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Airbus stellt neuen Entwurf des Lufttaxis "CityAirbus" vor
![Die neue Generation des Citiy-Airbus ist vorgestellt worden. Es hat ein völlig neues Design gegenüber dem bisherigen Demonstrator. Die neue Generation des Citiy-Airbus ist vorgestellt worden. Es hat ein völlig neues Design gegenüber dem bisherigen Demonstrator.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Airbus präsentiert die nächste Generation seines Lufttaxis CityAirbus. Es ist ein klares Bekenntnis zu dieser neuen Art der Mobilität.
Die Welt der Luftfahrt spricht heute über das neue Modell des CityAirbus – und erst recht am Standort von Airbus-Helicopters in Donauwörth. Denn das, was Airbus Helicopters CEO Bruno Even am Dienstagnachmittag digital der Welt verkündete, bedeutet nichts weniger als ein Stück echte Zukunftstechnologie für Donauwörth. „Wir öffnen jetzt ein neues Kapitel in diesem Markt“, sagte Even. Es wird wohl auch eines für die Große Kreisstadt, denn auch der jetzt präsentierte neue und völlig anders anmutende Entwurf des Lufttaxis CityAirbus wird im nordschwäbischen Werk gebaut.
„Der CityAirbus Next Gen in der jetzt gezeigten Form muss jetzt entwickelt und gebaut werden. Donauwörth ist dafür das Zentrum der Herstellung“, sagt Gregor von-Kursell, Pressesprecher des Unternehmens. In der Region schlägt also auch weiterhin das Herz des CityAirbus. Entwicklung und Montage des bisherigen Demonstrators erfolgten bereits in Donauwörth und auch der neue Entwurf soll also hier real werden. Der nun zu bauende Prototyp wird aus dem Vahana-Projekt und bisherigen CityAirbus entwickelt.
CityAirbus: Der Demonstrator flog bereits ohne Seil in Donauwörth
Der Demonstrator hob bereits Anfang 2020 in Donauwörth ohne Sicherungsseil um die Kufen ab und wird seit vergangenem Jahr in Manching ausgiebig getestet. 1000 Kilometer habe man in 200 Testflügen hinter sich gebracht und viel daraus gelernt, so Airbus-Chef Even. Der erste Flug der neuen Maschine, so heißt es aus Toulouse, soll im Jahr 2023 sein. 2025 will Airbus dann die Zulassung beantragen.
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Mit CityAirbus Next Gen (nächste Generation) will das Unternehmen den Markt der Lufttaxis anführen und vor allem: dieses noch unwirklich erscheinende Luftfahrzeug in die Realität holen. Jörg Mueller, Leiter des Abteilung für urbane Luftmobilität bei Airbus und oft in Donauwörth gesehen, erklärte interessierten Journalisten und digital der Welt-Öffentlichkeit, was das neue, elektrisch betriebene und irgendwann auch autonom fliegende Lufttaxi alles können soll.
"Mitte der Dekade" soll das Lufttaxi von Airbus fliegen
Vor allem aber, verkündete er, dass es bis „Mitte der Dekade“ tatsächlich fliegen soll. Zuvor hatte auch schon Bruno Even ein echtes Bekenntnis zu dieser neuen Form der Mobilität abgeliefert: „Wir glauben wirklich an diese Technik und diesen Markt.“ Airbus will all die Zweifler am Nutzen und Sinnhaftigkeit dieses Konzeptes eines Besseren belehren.
Wie groß und wie lang das neue Lufttaxi wirklich mal sein wird, sind noch nicht geklärte Details. Bisher gibt es zwar die neue Studie und den sichtbaren Entwurf nur digital. Mit der bisherigen Optik des Lufttaxis von Airbus hat diese aber auf den ersten Blick nicht mehr viel zu tun. Denn beim bisherige CityAirbus waren vier dominierende Rotoren im Käfig auf der Passagierkabine aufgesetzt. Das ist ganz verschwunden.
Seit 2017 wird im Donauwörther Werk geforscht
Stattdessen hat die nächste Generation Flügel mit je drei Rotoren abwechselnd vorne und hinten. Zwei der insgesamt acht Rotoren sind am Heck des Flugobjektes. Die Reichweite soll 80 Kilometer betragen und 120 Stundenkilometer schnell soll es fliegen können. An Bord sitzen dann vier Personen. Bekanntermaßen ist das Konzept des Lufttaxis eher das einen Luft-Linienbusses mit festen Routen. Am Dienstag ging es der Chefetage um das große Ganze und vor allem die Frage, wie diese urbane Luftmobilität sicher und sozial akzeptiert werden kann. Dazu wird es in Europa zeitnah zwei Modellstädte geben, in denen ein Lufttaxi Probeflüge zu bestimmten Destinationen umsetzen wird.
Beide sind in Airbus-Heimatländern: Paris in Frankreich und „Mitten in Bayern“ in Deutschland, wie es Balkiz Sarihan, bei Airbus für die UAM-Strategie zuständig, formulierte. Vermutlich zwischen Ingolstadt und dem Münchner Flughafen könnte es eine Route geben. Starts am Werk in Donauwörth sind aus luftfahrtrechtlicher Sicht nicht möglich.
Seit 2017 wird an dem Lufttaxi im Donauwörther Werk von Airbus Helicopters geforscht. Seinen ersten Testflug absolvierte das mit acht Rotoren ausgestattete Fahrzeug bereits im Mai 2019 in Donauwörth. Der City-Airbus kann senkrecht starten und landen kann. Das Flugtaxi soll später einmal ohne eine menschliche Hand am Steuer fliegen. Anfangs aber wird ein Pilot mit an Board sein.
CEO Even betonte am Dienstag: „Wir sind bestrebt, einen völlig neuen Markt mitzugestalten, der die urbane Luftmobilität nachhaltig in die Städte integriert und gleichzeitig ökologische und soziale Belange berücksichtigt.“
Wie dieser Markt sich entwickelt, bleibt allerdings spannend. Porsche Consulting hatte zuletzt eine neue Studie „The Economics of Vertical Mobility“ veröffentlicht, in der die vertikale Mobilität als „lukrative Nische“ beschrieben und 22 bis 32 Milliarden Dollar globales Volumen für das Jahr 2035 prognostiziert werden. Europa werde dabei 20 bis 25 Prozent des Weltmarktes ausmachen,
In diesem globalen Markt will die Region Ingolstadt sich nachhaltig positionieren und sich Zukunftsfelder jenseits der Autoindustrie zu erschließen. Mit der UAM-Initiative soll die städtische Mobilität der Zukunft erprobt werden. Mehrere Dutzend Unternehmen und Partner gehören der Initiative an, die mit vielen Millionen Euro vom Bund und vom Freistaat gefördert wird. Im Feilenmoos bei Ingolstadt ist auch ein großes Testgelände bei der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD 61). Der Standort von Airbus Defence and Space ebenso. Den Sommer über war die alte Version des CityAirbus dort zu Testzwecken regelmäßig in die Luft gegangen.
In Ingolstadt wird untersucht, was ein Vertiport in der Großstadt braucht
Eines der bekannteren Projekte von UAM in der Region Ingolstadt ist der sogenannte Vertiport – ein Start- und Landeplatz für Flugtaxis – am Ingolstädter Hauptbahnhof. Es läuft unter dem Namen „INCity TakeOff“. Es geht dabei darum, herauszufinden, wie so ein Zukunftsort in eine Großstadt integriert werden kann.
Was auch Airbus will. Weltweit werde man mit Städten zusammenarbeiten, hieß es. Denn ohne diese – und vor allem die Akzeptanz der Leute – wird es nicht gehen.
Und daran hapert es in der Tat noch, wie Forscher des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) bei einer Nutzerbefragung in Deutschland, USA und Südkorea herausfanden. In Deutschland würden demnach knapp 40 Prozent der Befragten kein autonomes Flugtaxi besteigen, gut 28 Prozent fänden es zumindest eher unwahrscheinlich. Stattdessen herrschten Ängste und Befürchtungen vor, und zwar bei allen Altersgruppen. Fazit der im Februar diesen Jahres veröffentlichten Studie: Autonome Flugtaxen zum Transport vom Menschen in Städten seien bisher „noch eher als Hype-Thema zu betrachten“.
Weltweit sind über 100 Unternehmen an den Flugtaxis dran
Viele Unternehmen weltweit glauben aber an die Zukunft dieses Hypes: Es gibt viele Flugtaxi-Projekte rund um den Globus. Die Schätzungen von Experten schwanken zwischen 100 und 120. Viele Unternehmen engagieren sich in dem Segment – Airbus, Daimler und auch Volkswagen. Das bayerische Start-up Lilium will in wenigen Jahren ebenfalls mit seinen elektrischen Fluggeräten in Serie gehen, hatte gerade erst sein Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq. (mit dpa)
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