Wegwerfen muss nicht sein. Seit Jahren gibt es die Möbelfundgrube des Caritasverbands Donau-Ries in der Kreuthstraße in Donauwörth. Wer etwa einen alten Schrank, ungenutzte Spielsachen oder gebrauchte Kleidungsstücke besitzt, kann sie guten Gewissens dort hinbringen. Ein anderer freut sich womöglich über ein gutes Schnäppchen. Doch bald wird die Fundgrube der Geschichte angehören.
Stattdessen wird ein neues Projekt in Zusammenarbeit mit der Stiftung St. Johannes geschaffen. Auf zwei Etagen entsteht in der Zirgesheimer Straße ein Sozialkaufhaus. 900 Quadratmeter stehen künftig für die gebrauchten Möbel, den Hausrat, die Kleidung und Bücher zur Verfügung. Der Caritasverband Donau-Ries hat nun in seiner Mitgliederversammlung den Weg dafür frei gemacht.
Denn um mit der Stiftung St. Johannes kooperieren zu können, war eine Änderung der Satzung nötig. Einstimmig und mit einer Stimmenthaltung haben die Mitglieder des Caritasrats und des Caritasverbands das beschlossen.
Noch weitere Vorhaben
Das sind aber nicht die einzigen Vorhaben der Caritas im laufenden Jahr. Geschäftsführer Branko Schäpers sagte, dass die Caritas ab dem 1. Juli die Obdachlosenbetreuung in Donauwörth übernehmen wird. Aktuell bietet die Caritas bereits einige Anlaufstellen für Hilfesuchende: Etwa die allgemeine Sozialberatung, die Schuldnerberatung, das ambulant betreute Wohnen, den Betreuungsverein oder den sozialpsychiatrischen Dienst. Menschen, die noch auf eigene Beinen stehen, aber auf Hilfe angewiesen sind – das ist das hauptsächliche Klientel.
Auch in Nördlingen beherbergt der Caritasverband Donau-Ries deswegen eine Außenstelle. Dort dürfte aber bald gepackt werden. Denn die Außenstelle wird noch in diesem Jahr in neue Räume umziehen. Die Suche habe sich lange hingezogen, sagte Schäpers. Nun steht fest, dass die Außenstelle künftig im gleichen Gebäude wie die Arbeitsagentur in der Bürgermeister-Reiger-Straße untergebracht sein wird. „Wir wollen bis Ende des Jahres das alte Gebäude ausgeräumt haben“, sagte Schäpers.
Relativ konstant seien die Mitgliedsbeiträge, erläuterte Schäpers, sagte aber zugleich: „Leider wird es tendenziell etwas weniger, was bedeutet, dass wir an Mitgliedern verlieren.“ Auf der Ausgabenseite seien die Ausschreibungen, der Wertverlust der Ausstattung und die Raumkosten neben den Personalkosten die größten Brocken. Auch die neue Außenstelle in Nördlingen werde künftig mehr kosten, prognostizierte Schäpers.
Die Ausgaben fürs Personal sind vergleichen mit dem vorigen Jahr um 5000 Euro auf 90000 Euro gestiegen. Das liege unter anderem an der neu gegründeten Teilhabe-Beratungsstelle in der Reichsstraße in Donauwörth. Sie unterstützt und informiert Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Auch ins Gewicht gefallen sei die Tariferhöhung von 3,5 Prozent, so Schäpers.