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Donauwörth: Tanzhaus: Die Reaktionen auf den Bürgerentscheid

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Tanzhaus: Die Reaktionen auf den Bürgerentscheid

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    Das Tanzhaus steht weiter im Fokus des Interesses in Donauwörth.
    Das Tanzhaus steht weiter im Fokus des Interesses in Donauwörth.

    Das Donauwörther Tanzhaus wird nicht abgerissen, sondern saniert. Ein Neubau, für den sich der neue Stadtrat mehrheitlich ausgesprochen hatte, ist vom Tisch: Die Bürgerinnen und Bürger Donauwörth wollen das bestehende Gebäude erhalten. Ihr Votum war nach einem spannenden Bürgerentscheid am Sonntagabend letztlich deutlich. Mit gut zehn Prozent der Stimmen Abstand in der Stichfrage entschieden sich die meisten für das Bürgerbegehren – und damit für den Erhalt des bestehenden

    55,35 Prozent der Donauwörther sprachen sich letztlich für den Erhalt des Tanzhauses aus

    55,35 Prozent. Das ist das Votum, das die Zukunft des Tanzhauses in der Innenstadt besiegelt. 4586 Wählerinnen und Wähler sprachen sich am Sonntag für das Anliegen der Bürgerinitiative für die Sanierung des Tanzhauses (BI) aus – 3699 hätten hingegen lieber einen kompletten Neuanfang mit Rückbau und anschließendem Wiederaufbau in verkleinerter Form und mehr Außenfläche gesehen.

    FürChristian Kanth, Mitinitiator der BI, war es ein erfolgreicher Abend am Sonntag: „Ich freue mich, denn die Bürger haben unser Angebot angenommen“, sagt Kanth am Tag nach dem Entscheid. Doch im gleichen Atemzug will er klarstellen: „Es geht nicht darum, nun zu sagen, welche Seite recht hatte oder nicht.“ Es sei vielmehr angebracht, „sich die Hände zu zu reichen“ und zügig voranzukommen bei der Wiederbelebung des seit Jahren brach liegenden zentralen Donauwörther Veranstaltungsgebäudes. Dabei sollten sich die politischen Verantwortungsträger nach Meinung der BI „an die ausgewogene und inhaltlich starke Machbarkeitsstudie von Bettina Kandler“ halten. Die BI sei darüber hinaus gerne bereit, „dass wir uns mit Inputs einbringen“.

    Loitzsch: "Wir werden uns nicht beleidigt zurückziehen"

    Ralf Loitzsch, PWG-Stadtrat und Mitglied des Neuen Forums Tanzhaus, das sich für einen Neubau stark machte, will indes nicht verhehlen, dass er enttäuscht ist. Trotzdem wolle er das Ergebnis des Entscheids „sportlich“ nehmen: „Der Wählerwille wird jetzt zum Tragen kommen.“ Enttäuschend sei indes die Wahlbeteiligung von knapp 58 Prozent sowie die zahlreichen ungültigen Stimmen bei den beiden ersten Fragen zum Bürgerentscheid. Die Komplexität des Stimmzettels mit den drei darauf verzeichneten, eher technisch formulierten Fragen, habe es „den Bürgern schwer gemacht“. Gerne hätte es das Neue Forum zudem gesehen, wenn sich die Gegenseite an dem öffentlichen Dialog im Parkhotel im Sommer beteiligt hätte: „Wir hätten die Dinge dann konstruktiver darstellen können.“ Nichtsdestotrotz würden sich die 17 Ratsleute des fraktionsübergreifenden Neuen Forums „nicht beleidigt in die Ecke zurückziehen“. Vielmehr gehe es jetzt darum, rasch inhaltlich weiterzukommen in der Causa Tanzhaus.

    „Diskussionsbedarf“ gebe es vor allem in der Frage, was in den oberen Stockwerken eines sanierten Gebäudes eingerichtet werden soll. Das Neue Forum hatte stets kritisiert, dass die dortigen Räume eigentlich nicht benötigt würden. Einig sei man sich darin, dass in den unteren Bereichen eine moderne Stadtbibliothek, ein Saal, die Tourist-Info sowie ein Café mit Außenbestuhlung entstehen sollen.

    Als Erfolg siehtJonathan Schädle (CSU) den Bürgerentscheid: „Es ist nun kein großer Grund zum Feiern, denn im Prinzip können wir jetzt erst dort weitermachen, wo wir schon vor einunddreiviertel Jahren bereits standen.“ Es wäre „schön, wenn sich jetzt wieder alle zusammensetzen“, um gemeinsam das weitere Vorgehen zu erörtern. Er habe die Hoffnung, dass das Neue Forum diese Einladung zu Gesprächen annehme, denn „wir müssen zügig weitermachen“.

    Zeitplan zum Donauwörther Tanzhaus liege in den Händen von OB Jürgen Sorré

    In Bezug auf die Planung der oberen Stockwerke könne man offen über alles reden. Der Zeitplan zum Tanzhaus liege indessen in den Händen des Oberbürgermeisters.

    Der sieht das Votum der Bürger nicht als persönliche Niederlage. Jürgen Sorré hatte sich im Vorfeld stets für einen Neubau ausgesprochen. „Wir werden jetzt nicht zurückblicken. Es gab in dieser Frage kein Richtig oder Falsch. Wir haben hart gerungen und jetzt gilt es, den Bürgerwillen umzusetzen“, so der OB. Er betont auch, angesichts eines hohen Zuspruchs auch für den Neubau: „Wir lagen nicht völlig daneben mit unserem Anliegen, dafür war das Ergebnis zu knapp.“Die Entscheidung sei bindend, am Donnerstag würden in der Stadtratssitzung eine „Nachlese“ sowie die „Skizzierung erster Schritte“ in puncto Sanierung stattfinden.

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