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Donauwörth: Was es mit den Quallen im Riedlinger Baggersee auf sich hat

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Was es mit den Quallen im Riedlinger Baggersee auf sich hat

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    Im Riedlinger Baggersee tummeln sich derzeit Hunderte dieser Süßwasserquallen. Sie sind harmlos, aber durchaus eine Seltenheit in unseren Gewässern. Diese Aufnahme zeigt eine Qualle, die in einem Eimer gefangen wurde.
    Im Riedlinger Baggersee tummeln sich derzeit Hunderte dieser Süßwasserquallen. Sie sind harmlos, aber durchaus eine Seltenheit in unseren Gewässern. Diese Aufnahme zeigt eine Qualle, die in einem Eimer gefangen wurde. Foto: Anja Rau

    Beim Bad im Meer überrascht es den Schwimmer wohl weniger, wenn er eine Qualle neben sich im Wasser entdeckt. Dann heißt es aber Vorsicht, denn die Berührung mit einer Feuerqualle kann schmerzhafte Folgen haben. Aktuell schweben aber auch am Riedlinger Baggersee jede Menge Quallen im Wasser.

    Donauwörther Wasserwacht gibt Entwarnung

    Die weißlich-durchsichtigen Unterwassertiere bevölkern den gesamten See. Das bestätigt auch Manuel Brandt, Vorsitzender der Wasserwacht Donauwörth. Zusammen mit seinen Kollegen hat er erst am Wochenende wieder die Aufsicht am See übernommen. Die heißen Temperaturen lockten viele an den See. Und immer wieder kamen Badegäste und fragten nach den Quallen. „Ja, es sind im Moment sehr viele“, so Brandt. Doch er gibt Entwarnung: „Es handelt sich um völlig ungefährliche Süßwasserquallen. Eine körperliche Begegnung würde man kaum spüren.“

    Die Süßwasserqualle ist ein harmloses Tier, das sich über die Einfuhr von Zuchtfischen und exotischen Wasserpflanzen von Asien auch in unsere Gefilde verbreitet hat. Vor zwei Jahren wurden Exemplare davon bereits am Baggersee in Hamlar entdeckt.

    Lesen Sie hierzu auch: Was schwimmt denn da?

    Hunderte Quallen tummeln sich um eine Familie

    Auch Anja Rau und ihre Kinder haben vergangenes Wochenende die Quallen beim Baden entdeckt. „Erst haben wir die weißen Punkte im Wasser nahe des Ufers entdeckt und das dann genauer untersucht“, erzählt sie. Mit der Taucherbrille ihres Sohnes hat sie sich die Tiere aus der Nähe angesehen und die Quallen waren schnell identifiziert. „Als wir später auf den See hinausgeschwommen sind, waren Hunderte um uns herum. Das war schon ein wenig unheimlich.“ Die Nesseltiere mit ihren Tentakeln erreichen maximal die Größe einer Zwei-Euro-Münze. Vor allem in den Abendstunden steigen sie zur Wasseroberfläche auf und sind gut zu beobachten.

    Am Baggersee in Riedlingen ist die Wasserwacht an heißen Tagen mit bis zu 13 Mann vor Ort, um für Sicherheit zu garantieren.
    Am Baggersee in Riedlingen ist die Wasserwacht an heißen Tagen mit bis zu 13 Mann vor Ort, um für Sicherheit zu garantieren. Foto: Wasserwacht/Manuel Brandt

    Doch außer dem ungewohnten Anblick gibt es keinen Grund für getrübten Badespaß. Denn die Quallen leben nur dort, wo auch die Qualität des Wassers stimmt, wie Manuel Brandt erläutert: „Die Quallen mögen nur sauberes und dauerhaft warmes Wasser. Am besten über 22 Grad. Das Vorkommen ist also ein Indiz für die gute Wasserqualität im Baggersee in Riedlingen.“

    Süßwasserkrebse und Waller im Riedlinger Baggersee

    Im Übrigen gäbe es laut Brandt in Riedlingen bei einer Runde mit dem Schnorchel im See noch mehr zu entdecken: „Es gibt auch Süßwasserkebse oder Waller.“ Auch die sorgen regelmäßig für Aufsehen. Allerdings sei die Sicht aktuell nicht die beste.

    Info:

    • Die Süßwasserqualle oder Süßwassermeduse oder auch Craspedacusta sowerbii genannt, gehört zu den Nesseltieren.
    • Ausgewachsene Medusen haben einen glockenförmigen Schirm an dessen Rand nesselbesetzte Fangarme sitzen. Mit diesen Tentakeln erbeuten sie Zooplankton, also winzige, im Wasser freischwebenden Organismen, wie Ruderfußkrebse, Wasserflöhe und Rädertierchen.
    • Süßwasserquallen bestehen zu 99,3 Prozent aus Wasser und haben damit den höchsten, bei Tieren festgestellten Wasseranteil. Neben der frei im Wasser schwimmenden Medusenform, gibt es auch einen fest am Grund anhaftenden Polypen. Dieser Polyp wächst auf Steinen, Holz und Pflanzen.
    • Polypen können sich auf verschiedene Art und Weise fortpflanzen. Meistens entstehen durch Knospung einer oder mehrere neue Polypen und es bildet sich eine Kolonie. Wenn die Umweltbedingungen es jedoch zulassen, dann bildet der Polyp die frei im Wasser schwebenden Medusen aus, die wir als Quallen kennen. Diese Medusen haben weibliche und männliche Individuen und können sich somit sexuell fortpflanzen und wiederum neue Polypen bilden. (Quelle: Landesfischereiverband Bayern)
    Eine Portugiesische Galeere wurde bei Mallorca gesichtet. Die giftigen Fangfäden der Quallen lösen bei Berührung starke Schmerzen und Entzündungen aus.
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    Vor Mallorca wurde eine Portugiesische Galeere gesichtet. Die hochgiftige Qualle kann für den Menschen sehr gefährlich werden. Wo die Tiere weltweit vorkommen.

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