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Donauwörth: Rechte Gruppierung mischt sich unter Narren im Faschingsumzug

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Rechte Gruppierung mischt sich unter Narren im Faschingsumzug

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    Diese Gruppe marschierte zumindest ein Stück weit beim Faschingsumzug in Donauwörth mit. Das empört die Initiative Fasching Donauwörth.
    Diese Gruppe marschierte zumindest ein Stück weit beim Faschingsumzug in Donauwörth mit. Das empört die Initiative Fasching Donauwörth. Foto: Helmut Bissinger

    Der närrische Umzug am Sonntag in Donauwörth war für die Initiative Fasching Bei einem verhängnisvollen Brand eines Faschingswagens nach dem Spektakel erlitt ein 21-Jähriger schwere Verletzungen. Zudem sorgt eine Aktion einer rechtsgerichteten Gruppierung für Unverständnis und Empörung.

    Identitäre Bewegung mischt sich unter Narren

    Mindestens acht Personen reihten sich nach übereinstimmenden Aussagen etwa auf Höhe des Landratsamts in den Umzug ein und liefen die Reichsstraße hinab. Die Mitglieder der Gruppe waren arabisch-orientalisch verkleidet. Ein Mann trug eine Art Sultan-Gewand und seine Begleiter schwarze Gewänder. Sie waren bis auf einen Sehschlitz völlig vermummt.

    Auf einem großen Transparent, das die Gruppe mitführte, stand: „Frauenrechtsbewegung Burkaria 2022, gleichberechtigt, selbstbestimmend, frei.“ Die Unbekannten verteilten zudem Flugblätter. Wohl den meisten Besuchern fielen diese Maskierten weder positiv noch negativ auf. Beim Lesen der Flyer stutzten freilich viele Zuschauer.

    Unter der Überschrift „Der große Austausch“ heißt es unter anderem: „Die Deutschen werden durch eine nie da gewesene Masseneinwanderung ausgetauscht.“ Auf den Blättern ist auch vermerkt, dass die sogenannte „Identitäre Bewegung“ hinter der Aktion stecke.

    IFD-Präsident Ulrich Reitschuster und seine Mitstreiter erhielten darüber nach dem Umzug erste Informationen – und waren entsetzt: „Das geht gar nicht, dass diese Leute unseren Umzug für so etwas nutzen.“ Die Gruppe sei nicht angemeldet gewesen. Man wolle damit nichts zu tun haben. Diverse Menschen, die einen solchen Flyer in die Hand gedrückt bekamen, wendeten sich an die IFD und die Polizei.

    Polizei ermittelt jetzt die Identität der Beteiligten

    Der Donauwörther Inspektionsleiter Thomas Scheuerer hat nach eigenen Angaben noch keine näheren Erkenntnisse über die Identität der Personen. Bislang sei die Gruppierung in der Region nicht aufgefallen. Strafrechtlich relevant sei die Aktion nach bisherigen Erkenntnissen wohl nicht, man gehe aber der Sache nach, denn: „Wir wollen schon wissen, was das für Leute sind.“ Das Kommissariat Staatsschutz der Kripo Dillingen sei eingeschaltet.

    Derweil feiert die „Identitäre Bewegung Schwaben“ in einem sozialen Netzwerk im Internet die Teilnahme am Donauwörther Umzug regelrecht als Erfolg. Garniert mit einigen Fotos, heißt es: Der Fasching als jahrhundertealtes Brauchtum eigne sich „ausgezeichnet, um der Gesellschaft und ihren selbst ernannten Eliten einen Spiegel vorzuhalten“.

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