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Donauwörth: Lkw auf Schleichroute durch Donauwörth: Es soll ein Ende haben

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Lkw auf Schleichroute durch Donauwörth: Es soll ein Ende haben

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    An der Berger Allee in Donauwörth hat sich das Durchfahrtsverbot für Lkw geändert: Ab sofort gilt nur noch Lieferverkehr als freigegeben.
    An der Berger Allee in Donauwörth hat sich das Durchfahrtsverbot für Lkw geändert: Ab sofort gilt nur noch Lieferverkehr als freigegeben. Foto: Wild

    Wer in Berg wohnt, der kennt den täglichen Lärm der Lkw, die die Nürnberger Straße Richtung Innenstadt und über die Westspange auf die B16 nach Tapfheim abkürzen. Die Fahrer meinen, ein paar Minuten Zeit und ein paar Kilometer mautpflichtige Bundesstraße zu sparen und nehmen für ihre Fahrt die vermeintliche Abkürzung durch die Stadt. Die Bürger sind genervt von Lärm und Gestank.

    Das Ärgernis besteht schon lange, obwohl die Strecke für Lkw über 3,5 Tonnen eigentlich gesperrt ist. Die Schilder stehen an allen großen Einfallsstraßen nach Donauwörth. Doch die kleine Einschränkung „Anlieger frei“ lässt den Lkw-Fahrern eine nicht unbedeutende Lücke in dieser Regelung. Und je mehr Laster den Weg nehmen, desto häuftiger wird er auch auf Navigationsseiten wie Google Maps oder Apple Maps als vermeintlich beste Route angezeigt.

    Ein kleines Zusatzschild unter dem Lkw-Einfahrtsverbot soll Veränderung in Donauwörth bringen

    Das soll sich jetzt aber ändern. Dafür soll wieder ein kleines Zusatzschild unter dem Durchfahrtsverbot für Lkw sorgen. Denn jetzt heißt es nur noch „Lieferverkehr frei“. Reichte bisher ein Anliegen, um die Abkürzung zu nehmen, ist das nun anders. Den kleinen Unterschied erklärt Gerhard Bißwanger, von der Polizei Donauwörth wie folgt.

    Bei einer Verkehrskontrolle, gibt es jetzt nur noch zwei Gründe dafür, warum ein Laster in die Stadt fahren darf – entweder ist der Sitz des Halters im Ortsgebiet oder das Ziel der Lieferung auf der Strecke. Beides ist durch Fahrzeugschein oder eine Art Lieferschein schriftlich zu belegen – der Lkw-Fahrer darf weiterfahren. Bei „Anlieger frei“ galt jemand schon als durchfahrtsberechtigt, wenn er ein an der Straße anliegendes Grundstück zu einer Erledigung aufsuchen muss.

    Anlieger frei bietet viele Möglichkeiten für eine findige Ausrede

    Auch ein Besucher einer Person, die an einer bestimmten Straße wohnt, gilt schon als Anlieger – egal, ob die Person zu Hause ist oder nicht. In der Realität hat das bedeutet, dass die Polizei zwar Lkw-Fahrer kontrollieren konnte, diese aber mit einer findigen Ausrede ohne weitere Folgen weiterfahren konnten.

    Das Ordnungsamt der Stadt Donauwörth hat die neuen Schilder seit Ende 2020 an den entsprechenden Stellen aufgestellt. Passiert ist das nachdem die Stadträte Markus Reichensberger (Junge Bürger) und Peter Alt (AL) einen entsprechenden Antrag eingebracht hatten und mit den Zuständigen der Polizei Donauwörth und der Verkehrspolizei entsprechende Lösungen für das Problem gesucht haben. „Die Bürger in Berg haben uns ihr Leid geklagt, wie sehr sie der Lärm der Lkw stört“, so Reichensberger. Er ist froh, dass mit einer so kleinen Anpassung jetzt vielleicht viel erreicht werden könnte.

    Was es kostet, wenn die Lkw-Fahrer in Donauwörth erwischt werden

    Die Fahrer der betroffenen Fahrzeuge müssen nach Meinung von Reichensberger künftig die dafür vorgesehenen Bundesstraßen nutzen. Für den Fall eines Verstoßes kommt andernfalls ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro, zuzüglich Gebühren und Auslagen, auf den Fahrer zu. Reichensberger hofft, dass auch die gängigen Navigationsprogramme dann in den kommenden Monaten und Jahren die neuen Verkehrsregeln einpflegen und so die Schleichroute der Lkw durch die Donauwörther Innenstadt endlich abgeschnitten ist.

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