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Donauwörth: Polizei Donauwörth: „Null Toleranz“ bei lärmenden Autos

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Polizei Donauwörth: „Null Toleranz“ bei lärmenden Autos

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    Röhrende Auspuffe und andere unerfreuliche Effekte mehr durch aufgemotzte Autos sind ein Ärgernis. Jetzt greift die Polizei durch.
    Röhrende Auspuffe und andere unerfreuliche Effekte mehr durch aufgemotzte Autos sind ein Ärgernis. Jetzt greift die Polizei durch. Foto: Wolfgang Widemann

    Quietschende Reifen, röhrende Auspuffe und Knallgeräusche von absichtlich herbeigeführten Fehlzündungen des Motors – all das haben Bewohner in Donauwörth zu ertragen, die entlang einer Ringstrecke leben, die durch die Innenstadt, die Bahnhofstraße, die Dillinger Straße, Westspange, Sallingerstraße, Berger Vorstadt und Pflegstraße führt.

    Jüngere Leute, meist in optisch aufgemotzten Autos, drehen am Wochenende schon nachmittags, ansonsten vor allem abends und nachts ihre Runden durch die Große Kreisstadt. Immer und immer wieder. Bei der Polizei haben sich in den vergangenen Wochen die Beschwerden darüber gehäuft. Weil dies bereits im vergangenen Jahr der Fall war und für einigen Ärger sorgte, reagieren die Gesetzeshüter jetzt mit einer „Null-Toleranz-Strategie“, wie es Stephan Roßmanith, Pressesprecher der Inspektion Donauwörth, bezeichnet.

    Die Polizei Donauwörth kontrolliert ganz gezielt solche Autos

    Soll heißen: Die Beamten kontrollieren gezielt solche Autos – und schauen ganz genau nach. Ergebnis: Es vergeht kaum ein Tag, ohne dass die Polizei ein oder mehrere aufgemotzte Autos aus dem Verkehr zieht. Es kämen „eklatante Sicherheitsmängel“ zum Vorschein, erklärt Roßmanith. Zudem entwickle mancher Pkw durch unerlaubte Umbauten viel zu viel Lärm. Nach Erkenntnissen der Polizei gehörten etwa 30 Fahrer dem „harten Kern“ der Autoposer-Szene an, die für den permanenten Lärm in der Stadt verantwortlich seien. Hinzu komme eine Reihe von Gleichgesinnten, die wechselweise mitmischen.

    Seit Ostern sahen sich die Polizisten gezwungen, in Donauwörth mehr als ein Dutzend Autos stillzulegen. Nun kamen zwei neue Fälle hinzu. Am Sonntag um 16.45 Uhr hielten die Beamten einen 18-Jährigen, der aus einer Gemeinde bei Donauwörth stammt, in der Artur-Proeller-Straße an. Es folgte eine eingehende Kontrolle. Bei dieser stellten die Ordnungshüter unter anderem fest, dass sowohl das Fahrwerk als auch die Federn des tiefergelegten und getunten VW Golf GTI nicht zugelassen waren. Die im Fahrzeugschein eingetragenen Felgen der Breitreifen stimmten nicht mit einer mitgeführten Änderungsabnahme überein. Somit war die Betriebserlaubnis des Wagens erloschen. Der Fahranfänger durfte seine Tour mit dem Wagen nicht fortsetzen. Eine Anzeige gegen den 18-Jährigen sowie eine polizeiliche Mitteilung an die Zulassungsstelle des Landratsamts waren die weiteren Folgen. Nun fallen der Polizei zufolge neben einem hohen Bußgeld noch die Kosten für eine Sachverständigenabnahme an.

    Der Fahrer eines optisch auffälligen Wagens wurde aufgehalten

    Am Montag um 8.28 Uhr stießen die Gesetzeshüter im Stadtgebiet schon wieder auf einen Pkw, der so nicht auf der Straße hätte sein dürfen. Der Fahrer eines optisch auffälligen Wagens wurde in der Nürnberger Straße aufgehalten. Am Audi des Wemdingers stellten die Beamten fest, dass für den unfachmännisch montierten Heckspoiler auch keinerlei Erlaubnis vorlag. Der 20-Jährige hatte den Spoiler kurzerhand mit Schrauben befestigt, die er von innen durch den Kofferraumdeckel drehte. „Der Spoiler hätte sich jederzeit lösen können“, berichtet der Hauptkommissar.

    Zudem seien an dem Auto alle Heckleuchten mit einer dunklen Folie überdeckt gewesen, für die darüber hinaus ebenfalls keine amtliche Zulassung bestanden habe. Die nach der Straßenverkehrszulassungsordnung vorgeschriebenen Reflektoren fehlten laut Roßmanith komplett: „Auch hier erlosch die Betriebserlaubnis des Wagens.“ Die Beamten begleiteten eine „letzte Fahrt“ zu einer Kfz-Werkstatt. Dort erfolgte neben einer Anzeige für den Fahrer eine weitere Bußgeldanzeige für den verantwortlichen Halter des Wagens und eine Meldung an die Zulassungsbehörde.

    Auch in diesem Fall gilt nach Angaben von Roßmanith: Das Auto darf erst wieder auf öffentlichen Straßen gefahren werden, wenn es sich wieder in einem ordnungsgemäßen Zustand befindet, also von einem Sachverständigen begutachtet ist und anschließend die Zulassungsstelle grünes Licht gegeben hat.

    Der Polizeisprecher macht darauf aufmerksam, dass die Beamten bei Fahrzeugen, die ihnen auffallen, nicht nur „grob drüberschauen“. Die Kollegen seien inzwischen technisch geschult und überprüften den jeweiligen Wagen eingehend. Im Zweifelsfall könnten die Ordnungshüter auch mit Kfz-Sachverständigen in den eigenen Reihen kurzzeitig Rücksprache halten.

    Es wird auch Geschwindigkeitskontrollen geben

    In Donauwörth werde es in nächster Zeit auch Geschwindigkeitskontrollen geben. Denn den Polizisten sei bekannt, dass die sogenannten Autoposer auf einigen Abschnitten der Stadtrunde stark beschleunigen. Darauf werde man ein Auge haben – „auch abends und nachts“. Im Einsatz seien die Inspektion und die Verkehrspolizei-Inspektion mit uniformierten und zivilen Kräften.

    Was den Beamten zusätzlich hilft, die Lärmverursacher einzubremsen: Die im vorigen Jahr eingeführte und nach kurzer Zeit ausgesetzte Verschärfung des Bußgeldkatalogs soll bald in Kraft treten. Dann werden für unnötigen Lärm und unnötiges Hin- und Herfahren 100 Euro fällig.

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