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Donauwörth: Neuer Supermarkt in der Donauwörther Parkstadt?

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Neuer Supermarkt in der Donauwörther Parkstadt?

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    Der Edeka-Markt in der Parkstadt ist erst vor Kurzem wieder neu entstanden. Wenn aber die Bevölkerung in der Parkstadt in den kommenden fünf Jahren stark anwachsen sollte, stellt sich die Frage nach weiteren Planungen für einen neuen Markt (rechts: Modell aus der Bürgerwerkstatt).
    Der Edeka-Markt in der Parkstadt ist erst vor Kurzem wieder neu entstanden. Wenn aber die Bevölkerung in der Parkstadt in den kommenden fünf Jahren stark anwachsen sollte, stellt sich die Frage nach weiteren Planungen für einen neuen Markt (rechts: Modell aus der Bürgerwerkstatt).

    Noch liegen auf dem alten Bundeswehrgelände auf dem Schellenberg in Donauwörth haufenweise Zementbrocken und Ähnliches. Getürmt und fein säuberlich getrennt. Es sind die Reste der Kaserne nach deren Abbruch. Bald sollen hier Mehr- und Einfamilienhäuser entstehen, und zwar so viele, dass man guten Gewissens von einem neuen Quartier sprechen kann.

    Gut 1500 Menschen könnten sich neu ansiedeln in der Parkstadt

    Gut 1500 Menschen werden dann zusätzlich in der Parkstadt leben, was auch zu der Frage führt, ob für deren Versorgung ein weiterer Verbrauchermarkt nötig ist. Diese Frage wurde am Montag im städtischen Bauausschuss erörtert.

    Manfred Heider aus Augsburg ist ein anerkannter Experte in Fragen von Einzelhandels- und Standortentwicklung. Er wird im Auftrag der Stadt mit seinem Team erörtern, ob im Zuge der Entstehung des Alfred-Delp-Quartiers ein Super- beziehungsweise Verbrauchermarkt gewünscht und erforderlich ist. Vom neuen Quartier aus liegt der Edeka-Markt in der Andreas Mayr-Straße gut 1,4 Kilometer entfernt, die Kernstadt liegt 70 Höhenmeter tiefer – was stets zu jenen kopfzerbrechenden Analysen über Chancen und Grenzen einer besseren Verkehrsanbindung der Parkstadt führt. Während man hier offensichtlich noch nicht weitergekommen ist, soll auf den anderen Feldern der Quartierentwicklung von vornherein alles abgeklopft werden. Die Kernfrage sei hinsichtlich eines neuen Marktes zunächst: Reicht die bestehende Versorgung vor Ort?

    Der Edeka-Markt in der Parkstadt ist erst vor Kurzem wieder neu entstanden. Wenn aber die Bevölkerung in der Parkstadt in den kommenden fünf Jahren stark anwachsen sollte, stellt sich die Frage nach weiteren Planungen für einen neuen Markt (rechts: Modell aus der Bürgerwerkstatt).
    Der Edeka-Markt in der Parkstadt ist erst vor Kurzem wieder neu entstanden. Wenn aber die Bevölkerung in der Parkstadt in den kommenden fünf Jahren stark anwachsen sollte, stellt sich die Frage nach weiteren Planungen für einen neuen Markt (rechts: Modell aus der Bürgerwerkstatt).

    Zu beachten sei zunächst, wie Heider in seiner Präsentation den Ausschussmitgliedern erklärte, dass der Edeka-Markt bereits über ein breites Warenangebot auch abseits der Lebensmittel verfüge. Die Nachfrage müsse möglichst zielsicher analysiert werden. Man gehe davon aus, so Heider, dass ein Verbrauchermarkt in einem Bereich liegen müsste, der fußläufig in zwölf Minuten von den angrenzenden Haushalten zu erreichen ist. Von dieser Warte aus sei ein neuer Markt allemal denkbar, so der Planer. Ebenfalls interessant waren Heiders erste Zahlen zur Einzelhandels-Kaufkraft der Parkstadt: Die liege derzeit bei 28,7 Millionen Euro im Jahr. Bei weiteren 1500 Bewohnern im Delp-Quartier in den kommenden fünf Jahren steige diese Zahl auf 38,2 Millionen Euro pro Jahr, was „ein ordentlicher Betrag“ sei. Der Löwenanteil dieser Summe entfiele klassischerweise auf den Bereich Nahrungs-/

    Online-Befragung im Auftrag der Stadt Donauwörth

    Doch nackte Zahlen sollen nun nicht das einzige Kriterium für eine Entscheidung darüber sein, ob man Interessenten künftig ein Grundstück für einen Markt anbietet. Die Bürger der Parkstadt sollen über den Weg einer Online-Befragung auf der Internetseite der Stadt gehört werden.

    Fragenkatalog: Hierzu ist ein Katalog angedacht, der folgende Kernfragen enthält, zu denen die Bürger Stellung nehmen können: Was wird gewünscht? Kaufen Sie vor Ort? Was sind Ihre bisherigen Einkaufsziele? Welche Verkehrsmittel werden für Einkäufe genutzt? Welche Verbesserungen wären denkbar? Was vermissen Sie im Angebot vor Ort? Heider betonte, dass zwar – um zielgruppengerecht auszuwerten – eine Alters- und Wohnortangabe (ohne Hausnummer) vonnöten wäre, Namen würden aber nicht abgefragt; alles werde somit anonymisiert ausgewertet. Wann die Befragung starten soll, darüber werde die Stadt zeitnah informieren, fügte Oberbürgermeister Jürgen Sorré an.

    Dr. Stefanie Musaeus (PWG/ FW/BfD) merkte an, dass die letzte Einzelhandelsanalyse – jene von 2013 – „ziemlich danebenlag“. Zur Erinnerung: Die Entscheidung für die Donaumeile in der Dillinger Straße war mithin sehr umstritten, da hier eine Eintrübung des Innenstadt-Handels befürchtet worden war. Daher sei ein neuer größerer Markt allemal „schwierig“.

    Zudem müsse man den Fokus nicht nur auf die alteingesessenen Bewohner der Parkstadt richten, sondern allem voran auf jene, die sich neu ansiedeln werden.

    Vor allem junge Familien werden wohl in die Donauwörther Parkstadt ziehen

    Hierbei werde es sich aller Voraussicht nach um junge Familien handeln – während in der Parkstadt aktuell viele ältere Menschen lebten. Dem stimmte Heider zu – in der Tat verlange eine andere Generation oftmals nach einem anderen Warenangebot. Ferner merkte Musaeus an, dass die Wunschäußerungen in den Befragungen auch kritisch zu hinterfragen seien: Viele Verbraucher gäben zwar an, dass sie gerne vor Ort, im eigenen Viertel einkaufen würden, tendierten dann aber doch dazu, weiter die gewohnten Märkte andernorts in der Stadt anzusteuern. Jonathan Schädle (CSU) ergänzte, dass an der Befragung nicht nur die Parkstädter beteiligt werden sollten, sondern auch die Bürger im benachbarten Zirgesheim. Für sie läge ein Markt im künftigen Alfred-Delp-Quartier in einer attraktiven Reichweite.

    Dass die Befragung nur online stattfinden sollte, hinterfragte indes Albert Riedelsheimer (Grüne) kritisch. Gerade für einige ältere Menschen stelle dies nach wie vor eine technische Hürde dar.

    Auf dem Areal des Alfred-Delp-Quartiers soll, wie berichtet, im ersten Bauabschnitt ein erster südlicher Teilbereich noch in diesem Jahr erschlossen werden. In fünf Jahren könnte bereits der Großteil des Quartiers stehen.

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