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Donauwörth: So ist Weihnachten auf der Corona-Station in Donauwörth

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So ist Weihnachten auf der Corona-Station in Donauwörth

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    Das Team der Corona-Station der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth kämpft jeden Tag an vorderster Front gegen das Virus – auch jetzt, an Weihnachten.
    Das Team der Corona-Station der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth kämpft jeden Tag an vorderster Front gegen das Virus – auch jetzt, an Weihnachten. Foto: drk

    Von Anfang an war Lisa Eberle dabei. Direkt an den Krankenbetten. Sie hat das Coronavirus und dessen Wüten nicht bloß im Fernsehen beobachtet oder Mutmaßungen aus verschiedensten Richtungen im Internet ertragen, nein, sie pflegt seit einem dreiviertel Jahr diejenigen, denen das Virus am stärksten zusetzt.

    Weihnachten auf der Corona-Station in der Donau-Ries-Klinik

    Die Krankenschwester, die auf der Corona-Station in der Donau-Ries-Klinik in Donauwörth arbeitet, kümmert sich auch in der Weihnachtszeit um die Patienten. Es sei eine Zeit mit besonderen Herausforderungen. Weihnachten, das sei auch auf der Station etwas besonderes, sagt sie.

    Als alles begann, im Frühjahr, da sei ihr schon ein wenig mulmig zumute gewesen, berichtet die 24-jährige Krankenschwester aus Brachstadt. Erst schien es noch weit weg. In Asien, dann Italien. Irgendwie noch nicht da. Und auch als die ersten Meldungen von Corona-Infektionen in Bayern sie erreichten, da sei sie noch recht optimistisch gewesen, sagt Eberle.

    Erster Corona-Fall in Donauwörther Klinik: „ein bisschen Angst da"

    Doch die steigenden Zahlen, die ersten Einlieferungen in die eigene Klinik: „Ja, da war ein bisschen Angst da.“ Mit Infektionskrankheiten hätten sie es ja immer wieder mal zu tun gehabt, etwa mit Noroviren – aber Corona, das sei etwas anderes. Die hohe Übertragbarkeit, die Tücken, die Unberechenbarkeit: „Mit dem Unbekannten so konfrontiert zu werden, das war am Anfang schwierig.“

    Schleusen wurden aufgebaut, eine Arbeit acht bis neun Stunden unter Vollschutz – im ständigen Wechsel: an, aus, an, aus,... – es sei enorm anstrengend und anspruchsvoll. „Allein das Umziehen nimmt extrem viel Zeit in Anspruch, etwa das Drei- bis Vierfache“, erklärt sie.

    Donau-Ries-Klinik: Im Frühjahr wurde die Krankenschwester positiv getestet

    Im Frühjahr seien viele Ältere der Station zugewiesen worden. Oft seien diese hoch fiebrig gewesen, mit Problemen bei der Atmung – aber auch ganz anderen Symptomen, sodass zunächst stets die banale Frage im Raum stand: „Ist das Corona oder doch etwas anderes?“ Eberle gibt offen zu, dass eine bisweilen große Angst nicht nur bei den Patienten, die meist ansprechbar waren und alles mitbekamen, sondern auch beim pflegenden Personal geherrscht habe. Gleichzeitig dürfe man dies nicht zeigen: „Wir müssen sicher auftreten.“

    Ebenfalls im Frühjahr wurde auch die junge Schwester positiv getestet. Sie selbst hatte einen milden Verlauf, aber auch der habe sich bemerkbar gemacht: „Ich war nicht mehr belastbar“, zudem habe der Geruchs- und Geschmackssinn gelitten. Sie habe seitdem jedoch die Angst etwas verloren, nachdem sie Corona durchgestanden hatte.

    Personal auf Corona-Station in Donauwörth betsärkt die Patienten

    Bei den Patienten ist das unterschiedlich. Die Älteren, die meisten über 70, beziehungsweise 80 Jahre alt, seien oft spürbar gelassener, bei den Jüngeren – wozu Eberle auch die 50-Jährigen zählt und die gut zehn Prozent der auf der Station Behandelten ausmachten – sei die Unsicherheit größer. Sie sorgten sich stark um die Familien, die Kinder und den Partner zuhause.

    Das medizinische und pflegerische Personal kümmere sich so gut es geht auch um die psychischen Belange. Ein freundliches Wort, Mut machen, einfach da sein. „Wir schauen hier von Tag zu Tag bei unserer Arbeit.“ Mit längeren Prognosen könne sich niemand unter den Pflegekräften beschäftigen.

    Weihnachten auf der Corona-Station: Musik, Punsch und gutes Essen

    Und doch ist Weihnachten da. Es sei eine besondere Zeit, und das wolle man auch auf der Corona-Station der Donauwörther Klinik würdigen: Weihnachtsmusik über das Radio, wenn die Patienten dies wünschen; Dekoration – nein, das sei kein Kitsch, es verleihe allem etwas von Würde, Festlichkeit, trotz des Leids. Eberle und ihre Kollegen bringen Punsch und Gebäck mit – gutes Essen, ja, das gehöre auch dazu, gebe den Helfern Kraft.

    Über Corona selbst, steigende Zahlen und mögliche verstärkte Einweisungen spreche man nicht all zu viel im Kollegenkreis, sagt die Schwester. Aus Selbstschutz.

    Gefallen für Pfleger an Weihnachten: Nicht über Pandemie sprechen

    „Wir geben acht bis neun Stunden hier jeden Tag das Beste“ – danach brauche man auch etwas Abstand. Und so tue man den Pflegern rund um Weihnachten eher einen Gefallen, in deren freier Zeit nicht allzu viel über die Pandemie zu sprechen. Vor allem die Mutmaßungen der Leugner, sie seien bisweilen nurmehr „respektlos“: „Wer das hier nicht miterlebt hat, sollte sich etwas stärker zurückhalten.“ Es sei zeitweise unvorstellbar.

    Eberle betont, keiner der Kollegen versinke auch nur irgendwie in Selbstmitleid – und doch wünscht sie sich etwas weniger Belastung durch Sprüche oder private Corona-Theorien von Menschen, die nicht täglich um das Leben derer kämpfen, die mit Corona ringen müssen.

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