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Donauwörth: Klimaprotest vor der Haustür: Donauwörth "for Future"

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Klimaprotest vor der Haustür: Donauwörth "for Future"

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    Die Fridays for Future Demonstration in Donauwörth fand am Freitagnachmittag statt.
    Die Fridays for Future Demonstration in Donauwörth fand am Freitagnachmittag statt. Foto: Heidecker

    Über „die Jugend“ wird zur Zeit viel geredet, auch viel geschimpft. Sie engagiere sich zu wenig, sie engagiere sich zu viel, sie engagiere sich nur, weil sie von oben gesteuert sei. Die Meinungen hierzu klaffen weit auseinander, ein Blick in die Kommentarspalten Sozialer Medien genügt, um das festzustellen. Eines scheint jedoch nicht von der Hand zu weisen: Die Jugend engagiert sich.

    Wer das anzweifelte, musste am Freitag schon sehr bewusst weggesehen haben. Auch in Donauwörth gingen hunderte junge Menschen anlässlich des Globalen Klimastreiks Fridays for Future auf die Straße. Zum ersten Mal in der Großen Kreisstadt. Und nicht nur sie alleine – von Eltern mit Kinderwagen bis zuzm Rentner war jede Generation stark vertreten.

    Die Masse kommt erst spät

    Eine viertel Stunde vor Streikbeginn, um 14.45 sah es noch so aus als würde sich die ursprüngliche Erwartung der Veranstalter mit 50 Teilnehmern erfüllen. Der Kiesplatz vor der Donaumeile war fast leer.

    Um 15 Uhr wurde jedoch klar, wieso Organisator Michel Henke die angemeldete Personenzahl noch nachträglich nach oben korrigieren musste: 350 Demonstranten von jung bis alt machten sich bereit, durch Donauwörth zu ziehen.

    Mit Pfeifen und Rufen setzte sich der Zug in Bewegung und steuerte auf das Ried zu, in der Hindenburgstraße waren schon Mikrofone für die Redebeiträge bereitgestellt.

    "Das ist unsere Zukunft"

    „Wir müssen einfach etwas unternehmen. Deswegen bin ich hier“, sagt Student Bernd Mayinger. Der 18-Jährige hat sich freiwillig als Ordner gemeldet. Mit einer Warnweste ausgestattet achtet er darauf, dass die Auflagen eingehalten werden, die seitens der Stadt als Bedingung für die Demo gestellt worden waren. Nicht die ganze Straße zu blockieren, war eine davon. „Ich will für die Umwelt demonstrieren. Denn die ist unsere Zukunft“, sagt Mayinger. Eine ältere Dame aus der Reihe davor dreht sich um und lacht. „Meine leider nicht“, sagt sie, „aber ich demonstriere trotzdem mit“. Insgesamt war auffällig, dass die Donauwörther Ortsgruppe keine reine Schülerdemo auf die Beine gestellt hat. Es war kaum möglich, die Teilnehmerschaft nur einer bestimmten Gruppe zuzuordnen.

    „Ich bin dabei, weil ich einfach überzeugt bin, dass es notwendig ist. Wir müssen klare Signale an die Politik senden. Auch hier in Donauwörth,“ sagt Rudi Schubert, Mitglied beim Bund Naturschutz. Der 63-Jährige hat durch Mund-zu-Mundpropaganda von der geplanten Demo erfahren und war sofort motiviert mitzumachen. „Die

    Ungewöhnliche Startzeit

    Dass die Teilnehmerschaft so bunt gemischt war, ist wohl den Überlegungen des Organisationsteams zu verdanken. Mit einer Startzeit 15 Uhr ist die Veranstaltung für eine Fridays for Future-Demonstration eher ungewöhnlich, hat sich jedoch anscheinend ausgezahlt. „Wir wollen, dass auch Arbeitende mitmachen können. Außerdem gibt es viele Schüler, die den Unterricht nicht verpassen können und wollen, zum Beispiel wegen des Abiturs. Deswegen haben wir beschlossen, Nachmittags zu demonstrieren, da hat jeder Zeit“, so Henke. Vom Ried ging die Route am Rathaus vorbei und endete am Liebfrauenmünster. Etwa eine Stunde dauerte die Veranstaltung, hinterher zerstreute sich die Menge schnell. Es soll jedoch nur der Beginn einer Donauwörther Demonstrationsreihe gewesen sein. „Wir müssen den Politikern zeigen, dass die breite Masse hinter einer verschärfteren Klimapolitik steht“, sagt der 20-Jährige Adrian Grebien während des Marsches.

    Die Donauwörther Politiker dürften das wohl mitbekommen haben. Auch wenn sich der ein oder andere Autofahrer über den Demonstrationszug beschwert hat.

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