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Donauwörth: Autorennen in der „Donaumeile“?

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Autorennen in der „Donaumeile“?

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    Ein großer Parkplatz befindet sich im Erdgeschoss der „Donaumeile“ in Donauwörth. Anlieger beklagen, dass es dort immer wieder zu Lärmbelästigungen komme, auch durch Autorennen.
    Ein großer Parkplatz befindet sich im Erdgeschoss der „Donaumeile“ in Donauwörth. Anlieger beklagen, dass es dort immer wieder zu Lärmbelästigungen komme, auch durch Autorennen. Foto: Wolfgang Widemann

    Peter Pehr will kein Querulant sein. Doch das, was er hier nach eigener Aussage jeden Tag ertragen muss, bringt ihn zur Weißglut. Pehr ist ein Anwohner der „Donaumeile“ in Donauwörth. In einem Brief an unsere Zeitung klagt er über die Umstände: „Laufende Lastwagenmotoren, lautstarke Diskussionsrunden auf den Feuerschutztreppen, Autorennen, Discomusik. Dies alles mutet die „

    Quietschende Reifen und heulende Motoren

    Pehr ist nicht der Einzige, der von den nächtlichen Ruhestörungen berichtet. Einen Stock weiter oben wohnt Erich Rieck. Gegen 18 Uhr gingen die Autorennen los, sagt er. Quietschende Reifen, heulende Motoren, laute Musik aus den Boxen. Da das Parkhaus an der „Donaumeile“ nicht beschrankt und auch nachts geöffnet ist, würden sich hier regelmäßig junge Auto- und Motorradfahrer treffen, berichten die Anwohner übereinstimmend. Auch das Parkhaus am Bahnhof sei ein beliebter Treffpunkt. Zum Leidwesen der Anwohner.

    Auch im vierten Stock höre man noch die Geräusche. Dort wohnt Iris Jungnickel. „Der Lärm ist unmöglich“, klagt sie. Sie habe schon das städtische Ordnungsamt und die Polizei angerufen. „Aber da schiebt einer die Zuständigkeit auf den anderen.“ Fast jeden Abend fänden die Autorennen statt.

    Polizei: Wir reagieren auf solche Meldungen

    Das will der stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Donauwörth, Gerhard Bißwanger, so nicht stehen lassen. „Natürlich reagieren wir auf solche Meldungen. Aber es kann Situationen geben, in denen das von der Priorität eher weiter hinten steht.“ Wenn die Beamten etwa bei einem Verkehrsunfall seien, könne man nicht sofort einen Streifenwagen zu einer Ruhestörung schicken.

    Auch die Anfahrtswege seien manchmal lang, da nicht immer ein Streifenwagen in Donauwörth sei. Grundsätzlich sei die Problematik an der „Donaumeile“ aber bekannt, betont Bißwanger. Deswegen laufe auch die Sicherheitswacht regelmäßig an dem Einkaufszentrum Streife.

    Das Ordnungsamt bestätigt, dass sich ein Anwohner beschwert habe. Die Möglichkeiten der Behörde seien jedoch beschränkt, da es sich bei der „Donaumeile“ um Privatgrund handelt.

    Sollten die Personalien eines Ruhestörers von der Polizei festgestellt werden, könne das Amt ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eröffnen, erklärt Annegret Feist, Pressesprecherin der Stadt Donauwörth. Bisher sei das noch nicht passiert.

    Tagsüber patrouilliert ein Sicherheitsdienst

    Tagsüber patrouilliert ein Sicherheitsdienst der Völkel Company in der „Donaumeile“. Das Unternehmen Völkel ist Inhaber des Einkaufszentrums. Die verantwortliche Centermanagerin Martina Schmitt sagt zu den vermeintlichen Ruhestörungen: „Ich dachte, das Problem wäre behoben.“

    Eine Schranke zum Parkhaus, wie sie von einigen Anwohnern vorgeschlagen wird, werde es bei der „Donaumeile“ nicht geben: „Das geht deswegen nicht, weil die Läden alle unterschiedliche Öffnungszeiten haben.“ Es sei auch nicht geplant, das Parkhaus nachts durch ein Gitter zu sperren. Einen Sicherheitsdienst hat die Firma nachts nicht angestellt. Aus Sicht von Schmitt ist das auch nicht nötig: „Donauwörth ist schließlich nicht Chicago.“

    Dazu lesen Sie auch: Donaumeile wechselt Besitzer

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