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Donauwörth: Initiative für Tempolimit in der Donauwörther Reichsstraße

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Initiative für Tempolimit in der Donauwörther Reichsstraße

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    Soll in der Donauwörther Reichsstraße bald Tempo 30 gelten?
    Soll in der Donauwörther Reichsstraße bald Tempo 30 gelten? Foto: Helmut  Bissinger

    Wenn es nach den Sozialdemokraten in Donauwörth geht, werden sich Autofahrer in der Reichsstraße auf Veränderungen einstellen müssen: Die SPD-Stadtratsfraktion hat beantragt, in der Reichsstraße eine Geschwindigkeitsbeschränkung einzuführen. Diese soll aber auch gleich für weitere Straßen in der Donauwörther Innenstadt gelten.

    „Wir wollen damit die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigern“, sagt Fraktionsvorsitzende Brigitte Kundinger-Schmidt. Auch sei sie mit ihren Mitstreitern in Sorge um die Sicherheit. Kundinger-Schmidt hat sich mit ihrer Stadtrats-Kollegin Gudrun Seidel und Changir Kasapoglu aus dem Vorstand des SPD-Ortsvereins in der Reichsstraße eingefunden. Es vergehen keine zwei Minuten, ehe sich dem Trio die Chance bietet, auf einen Autofahrer zu zeigen, der deutlich zu schnell die Einkaufsstraße hinaufdüst. Zwischen Rathaus und Landratsamt wurde schon so mancher Temposünder geschnappt. Das soll ein Ende haben, so die SPD.

    Auch in weiteren Donauwörther Innenstadtstraßen soll Tempo 20 gelten

    Deshalb sollen in Zukunft Autos nur noch mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern die Reichsstraße entlang fahren. Auch in der Kapellstraße/Eichgasse bis zur Pflegstraße (Landratsamt), einschließlich Sonnenstraße und Kronengasse soll das langsamere Tempo gelten. „Ein Ausweichverkehr zu Lasten Dritter soll nicht möglich sein“, verdeutlich Changir Kasapoglu.

    Die SPD-Fraktion in Donauwörth will die Höchstgeschwindigkeit in der Reichsstraße auf 30 Stundenkilometer begrenzen. Im Bild: (von links) Brigitte Kundinger-Schmidt, Cahngir Kasapoglu und Gudrun Seidel.
    Die SPD-Fraktion in Donauwörth will die Höchstgeschwindigkeit in der Reichsstraße auf 30 Stundenkilometer begrenzen. Im Bild: (von links) Brigitte Kundinger-Schmidt, Cahngir Kasapoglu und Gudrun Seidel. Foto: Helmut  Bissinger

    Die Antragsteller begründen ihren Antrag mit einer langen Liste. Es seien beispielsweise vermehr Raser aus der sogenannten Poser-Szene festzustellen, die es wohl „cool“ fänden, in einer langen Gerade zwischen zwei Kurven auf das Gas zu treten.

    SPD: Kein Schutzraum für Fußgänger in der Reichsstraße

    Zudem sei es wichtig sei, die Anlieger vor Lärmbelästigung zu schützen, aber auch Radfahrer und Fußgänger vor Gefahren zu schützen. Es käme, so Kundinger-Schmidt, in letzter Zeit zunehmend zu Unfällen, gerade weil vor allem Fußgänger in der Reichsstraße keinen Schutzraum haben. Die Gehwege sind nur teilweise durch Pfosten gesichert, die Bordsteinkante ist nicht besonders hoch. Zudem wird auf den Fußgängerwegen immer wieder geparkt oder sie sind teilweise relativ schmal.

    Weiterer Punkt, der in die Bewertung der Straße mit einfließt, ist die Tatsache, dass die Reichsstraße sehr häufig überquert wird – nicht nur an der Ampel und dem Zebrastreifen, sondern auch sonst. Das alles, so die SPD-Stadträte, würde dafür sprechen, dass es in der Reichsstraße langsamer zugehen soll.

    Die Donauwörther Polizei verfasst derzeit eine Stellungnahme

    Stephan Roßmanith, Verkehrsbeauftragter bei der Polizei Donauwörth, ist aktuell dabei eine Stellungnahme zu verfassen, ob eine Begrenzung auf 30 Stundenkilometer überhaupt möglich ist. Vor Krankenhäuser, Schulen oder Seniorenheimen ist das grundsätzlich möglich, doch die Frage sei, ob es auch in der Reichsstraße und den angrenzenden Gassen „zwingend nötig ist“, dass der Verkehr auf der kommunalen Verbindung reduziert wird.

    In seine mittlerweile vier Seiten umfassende, aber noch nicht vollendeten Bewertung, fließe auch mit ein, dass das Seniorenheim „Bürgerspital“ und das BRK-Heim in unmittelbarer Nähe der betreffenden Straßen liegen. Gleiches gilt für Kitas, Kindergärten und Schulen. Somit gelte es auch Senioren und Kinder zu schützen.

    Kundinger-Schmidt: Eine der schönsten Straßen in Süddeutschland

    Ausdrücklich weist Brigitte Kundinger-Schmidt in dem Antrag auf das Ziel hin, die Reichsstraße „hoffentlich bald wieder vermehrt“ als Einkaufsstraße nutzen zu können. Die Verkehrssicherheit sei eine Seite, die Aufwertung der Reichsstraße als eine der schönsten Straßen in Süddeutschland die andere. Um die Straße wieder zu beleben, bedürfe es aber auch noch anderer Maßnahmen, fügt sie hinzu.

    Stephan Roßmanith betont, dass die Polizei lediglich beratend tätig ist und die Rechtssicherheit einer Tempobegrenzung prüft. Ob es dann so kommt, sei die Entscheidung der Stadt Donauwörth.

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