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Donauwörth: Das ist der neue Airbus-Hubschrauber der Bundeswehr

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Das ist der neue Airbus-Hubschrauber der Bundeswehr

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    Der Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr hat den ersten neuen SAR-Hubschrauber vom Typ H145 übernommen.
    Der Such- und Rettungsdienst der Bundeswehr hat den ersten neuen SAR-Hubschrauber vom Typ H145 übernommen. Foto: Wolfgang Widemann

    Sie kommen, um zu helfen, wenn die Kapazitäten der zivilen Kräfte erschöpft, die Bedingungen widrig sind oder wenn Naturkatastrophen einen Großeinsatz erfordern. Dann heben die Hubschrauber des Such- und Rettungsdiensts der Bundeswehr ab und können jeden auch noch so abgelegenen Ort in Deutschland erreichen.

    Seit den 1970er Jahren verfügen die drei über die Republik verteilten Standorte über Maschinen vom Typ Bell, im Volksmund wegen ihrer Fluggeräusche auch "Teppichklopfer" genannt. Nun stehen die Rettungsflieger der Truppe vor einem "Quantensprung", wie es Regimentskommandeur Peter Göhringer formulierte. Am Dienstag übernahm die Einheit das erste Exemplar vom Typ H145 LUH SAR, gebaut von Airbus Helicopters in Donauwörth.

    Airbus: Sieben Hubschrauber an die Bundeswehr

    Bis zum Frühjahr 2021 sollen insgesamt sieben solche Hubschrauber nach Niederstetten (Württemberg), Holzdorf (100 Kilometer südlich von Berlin) und Nörvenich (bei Köln) ausgeliefert werden. Rund 100 Einsätze pro Jahr fliegen die SAR-Hubschrauber nach Angaben von Göhringer. Die Zahl schwanke von Jahr zu Jahr. In etwa zwei Drittel aller Fälle unterstütze man – wie eingangs beschrieben – bei Unglücken und im Rahmen des Katastrophenschutzes zivile Kräfte. In einem Drittel gehe es um den eigentlichen (militärischen) Auftrag: die Suche und die Rettung bei Flugunfällen auf deutschem Staatsgebiet und militärische Rettungseinsätze.

    Den Vertrag für die sieben neuen Hubschrauber, die durch ihre orangen Türen mit blauer SAR-Aufschrift auffallen, unterzeichneten die Beteiligten vor einem Jahr. Die Übergabe erfolgte jetzt drei Monate vor dem ursprünglich angepeilten Termin. Dies betonten Airbus-Helicopters-Geschäftsführer Wolfgang Schoder und Ralph Herzog, Abteilungsleiter im Bundesamt, das die Ausrüstung für die Bundeswehr organisiert.

    Auch beim KSK der Bundeswehr im Einsatz

    "Die Bundeswehr ist unser Premiumkunde", betonte Schoder. Die Firma rüste die Truppe für schwierige, oft lebensgefährliche Einsätze aus. Nicht nur, dass aus der Fabrik in Donauwörth der Kampfhubschrauber Tiger und der Transporthelikopter NH90 hergestellt wurden beziehungsweise werden. Auch mit der eigentlich zivilen H145 ist Airbus auf dem militärischen Sektor gut im Geschäft. Die Bundeswehr beispielsweise besitzt bereits solche Maschinen für das Einsatzkommando Spezialkräfte.

    Die SAR-Hubschrauber verfügen über eine ganze Palette an moderner Technik, um Tag und Nacht einsatzbereit zu sein. Die Exemplare für die Truppe sind jeweils mit Hochleistungskameras, einem Suchscheinwerfer und einem System zur Ortung von Handys bestückt. Hinzu kommen die medizinische Ausrüstung, Rettungswinden und ein Lasthaken. An diesem kann zum Beispiel ein Behälter befestigt werden, der bis zu 800 Liter Wasser aufnehmen und für Löscheinsätze bei Waldbränden verwendet werden kann.

    55 Piloten werden für die neuen Airbus-Maschinen ausgebildet

    Die H145 gilt laut Airbus weltweit aktuell als der Rettungshubschrauber schlechthin. Mit der Auslieferung der ersten SAR-Maschine beginne eine langfristige Zusammenarbeit, erklärte Geschäftsführer Schoder. Denn Airbus schloss mit dem Bund auch einen über neun Jahre laufenden Vertrag, um die sieben Helikopter auch zu warten, instandzusetzen und logistisch zu betreuen.

    Übrigens: Die Heeresflieger sind nur für Einsätze über Land zuständig. Im Küstengebiet übernimmt diese Aufgabe die Marine. Auch hier ist Airbus ins Geschäft gekommen und liefert eine spezielle Version des NH90 (Sea Lion).

    Am SAR-Standort Niederstetten im württembergisch-bayerischen Grenzgebiet (50 Kilometer südlich von Würzburg) sollen laut Oberst Göhringer von Juli 2020 an die Einsätze mit der H145 geflogen werden. Die Schulung des Personals laufe bereits auf vollen Touren. Insgesamt werden 55 Piloten für die sieben Maschinen ausgebildet.

    Lesen Sie dazu auch: Rüstungsverkäufe steigen weltweit an - deutsche Konzerne profitieren nicht

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