird man ruhiger. Für die jungen Künstler ist die Zwangspause schon schwerer zu ertragen. Die sakralen Auftritte machen mittlerweile 60 Prozent meiner Auftritte aus.

    Wie sieht nun im „neuen Leben“ des Oswald Sattler ein Tag aus?

    Sattler: Ich arbeite viel im Wald, in unseren Südtiroler Bergen, wo es viel Holzbruch gegeben hat. Da gibt es immer etwas aufzuräumen. Auch die starken Niederschläge in den letzten Wintermonaten haben Schäden verursacht, die beseitigt werden müssen. Ansonsten bleibt Zeit für meine Frau und für unsere beiden Söhne. Das ist aber nicht so ungewöhnlich, wie man meinen könnte, war ich zuletzt doch schon in den Sommermonaten längere Zeiten in Kastelruth. Wenn ich unterwegs bin, kümmert sich meine Frau um die Rinder.

    Wählen Sie die religiösen Lieder, die Sie bei Kirchenkonzerten singen, selbst aus?

    Sattler: Ja schon. Die Texte prüfe ich genauso wie die Melodien, die natürlich eingängig sein sollten. Meine Frau Alma bringt ebenfalls ihre Gedanken mit ein. Meine erste CD mit religiöser Ausrichtung habe ich 1999 veröffentlicht, das erste Video mit dem Titel „Wege zum Glauben“ dann 2004.

    Sie kommen jedes Jahr nach Donauwörth. Ihre Anhänger schätzen das. Lässt sich daraus eine besonderes Treue ableiten?

    Sattler: Die Kirchenkonzerte in Donauwörth waren immer sehr emotional. Einen Beitrag dazu leistet mit authentischen Liedern auch immer wieder das Kastelruther Männerquartett, in dem mein älterer Bruder Robert mitwirkt. Der vierstimmige Gesang passt gut zu meinen Soli. Jeder Moment in meinen sakralen Konzerten soll als ein Geschenk, ein Geschenk Gottes, verstanden werden.

    Wie Gabi Konrad von der veranstaltenden Agentur ergänzend mitteilt, sei noch nicht gewiss, ob es 2021 wieder ein Adventskonzert mit Oswald Sattler in Donauwörth geben wird. Sie haben die gesamte diesjährige Tournee an allen Orten um ein Jahr verschieben können, lediglich aus Donauwörth trotz mehrmaliger Nachfrage von Dekan Robert Neuner keine Zusage bekommen.

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