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Donauwörth: So wurde Joachim Fackler zum OB-Kandidaten

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So wurde Joachim Fackler zum OB-Kandidaten

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    CSU Donauwörth: OB-Kandidat Joachim Fackler.
    CSU Donauwörth: OB-Kandidat Joachim Fackler. Foto: Barbara Wild

    Es war ein emotionaler Abend für die Donauwörther CSU am Montagabend im Posthotel Traube. Wochen der Anspannung, wie es nach dem Rückzug von Oberbürgermeister Armin Neudert in der Großen Kreisstadt weitergehen kann, haben ihr Ende gefunden. Denn der amtierende Rathauschef hatte seinen Ortsverband vor eine große Aufgabe gestellt: Schafft es die Donauwörther

    Die Antwort ist seit dieser CSU-Mitgliederversammlung, die wohl im Rückblick als Zäsur betrachtet werden wird, klar: Die CSU Donauwörth hat die Neuaufstellung geschafft und einvernehmlich einen Kandidaten für die OB-Wahl 2020 gefunden. Zugleich hat sie einen Wechsel der Generationen geschafft. Der Vorstand ist komplett neu und jünger aufgestellt.

    Bisher hat Fackler noch kein politisches Mandat

    Der Mann, der im Rathaus die Macht der Christsozialen sichern soll, heißt Joachim Fackler. 32 Jahre jung, Jurist, Mitglied der Jungen Union seit 2002. Bisher hat er noch kein gewähltes Mandat errungen, aktuell kandidiert er auf Listenplatz 31 für die Europawahl. Aber es müsste schon unwirkliche Dinge passieren, dass er auch wirklich ins Parlament in Brüssel einzieht. Bei dieser Kandidatur geht es mehr darum, Bereitschaft für ein politisches Mandat zu zeigen und sich bekannt zu machen.

    Anders scheint es bei seiner Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters. Joachim Fackler präsentiert sich in einer kleinen Vorstellungsrede vor den Mitglieder kämpferisch. „Ich bin sehr interessiert an der Politik der CSU“, sagt er. Und bekommt viel Applaus für seine Erklärung: „Ich traue es mir zu und ich haben den Mut der nächste Oberbürgermeister dieser schönen Stadt zu werden.“

    Mit welchen Themen er die Bürger überzeugen will, ist freilich noch Zukunftsmusik. Und offiziell muss Fackler auch noch nominiert werden. Doch zu groß war das Bemühen der Mitbewerber eine einvernehmliche Lösung in der Kandidatenfrage zu präsentieren, dass dieses Thema nochmal neu zu Diskussion stehen sollte. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass unsere Freundschaft daran nicht zerbrechen darf“, sagt Jonathan Schädle. So viel Harmonie ist in der Politik nicht an der Tagesordnung.

    Bereits am Samstagabend ist die Entscheidung intern gefallen

    Bereits am Samstag hatten sich Stefan Loh, Jonathan Schädle und Fackler mit dem Vorstand der CSU Donauwörth und der CSU Riedlingen getroffen. Loh hatte aus privaten Grünen seine Bereitschaft zurückgezogen. Zudem einigte man sich darauf, dass er Wolfgang Fackler als Ortsvorsitzender nachfolgt. Dies ist von den Mitgliedern auch ohne Diskussion akzeptiert worden. Loh wurde fast einstimmig gewählt.

    Auch für Wolfgang Fackler, Landtagsabgeordneter und älterer Bruder des neu präsentierten OB-Kandidaten, brachte der Abend emotionale Momente. Zehn Jahre leitet er den Ortsverband und gab diese Aufgabe nun ab. „Ich habe keinen Konflikt gescheut und keine Arbeit abgelehnt“, so Fackler. Tatsächlich liegt viel Organisationsarbeit beim Ortsvorsitzenden, vor allem zu Wahlkampfzeiten. Fackler, der aktuell auch Fraktionsvorsitzender im Donauwörther Stadtrat ist, macht kein Geheimnis daraus, dass er sich von diesen zusätzlichen Belastungen freischwimmen will. So dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, dass auch der dritte im Bunde der möglichen Kandidaten einen Posten erhält: Jonathan Schädle wird wohl in naher Zukunft im Stadtrat den Fraktionsvorsitz übernehmen.

    Stefan Loh ist jetzt Ortsvorsitzender

    Für Wolfgang Fackler kam eine OB-Kandidatur nicht in Frage: „Ich bin gerne im Landtag und will es bleiben. Ich sehe meine Aufgabe ganz klar in der Landespolitik und arbeite dort für den gesamten Landkreis Donau-Ries.“ Als es dann an die Übergabe an Stefan Loh ging und Fackler langen Applaus für seine Arbeit erhielt, konnte er ein paar Tränen nicht zurückhalten.

    Dass es bewegte Zeiten waren, bescheinigte ihm auch der Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange, der sich extra den Abend für Donauwörth freigehalten hatte. „So viel mehr politische Achterbahn wie in deinen zehn Jahren CSU-Vorsitz gibt es fast nicht“, sagt der Nördlinger. Er machte keinen Hehl daraus, dass es zwischen Fackler und ihm so manch „schwierige Phase“ gegeben habe. Doch die letzten beiden Jahre, in denen sich die politische Landschaft in Bayern verändert habe, hätte sich auch das persönliche Verhältnis verändert. „Wir wissen jetzt, was wir aneinander haben“, sagte Lange.

    OB Neudert: "Ich begleite dich"

    Auch OB Neudert, erklärte an diesem Abend den Mitgliedern nochmals seine Entscheidung, nicht mehr antreten zu wollen, dankte alten und aktuellen Weggefährten und vor allem Wolfgang Fackler für seine „beherzte, breit aufgestellte und besonnene Arbeit“. Neudert sicherte Joachim Fackler seine Unterstützung. „Ich begleite dich“, sagte Neudert. „Es ist ein Einschnitt, aber verbunden mit einer neuen Perspektive.“

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