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Donauwörth: Frischzellenkur für die Donau

Donauwörth

Frischzellenkur für die Donau

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    Das Ufer beim Donauspitz, an dem die Wörnitz und die Donau zusammenfließen, soll abgeflacht werden.
    Das Ufer beim Donauspitz, an dem die Wörnitz und die Donau zusammenfließen, soll abgeflacht werden. Foto: Christian Mühlhause

    Die Stadt hat das Ziel, die Donau erlebbarer zu machen. In einem ersten Schritt wurde die

    Es geht um Projektmittel von vier Millionen Euro, verteilt auf vier Jahre. Die Stadt Donauwörth muss davon 400000 Euro selber aufbringen. Oberbürgermeister Armin Neudert und die Stadträte sehen darin eine Chance, etwas zu schaffen von dem sowohl die Bürger profitieren als auch der Tourismus. Sie stimmten einstimmig dafür, einen Projektantrag zu stellen. „Die 100000 Euro pro Jahr bekommen wir in unserem städtischen Haushalt unter.“ Der Kraftwerksbetreiber BEW kooperiere bei dem Projekt mit der Stadt in der Hoffnung, dass hier Lösungen gefunden werden, die auch an anderen Kraftwerksstandorten einsetzbar sind.

    Vier Bausteine

    Der eingereichte Projektantrag besteht aus vier Bausteinen. Der erste Abschnitt betrifft die Staustufe auf Höhe des Baggersees. Dort sollen oberhalb der Staustufe bis zu 1000 Liter Donauwasser je Sekunde in die Kessel eingeleitet werden. Ziel ist es, die Situation für die Fische an der Stelle durch ein Umgehungsgewässer zu verbessern. Laut Ralf Klocke, Projektleiter der BEW, soll durch die Einleitung geprüft werden, ob der Fluss Kessel zum Umgehungsgewässer umgebaut werden könnte und ob die

    Um das zu prüfen, könnten die Fische unterhalb der Staustufe markiert werden – zum Beispiel mit einem Punkt auf der Bauchflosse – und rund zwei Kilometer später am Ende der Testtrecke wird geschaut, wie viele Fische dort ankommen, bevor es zurück in die Donau geht. An der Iller hat BEW bereits Erfahrungen mit einem solchen Fischmonitoring-Projekt gesammelt. Wie an der Iller würde auch hier der Fischereiverband Schwaben als Projektpartner die Aufgabe des Monitorings übernehmen. Um brauchbare Erkenntnisse zu erlangen, sei eine Testphase von mindestens drei Jahren nötig, sagt Klocke.

    Donauspitz abflachen

    Der zweite Abschnitt umfasst den Bereich um den Donauspitz, wo die Wörnitz in die Donau mündet. Das Ufer soll an dieser Stelle abgeflacht und zugänglich gemacht werden. Hier soll ebenso wie in den anderen drei Pilotstrecken Geschiebe (Kies) zugegeben werden, um so wieder einen natürlicheren Lebensraum zu schaffen. Es sollen wieder Kiesbänke entstehen im Fluss. Heimische Fischarten wie Huchen und Nase laichen im Kies. Vorgesehen ist zudem, dass beim Feuerwehrhaus das Ufer abgeflacht und mit Kies aufgeschüttet wird. Für die

    Der dritte Abschnitt liegt im Bereich der historischen Ufermauer bei der Donaupromenade. Hier sollen naturnahe Zugänge zum Wasser aus Kies oder Wasserbausteinen und eine Bootsanlegestelle geschaffen werden. Geht es nach dem Verantwortlichen bei der Stadt, wird dort künftig auch wieder das Ausflugsschiff „Ulmer Schachtel“ anlegen. Damit das möglich ist, muss die Sohle entsprechend gefestigt werden und eine Fahrrinne unter der Donaubrücke geschaffen werden, die es bislang noch nicht gibt. Dann soll das Anfahren des Hafens laut Planungen jederzeit möglich sein.

    Baubeginn Mitte 2019?

    Der vierte Abschnitt befindet sich etwa auf Höhe des Schützenrings. Aktuell ist die Uferböschung in dem Bereich sehr steil und der Uferweg ist aus Sicht der Projektplaner kaum nutzbar. Das Ufer soll hier abgeflacht werden.

    Ob Donauwörth den Zuschlag erhält, entscheidet sich in rund acht Monaten. Oberbürgermeister Neudert ist zuversichtlich, dass von der Europäischen Union ein positiver Bescheid kommt. „Unseres Wissens haben sich sehr wenig deutsche Kommunen dafür beworben.“ Als Pluspunkte für Donauwörth bewertet er auch die geplante Bürgerbeteiligung an dem Projekt und die Kooperation mit Wasserbauexperten von den Universitäten in München und Innsbruck. Zudem arbeiten die Verantwortlichen eng mit der Genehmigungsbehörde, dem Wasserwirtschaftsamt

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