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Donauwörth: Mehr Müllsünder in Donauwörth

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Mehr Müllsünder in Donauwörth

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    Vor den zahlreichen Containerstationen des Abfallwirtschaftsverbands Nordschwaben wird regelmäßig Müll entsorgt, der da nichts zu suchen hat. Die Mitarbeiter des AWV haben alle Hände voll zu tun, dort für Ordnung zu sorgen. Das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.
    Vor den zahlreichen Containerstationen des Abfallwirtschaftsverbands Nordschwaben wird regelmäßig Müll entsorgt, der da nichts zu suchen hat. Die Mitarbeiter des AWV haben alle Hände voll zu tun, dort für Ordnung zu sorgen. Das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.

    Michael Fürst ist sauer. Vor Kurzem wurden im Donauwörther Stadtwald, unweit der B2 in Richtung Kaisheim, zwei alte Matratzen mitten in der Natur entsorgt. Achtlos hingeschmissen, statt ordentlich in einem der zahlreichen Recyclinghöfen entsorgt. Der Stadtförster von Donauwörth ärgert sich nicht nur über die Ignoranz der Bürger, die keine Rücksicht auf Natur und Mitmenschen nehmen, sondern auch, dass die Entsorgung nun an ihm hängenbleibt.

    "Die Leute sind einfach zu faul."

    Es ist nicht das erste Mal, dass dem Stadtförster illegal abgeladener Müll auffällt. „Gerade in der Herbst- und Winterzeit nimmt das zu“, ist er überzeugt. Er vermutet, dass Bürger, wenn sie ihren Garten zuhause winterfest machen und Bäume und Hecken zurechtschneiden, ihre Gartenabfälle immer öfter in den Wald fahren, statt zum Grünguthof. Fürst: „Die sind anscheinend zu faul und zu bequem, um es in den Recyclinghof zu bringen. Da wäre die Entsorgung ja günstig und ordnungsgemäß.“

    Fürst findet in den Wäldern rund um Donauwörth aber nicht nur so vergleichsweise harmlosen Müll wie Gartenabfälle. „Da standen schon Bauschutteimer, Altreifen oder alte Möbel am Waldrand“, beschreibt der Förster. Für die Entsorgung sei dann er zuständig, erklärt er. Die Eimer lädt er sich selbst ins Auto und bringt sie in den Recyclinghof, bei größeren, sperrigeren Sachen rückt der Bauhof an. Die Kosten dafür trägt die Allgemeinheit, für die Arbeiter des Bauhofs oder für ihn persönlich ist die Arbeit „zeitaufwendig und umständlich“.

    Wenn einmal Müll dasteht, legen andere was dazu

    Einen Müllsünder hat er bislang noch nicht auf frischer Tat ertappen können, aber er hält die Augen offen. Denn wenn erst einmal jemand anfängt seinen Müll am Waldrand abzustellen, ist das eine direkte Einladung an andere. Fürst ärgert sich maßlos über dieses Verhalten, das einen Rattenschwanz an Folgen nach sich ziehe.

    Diese beiden Matratzen hat Stadtförster Michael Fürst vor Kurzem am Waldrand entdeckt. Nicht das erste Mal, dass Unrat im Wald abgeladen wurde.
    Diese beiden Matratzen hat Stadtförster Michael Fürst vor Kurzem am Waldrand entdeckt. Nicht das erste Mal, dass Unrat im Wald abgeladen wurde. Foto: Fürst

    Eine Stelle, an der er immer wieder Müll entdeckt, ist die Panzerstraße am Rande der Parkstadt. Dort führt die Straße weit in den Wald hinein. Für die Müllsünder ist das eine günstige Möglichkeit, Müll zu entsorgen und dabei aus den Augen der Öffentlichkeit zu verschwinden. Und wer nicht erwischt wird, macht weiter, vermutet der Förster. „In den vergangenen Jahren ist das insgesamt mehr geworden.“

    Bei Altglascontainer liegt immer illegal entsorgter Müll

    Doch nicht nur im Donauwörther Stadtwald ist der offen herumliegende Müll auffällig, auch an der Westspange an Altglascontainern beispielsweise kann man Kleidungssäcke oder anderen Unrat finden. Für Gerhard Wiedemann, Werkleiter des Abfallwirtschaftsverbands (AWV) Nordschwaben, ist das aber kein neues Phänomen, sondern es falle im Frühjahr oder Herbst einfach nur vermehrt auf – dann, wenn die Menschen in der Natur spazieren gehen. „Das ist eine konstante Menge an Müll, wir können keine Zunahme feststellen. Da gibt es einen Bodensatz an Unbelehrbaren“, sagt Wiedemann.

    "Vieles ist wirklich ekelhaft"

    Alljährlich im Frühjahr ruft der AWV Freiwillige auf, die Natur zu säubern. Während des Jahres kontrollieren zwei Trupps die einzelnen Containerstationen. Auch vor denen findet sich so einiges. „Vieles ist wirklich ekelhaft“, erklärt Wiedemann. Die Arbeitsbedingungen sind für seine Mitarbeiter dementsprechend auch unangenehm. „Essensreste, Katzenstreu, abgelaufene Lebensmittel“, zählt Wiedemann auf. Die Arbeiter sind auf diese ekligen Bedingungen vorbereitet. „Im Auto selbst transportieren wir nur Kleidung, im Anhänger den übel riechenden Rest“, sagt Wiedemann. Doch es kann auch richtig gefährlich werden, denn selbst gebrauchte Spritzen sind darunter. Deshalb tragen die Arbeiter schnittfeste Handschuhe, erläutert der Werksleiter. Rund 25000 Euro fallen pro Jahr an, um die Containerstationen von diesem außerplanmäßigen Müll zu säubern.

    Wird ein Müllsünder erwischt, muss er zahlen

    Im Ordnungsamt Donauwörth werden nur selten Fälle von unerlaubter Abfallentsorgung gemeldet, wie Amtsleiter Konrad Nagl berichtet. Ein Sünder, für den Fall dass man ihn erwischt, müsste nach dem Verursacherprinzip erst einmal die Kosten für die Entsorgung übernehmen. „Darüber hinaus würden wir eine Anzeige schreiben“, erklärt Nagl.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Daniel Dollinger: Müllsünder zur Kasse bitten

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