Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Donauwörth: Donauwörth: Männer betrügen Lotto-Gewinner um 6300 Euro

Donauwörth

Donauwörth: Männer betrügen Lotto-Gewinner um 6300 Euro

    • |
    Ein Mann aus Donauwörth hat im Jahr 2019 knapp 6300 Euro gewonnen, aber hat sie nie erhalten. Hinter dem Betrug steckten ein Ladenbesitzer und ein weiterer Mann.
    Ein Mann aus Donauwörth hat im Jahr 2019 knapp 6300 Euro gewonnen, aber hat sie nie erhalten. Hinter dem Betrug steckten ein Ladenbesitzer und ein weiterer Mann. Foto: Inga Kjer/dpa

    Ein Lotto-Gewinn bereitet eigentlich Freude. Doch in diesem Fall war der Gewinn mit mehr Mühe als Begeisterung verbunden. „Man sieht hier vieles, aber so etwas habe ich in 25 Jahren Strafrecht noch nicht erlebt“, sagte Richter Andreas Krug zu Beginn der Verhandlung am Amtsgericht in Nördlingen.

    Die Angeklagten waren ein Donauwörther Kiosk-Besitzer und eine Sicherheitskraft. Der Vorwurf: Urkundenfälschung für die Ausbezahlung eines Lotto-Gewinns. Die Tat an sich gaben die Männer zügig zu, da sie auch schon gegenüber der Polizei ein Geständnis abgelegt hatten. Den Großteil der Schuld versuchten sie jedoch aufeinander zu schieben.

    Lotto-Gewinner aus Donauwörth erhielt seinen Gewinn nicht

    Der Euro-Jackpot-Gewinner war damals im Geschäft aufgetaucht und wollte seinen Gewinn von etwa 6300 Euro abholen. Dieser wird aber nur bis zu einem Betrag von 2500 Euro bar ausgezahlt. Also musste der Gewinner eine sogenannte „Gewinnaufforderung zur Gewinnabnahme“ ausfüllen. Eine Mitarbeiterin, die alleine im Laden war, wickelte alles ab, gab ihm jedoch keine Quittung als Bestätigung. Vor Gericht sagte er als Zeuge aus: „Die Mitarbeiterin wirkte nervös auf mich.“

    Als der Besitzer später aus seiner Pause zurückkehrte, radierte er zusammen mit der Sicherheitskraft den Namen des Gewinners aus den Unterlagen. Dafür trugen sie den Namen und die Kontodaten des damals 20-Jährigen, der als Auszubildender als Sicherheitsfachkraft arbeitete.

    Der Ladenbesitzer aus Donauwörth nahm den Großteil des Geldes

    Als das Geld schließlich überwiesen war, teilten die Männer es unter sich auf: 4500 Euro für den 39-Jährigen, der den Laden besitzt. Die restlichen knapp 1800 Euro behielt der Komplize. „Ich war damals psychisch und wirtschaftlich belastet“, begründete der Ladenbesitzer seinen höheren Anteil am Gewinn. Die Frage wer genau den Betrug initiiert hatte, blieb letztendlich ungeklärt, weil beide Männer sich gegenseitig beschuldigten.

    Den Lotto-Gewinn zahlten die zwei Männer bereits im Voraus wieder an den eigentlichen Gewinner zurück. „Ich habe das Geld vor zwei bis drei Wochen erhalten“, gab dieser vor dem Amtsgericht an. Nach dem Ausbleiben der Bestätigung des Gewinns, hatte er sich damals an den Laden und später an die Lotto-Gesellschaft gewandt.

    Männer wurden am Amtsgericht in Nördlingen verurteilt

    „Die Gelegenheit war günstig, also haben sie die Tat begangen“, sagte der Staatsanwalt Michael Rauh in seinem Plädoyer. Beide seien schuldig. Für den damals noch 20-Jährigen, der damit noch unter das Jugendstrafrecht fällt, forderte er eine Geldstrafe. Eine Freiheitsstrafe von sieben Monate auf Bewährung verlangte er für den Komplizen. Richter Andreas Krug verurteile den jüngeren Mann zu einer Geldstrafe von 800 Euro. Der Ladenbesitzer erhielt eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten, die auf drei Jahre Bewährung ausgesetzt wurde. Mittlerweile wurde diesem die Lizenz für das Glücksspiel entzogen. „Es tut mir wirklich sehr Leid“, sagte der 39-Jährige. „Es war eine absolut unnötige und unüberlegte Tat“, so der 21-Jährige.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden