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Donauwörth: So funktioniert das neue Sozialkaufhaus von St. Johannes

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So funktioniert das neue Sozialkaufhaus von St. Johannes

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    Am 4. Oktober eröffnet das „SinnSalabim“ in der Zirgesheimer Straße in Donauwörth. Sie haben das Sozialkaufhaus geplant und verwirklicht: Branko Schäpers, Ursula Klapka, Wilhelmine Fischer und Robert Freiberger (von links)
    Am 4. Oktober eröffnet das „SinnSalabim“ in der Zirgesheimer Straße in Donauwörth. Sie haben das Sozialkaufhaus geplant und verwirklicht: Branko Schäpers, Ursula Klapka, Wilhelmine Fischer und Robert Freiberger (von links) Foto: Millauer

    Ein trister, fensterloser Betonbunker. So ließ sich das Gebäude in der Zirgesheimer Straße 15 in Donauwörth noch vor wenigen Jahren beschreiben. Da war es noch die Kleiderkammer der Bundeswehr. Doch es hat sich einiges getan, seit die Stiftung St. Johannes das Gebäude gekauft hat. Man setzte Fenster ein, erneuerte den Aufzug, strich die Fassade rot, baute neue Treppen ein.

    6,5 Millionen Euro hat der Umbau gekostet. Nicht nur ein neues Kaufhaus für gebrauchte Möbel, Kleidungsstücke und Elektronik soll hier entstehen – sondern auch das Juze, die Tagesstätte und Beratungsräume. Am 4. Oktober ist die Eröffnung des Kaufhauses geplant.

    Mehr zum Thema: Das Sozialkaufhaus befindet sich auf der Zielgeraden

    Auch die Caritas beteiligt sich an dem Projekt. Mit der Eröffnung des neuen Kaufhauses wird sie die Möbelfundgrube in der Kreuthstraße in Donauwörth schließen. Alles, was bisher dort lagert, wird dann in die Zirgesheimer Straße verfrachtet. Ziel der Kooperation sei aber nicht, Personal einzusparen, betont Branko Schäpers, Geschäftsführer des Caritasverbands Donau-Ries. Derzeit arbeiten dort vier Mitarbeiter. Sie sollen laut Schäpers, soweit möglich, ins neue Kaufhaus übernommen werden.

    Mehr zum Thema: Der Weg ist frei für das Sozialkaufhaus

    Auch eine Kaffeebar zum Verweilen ist geplant

    Sie arbeiten dann mit Klienten der Stiftung St. Johannes zusammen. Mindestens 25 Menschen sollen rund um das Kaufhaus eine Beschäftigung finden, sagt Robert Freiberger. Er ist der Geschäftsführer der Stiftung St. Johannes. Jeder, soll in dem Bereich eingesetzt werden, in dem er sich am wohlsten fühlt. Man werde dann nicht mehr unterscheiden können, ob der Verkäufer eine psychische Beeinträchtigung hat oder nicht, erklärt Freiberger. Das sei gelebte Inklusion.

    Ursula Klapka, die Leiterin der Offenen Hilfen – eine Einrichtung der Stiftung St. Johannes, die Unterstützung in ein selbstständiges Leben gibt – sagt dazu: „Man muss die Begegnung nicht künstlich konstruieren.“ Auch eine kleine Sitzecke mit Kaffeebar ist im neuen Kaufhaus geplant. Hier sollen Kunden und Klienten der Stiftung quatschen, diskutieren oder feilschen können.

    Sozialkaufhaus bietet den Mitarbeitern Inklusion

    Neben dem Austausch bietet das Kaufhaus noch weitere Vorteile: „Am normalen Arbeitsmarkt habe ich einen anderen Druck“, erklärt Klapka. Besonders für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung oder Langzeitarbeitslose sei das oft schwer zu schaffen.

    Sie hätten im Sozialkaufhaus die Möglichkeit, wieder einer Tätigkeit nachzugehen – ohne einem immensen Druck ausgesetzt zu sein. Unterstützt werden sie von Vollzeit-Kräften wie etwa Wilhelmine Fischer. Sie übernimmt die Leitung des Sozialkaufhauses. „Wir schauen, welche Potenziale die Leute haben und setzen sie entsprechend ein“, erklärt Fischer.

    Einige werden dann im Verkauf eingesetzt, andere für das Verräumen der Möbel. Auch für Langzeitarbeitslose sei das im Rahmen eines Ein-Euro-Jobs eine gute Möglichkeit, wieder Anschluss zu finden, so Branko Schäpers.

    Spenden werden bereits jetzt angenommen

    Damit das Projekt überhaupt funktioniert, sind Stiftung und Caritas aus Spenden angewiesen. „Was zu schade für die Mülltonne ist, bekommt bei uns eine zweite Chance“, erklärt Freiberger. Alle Gegenstände sollten noch relativ hochwertig sein. Würde ich sie selbst ein zweites Mal in die Hand nehmen? Diese Frage sollte man sich stellen.

    Das Geld aus dem Verkauf wird zu hundert Prozent für das Sozialkaufhaus verwendet, so Freiberger.

    (Kleidung, Möbel, Geschirr, Spielsachen) für das Sozialkaufhaus „SinnSalabim“ werden ab sofort unter 0906/70010700 entgegen genommen. Die Mitarbeiter kommen vorbei und holen die Gegenstände ab.

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