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Donauwörth: Polizei-Kontrollen in Bussen: „Maskenmuffel“ im Fokus

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Polizei-Kontrollen in Bussen: „Maskenmuffel“ im Fokus

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    Alles richtig gemacht haben diese zwei Jugendlichen. Während der Busfahrt hatten sie ihre Masken auf. 
    Alles richtig gemacht haben diese zwei Jugendlichen. Während der Busfahrt hatten sie ihre Masken auf.  Foto: Klöpfer

    Der Regen prasselt gegen Mittag auf das Dach über den Bushaltestellen am Bahnhof in Donauwörth. Vereinzelt laufen Menschen zügig unter ihrem Regenschirm in Richtung der überdachten Station. Der Rest, der vom Niederschlag an diesem Sommertag überrascht wurde, bringt sich vor der Nässe in Sicherheit. Angekommen. Schirm zu. Und dann heißt es auch schon Maske auf – denn an der Haltestelle und vor dem Bahnhofgebäude gilt die Maskenpflicht für den Busverkehr in Donauwörth. Doch das ist einigen offenbar nicht bewusst. Da hängt die Maske mal unter dem Kinn, die Nase schaut oben heraus, sie baumelt am Ohr oder steckt noch in der Tasche.

    Bayernweit plante das Innenministerium nun Kontrollen im öffentlichen Nahverkehr. Der Grund: Die Maskenpflicht werde nicht immer eingehalten. Ohne Maske droht ein Bußgeld von 150 Euro. Auch in Donauwörth warf die dortige Polizei nun ein wachsames Auge auf die Gäste in den Bussen und an den Haltestellen. Ausgenommen war davon der Zugverkehr. Dafür ist die Bundespolizei zuständig.

    Ohne Maske heißt es: Aussteigen

    „Wir möchten niemand mit einem Verstoß ärgern, sondern auf den Schutz der Mitbürger durch das Tragen der Maske aufmerksam machen“, sagt Stephan Roßmanith von der Polizei Donauwörth. Zusammen mit seinem Kollegen Stephan Lang ist er gegen Mittag und Nachmittag am Bahnhof und in der Innenstadt unterwegs. Wer keine Maske im Bus trägt, der muss aussteigen. Da sei man humorlos, so Roßmanith.

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    Einer der gelben Linienbusse biegt am Bahnhof ein. Durch die Scheiben voller Regentropfen entdecken die Polizisten eine Frau, die mit ihrem Handy telefoniert. Ihre Maske baumelt an einem ihrer Ohren. Doch als sich die Bustüren öffnen verschwindet die Frau schnell weiter telefonierend zwischen den Aussteigenden. Eine Verfolgung ist in so einem Fall nicht vorgesehen.

    Probleme beim Telefonieren?

    „Das mit der Maske und dem Handy beobachten wir in der vergangenen Zeit oft“, erklärt Roßmanith. Oft kann das Handy mit der Maske nicht mehr über die Gesichtserkennung entsperrt werden. Auch wäre die Stimme nur gedämpft am Telefon zu hören. „Trotzdem gilt auch in dieser Situation die Maskenpflicht“, sagt er.

    Viele Menschen sind wegen des Regens nicht unterwegs. Nur vereinzelt erspäht man Passagiere im Bus. Meist mit Maske. Doch dann fällt ein junger Mann auf: Er sitzt hinten im Bus mit dem Rücken zum Fahrer und hat seine Maske entspannt unter das Kinn gezogen. Als er jedoch aussteigt und den Polizisten gegenübertritt, sitzt seine blaue Einwegsmaske wieder auf der Nase. Nun heißt es: Personalausweis bitte. „Warum haben sie denn Ihre Maske im Bus nicht getragen?“, fragen die Gesetzeshüter.

    Selbst ohne Schild gilt Maskenpflicht

    Er habe keine Hinweisschilder gesehen. Eher unscheinbar hängen gelbe Plakate aus Papier an der Türe des Busses. Trotzdem gilt auch ohne sie: Mundschutz ist Pflicht. „Die Maske schützt Sie nicht, sondern andere. Ohne müssen Sie 150 Euro zahlen“, wird der junge Mann ermahnt.

    Die gelben Hinweisschilder kleben teilweise an den Busscheiben.
    Die gelben Hinweisschilder kleben teilweise an den Busscheiben. Foto: Klöpfer

    „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir unsere Masken tragen“, sagt eine Frau aus Kaisheim, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen mag. Sie selbst hat Krebs und ist in Behandlung. Zudem hat eine ihrer Töchter einen Tumor in der Lunge. „Ich möchte weder andere, mich oder meine Kinder gefährden“, sagt sie und schaut zu ihrer anderen Tochter mit der sie unterwegs ist. Diese nickt ihrer Mutter zustimmend zu.

    Busfahrer: Man findet schon eine Lösung

    „Gerade älteren Menschen fällt das lange Maskentragen jedoch schwer. Da findet sich dann schon eine Lösung“, sagt Busfahrer Martin Frankenreiter. Doch seit Einführung der Maskenpflicht hätte er nur einen Fahrgast rausgeschmissen, weil dieser sich im Bus geweigert hatte, die Maske aufzusetzen. Einer von Frankenreiters Kollegen im nächsten Bus berichtet von einem hartnäckigem Fall: „Jeden Tag fährt ein Mann ohne Maske mit.“ Die Polizisten fragen weiter nach und informieren sich, wann der Passagier denn immer zurückfahren würde. „So etwas kann man nicht durchgehen lassen“, so Roßmanith.

    Die erste Zwischenbilanz: „Die Bürger haben sich sehr gut verhalten im öffentlichen Nahverkehr“, teilt Maria Enslin von der Pressestelle des Polizeipräsidium Schwaben Nord auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Gerade an den Haltestellen wären jedoch oft Gespräche notwendig gewesen, weil viele nicht wüssten, dass auch dort Maskenpflicht herrscht.

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