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Donauwörth: Minister Braun bei Airbus: Standort Donauwörth langfristig sichern

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Minister Braun bei Airbus: Standort Donauwörth langfristig sichern

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    Unter einem Rotor des City-Airbus-Demonstrators: (von links) Ulrich Lange, Helge Braun, Bruno Even, Wolfgang Schoder, Hans Bartosch (Forschungschef in Donauwörth) und Michael Wagner, der technische Details erläuterte.
    Unter einem Rotor des City-Airbus-Demonstrators: (von links) Ulrich Lange, Helge Braun, Bruno Even, Wolfgang Schoder, Hans Bartosch (Forschungschef in Donauwörth) und Michael Wagner, der technische Details erläuterte. Foto: Widemann

    In Zeiten, in denen das Coronavirus die Weltwirtschaft ins Schlingern bringt und die Politik sich um Schadensbegrenzung bemüht, kann es nicht schaden, wenn hochrangige Staatsvertreter ein Unternehmen kennen und sich darüber im Klaren sind, was dieses leistet. Unter diesen Vorzeichen ist der Besuch von Kanzleramt-Chef Helge Braun im Werk von Airbus Helicopters in Donauwörth zustande gekommen.

    Der CDU-Mann, der auch Bundesminister für besondere Aufgaben ist, ließ sich über die Geschäfte und Produkte des Hubschrauber- und Flugzeugteileherstellers informieren. Den Stellenwert des Termins verdeutlicht auch die Tatsache, dass Airbus-Helicopters-Präsident Bruno Even zugegen war. Den Besuch hatte der Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange eingefädelt, der in diesen Tagen aus besagten Gründen in Berlin die Werbetrommel für seinen Wahlkreis in Nordschwaben rührt.

    Zehn-Milliarden-Paket für die Industrie

    Helge Braun unterstrich die Bemühungen der Bundesregierung, die Konjunktur am Laufen zu halten. In dem Zehn-Milliarden-Euro-Paket, das der Bund für die Industrie auf den Weg gebracht habe, sei auch vorgesehen, Bestellungen vorzuziehen – unter anderem von Hubschraubern. Details zu möglichen Aufträgen für Airbus Helicopters ließ sich der Minister nicht entlocken: „Einzelheiten müssen in den Ministerien noch besprochen werden.“ Das Vorhaben sei „absolut existenziell“, betonte Geschäftsführer Schoder.

    Was Braun in Donauwörth erfuhr und sah, habe ihn „sehr beeindruckt“, ließ er die Presse auf dem Flugfeld des Werks wissen. Dort hatte das Unternehmen fünf Maschinen platziert, die in der Fabrik gebaut oder/und modernisiert werden: eine M145H (militärische Version der H145), eine H145 LUH SAR (Such- und Rettungshubschrauber der Bundeswehr), einen Tiger (Kampfhubschrauber), einen Sea Lion (Marine-Version des militärischen Transporthubschraubers NH90) und eine CH-53 (großer Transporthubschrauber des Herstellers Sikorsky, der in Donauwörth runderneuert wird).

    Wolfgang Schoder drängt auf Umrüstung beim Tiger

    Diverse Airbus-Verantwortliche erläuterten dem Politiker die Besonderheiten und den aktuellen Stand der einzelnen Hubschrauber-Programme. Beim Tiger, der nicht mehr gebaut wird, drängte Wolfgang Schoder auf eine Umrüstung, über die gerade verhandelt wird: „Wenn wir es jetzt nicht schaffen, den Tiger für die nächsten 20 Jahre fit zu machen, reden wir in fünf Jahren, wie viele Apache-Hubschrauber wir brauchen.“ Dabei handelt es sich um ein US-Konkurrenzmodell.

    In einer Halle sah sich Braun den Demonstrator des City-Airbus an, der in Donauwörth entwickelt wird und Schoder zufolge wohl Ende August nach Manching umzieht, um ein Testprogramm zu absolvieren (wir berichteten). Der Manager kündigte an, bezüglich des sogenannten Flugtaxis werde es zum Jahresende „interessante Neuigkeiten“ geben.

    Standort in Donauwörth nicht nur halten

    Das Fazit von Helge Braun: Die Hochtechnologie sichere den Wohlstand in der Bundesrepublik. Es gelte, einen solchen Standort wie in Donauwörth nicht nur zu halten, sondern langfristig zu sichern. Der Abgeordnete Ulrich Lange fasste zusammen: „Deutschland gehört zu den wenigen Nationen, die Hubschrauber entwickeln und bauen können. Diese Fähigkeit müssen wir bewahren und ausbauen.“

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