Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Donauwörth: Der Generalvikar zeigt sich irritiert

Donauwörth

Der Generalvikar zeigt sich irritiert

    • |
    Düstere Wolken über dem Donauwörther Liebfrauenmünster – oder herrscht doch bald Klarheit und grundsätzliche Einigkeit darüber, wie es weitergeht? Die Debatte um die Pfarreienreform und insbesondere die anberaumte Versetzung zweier Pfarrer hatte sich zuletzt zugespitzt.
    Düstere Wolken über dem Donauwörther Liebfrauenmünster – oder herrscht doch bald Klarheit und grundsätzliche Einigkeit darüber, wie es weitergeht? Die Debatte um die Pfarreienreform und insbesondere die anberaumte Versetzung zweier Pfarrer hatte sich zuletzt zugespitzt.

    Harald Heinrich wäre gerne unter angenehmeren Umständen nach Donauwörth gekommen. Doch auch die unbequemen Entscheidungen sind Teil seines Postens: Als Generalvikar hat er über Personalfragen wesentlich mitzuentscheiden.

    Und die hatten es in den Augen der katholischen Donauwörther Basis zuletzt ziemlich in sich: Die beiden Stadtpfarrer Jacek Wyrwich (Parkstadt) und Franz Pfeifer (Riedlingen) sollen versetzt werden, weil andernorts Pfarrer fehlen, die eine Leitungsfunktion ausüben dürfen. Dekan Robert Neuner wird als leitender Stadtpfarrer in Donauwörth verbleiben und fortan – ab September 2019 – von zwei Kaplänen sowie pastoralen Mitarbeitern und einem Verwaltungsassistenten unterstützt. Gegen die Versetzungspläne liefen zuletzt zahlreiche Katholiken in Donauwörth Sturm, vor allem in

    Schwierige Rahmenbedingungen also für einen Besuch in Donauwörth zum Gespräch mit unserer Zeitung. An Monsignore Heinrich sind die Reaktionen aus Donauwörth derweil nicht spurlos vorbeigegangen.

    Vor allem der Ton der jüngsten kritischen Äußerungen habe ihn überrascht. Mit Kritik setze er sich gerne auseinander, nicht aber, wenn sie unfair würde: Dass nun auch Stadtpfarrer Robert Neuner angegangen werde, das hätte den Bogen überspannt.

    Es handle sich bei der Neuausrichtung der Pastoralreform um eine gesetzte Entscheidung der Diözese. Die Art und Weise des Zustandekommens des Beschlusses ohne direkte Befragung der Basis sieht Heinrich als gängigen Weg an: „Personalfragen werden nicht mit den Pfarrgemeinderäten getroffen. Das ist ein normaler Vorgang, nicht nur in unserer

    Wichtige Aspekte aus dem vorangegangenen Dialogprozess im Sinne der ursprünglichen Pastoralplanung 2025 von Bischof Konrad Zdarsa würden indes sehr wohl in die Neuausrichtung mit einfließen. Dass es im Laufe einer Entwicklung aber zu notwendigen Abänderungen kommen könne, das sei weder illegitim noch eine Besonderheit.

    Vielmehr falle der Priestermangel, erklärt Heinrich weiter, eklatanter aus im Bistum Augsburg als vormals angenommen. Gut 170 Priester seien im Bistum

    Ob es ein Überdenken der Entscheidung der Reform für Donauwörth nach den breiten Protesten gebe? „Nein“, antwortet Heinrich deutlich. Ihn irritiere indes, dass offenbar auch im Nachklang keiner der beiden Pfarrer Dekan Neuner zur Seite stand – weder bei der Informationsveranstaltung über die Neuerungen für die Ehren- und Hauptamtlichen noch bei jener für das gesamte Kirchenvolk im Liebfrauenmünster. Es stimme, so Heinrich, dass es keine Jubelschreie gab bei den Betroffenen, dass beide Pfarrer bleiben wollten. Aber beide hätten die Entscheidung angenommen. Er habe eher Kooperationswillen denn großen Widerstand bemerkt. 

    Weiterhin, so Heinrich, sei es derweil ebenfalls irritierend, dass es in der aufgeheizten Debatte schier ausnahmslos um die jeweiligen Pfarrer gehe, die man binden möchte – die katholische Kirche habe aber, gemeinsam mit anderen Christen, den viel weiter gehenden Auftrag, die Menschen – gerade auch jene außerhalb der Kirchen – mit Jesus Christus bekanntzumachen. Dieser missionarische Auftrag der Christen sei das Kernelement, das viel mehr im Fokus stehen müsse. Und dafür sei, bei schwindender Zahl der Gläubigen (diese sei der eigentliche Grund für den Priestermangel) auch die Zusammenlegung von Strukturen erforderlich. Am heutigen Dienstag, 17. Juli, findet um 19.30 Uhr im Riedlinger Pfarrheim das erste Koordinierungstreffen zur Umsetzung der Reform statt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden