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Donauwörth: Vater stirbt nach Messerattacke - Frau außer Lebensgefahr

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Vater stirbt nach Messerattacke - Frau außer Lebensgefahr

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    Nach der Messerstecherei am Freitag, 29. 3. 2019, in Donauwörth ist eines der Opfer verstorben. Am Tatort wird dem 49-Jährigen mit Blumen und Kerzen gedacht.
    Nach der Messerstecherei am Freitag, 29. 3. 2019, in Donauwörth ist eines der Opfer verstorben. Am Tatort wird dem 49-Jährigen mit Blumen und Kerzen gedacht. Foto: Martin Wiemann

    Zwischen den Blutlachen liegt ein einsamer Turnschuh, ein paar Kleidungsstücke sind verstreut – es sind die Spuren einer Gewalttat, die sich am frühen Freitagmorgen in einem Innenhof zwischen Mehrfamilienhäusern in der Bahnhofsstraße in Donauwörth abgespielt hat. Gegen 7.15 Uhr hat ein 33-jähriger Bewohner dieses Hauses auf ein Ehepaar eingestochen. Der Mann und die Frau mit indischer Abstammung wurden lebensgefährlich verletzt. Noch am Freitag starb der Mann an den Folgen der Attacke.

    Der Mann aus Guinea und die Eheleute lebten viele Jahre im gleichen Haus. An diesem Morgen aber gerieten sie aneinander. Der Streit eskalierte wohl und Anwohner berichten, dass der 33-Jährige auf die Ehepartner einschlagen würde und ein Messer bei sich habe. Mit diesem Küchenmesser stach der Afrikaner mehrfach auf den 49-jährigen Mann und die 43-jährige Frau ein. „Die Attacke war sehr massiv“, sagt Rainer Pabst, erster Polizeihauptkommissar beim Polizeipräsidium Schwaben Nord. Vor allem der Mann hat den Gewaltausbruch des 33-Jährigen wohl besonders abbekommen. Das Messer traf neben dem Körper auch die Kopfregion. Er musste vor Ort reanimiert werden und wurde anschließend mit dem Krankenwagen in die Uniklinik Augsburg gebracht. Am Freitag erlag er seinen schweren Verletzungen.

    Messerattacke in Donauwörth: Täter sitzt in U-Haft

    Auch die Ehefrau des 49-Jährigen hat lebensbedrohliche Verletzungen davongetragen. Sie wurde mit dem Hubschrauber in die Uniklinik geflogen. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, schwebt sie mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr. Sie befindet sich dennoch weiterhin auf der Intensivstation. Die Kinder des Ehepaars werden derzeit vom Jugendamt Donauwörth betreut und sollen in einer Pflegefamilie untergebracht werden, bis sich der Zustand ihrer Mutter wieder verbessert hat.

    Mehrere Nachbarn hatten die Polizei alarmiert. Der Tatort ist von den oberen Stockwerken der Mehrfamilienhäuser gut einsehbar. Dort konnten die Beamten der ersten Streife vor Ort den Täter festnehmen. Er leistete keinen Widerstand. Die Tatwaffe, ein herkömmliches Küchenmesser, wurde vor Ort sichergestellt. Der 33-Jährige wurde auf der Wache der Polizeiinspektion Donauwörth vernommen und am Nachmittag dem Haftrichter am Amtsgericht Augsburg vorgeführt. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Die Ermittler gehen also davon aus, dass der Afrikaner vorsätzlich gehandelt hat.

    Donauwörth: Hat der mutmaßliche Täter einen islamistischen Hintergrund?

    Während des Tages war die Spurensicherung der Kriminalpolizei Dillingen mit mindestens 20 Beamten vor Ort. Sie dokumentierten die Spuren der Tat und riegelten den Innenhof mit Sperrbändern ab. Im Laufe des Vormittags – die Meldung über den Gewaltausbruch hatte sich bayernweit schnell verbreitet – kamen immer wieder Fernsehteams in die Bahnhofsstraße.

    Das Motiv des Täters ist bisher unklar. Zwar haben wohl Zeugen ausgesagt, der Afrikaner hätte während der Tat etwas gerufen, was einen islamistischen Hintergrund vermuten lassen könne. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Dillingen haben allerdings keine Hinweise in diese Richtung gebracht. Der Festgenommene habe keinerlei Verbindungen zum Islamismus, erklärt Rainer Pabst.

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