68 Seiten umfasst der aktuelle Sachstandsbericht der Kommission, die der Augsburger Bischof Zdarsa vor einem Jahr eingesetzt hat, um die Missbrauchsfälle aufzudecken, die sich zwischen 1952 und 1977 im Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz der Pädagogischen Stiftung Cassianeum ereignet haben. Es ist eine schonungslose Aufdeckung und Abrechnung mit dem damaligen System. Die Kinder mussten dort körperliche und sexuelle Gewalt erfahren.
![Bei der Pressekonferenz in Augsburg waren auch fünf Opfer anwesend. Sie berichteten von ihrem Leid im Kinderheim Heilg Kreuz. Bei der Pressekonferenz in Augsburg waren auch fünf Opfer anwesend. Sie berichteten von ihrem Leid im Kinderheim Heilg Kreuz.](https://images.mgpd.de/img/100662689/crop/c1_1-w100/1597863025/1867605753/missbrauch-heilig-kreuz-cassianeum.jpg)
Vor einem Jahr wurde durch zwei ehemalige Heimkinder öffentlich, dass sich hinter den Klostermauern schreckliche Szenen abgespielt haben müssen. Heute Vormittag legte Generalvikar Harald Heinrich in einer Pressekonferenz die bisherigen Ergebnisse offen. Er sprach davon, dass die Untersuchungen „zutiefst Erschütterndes und Verstörendes“ und „abscheuliche Straftaten“ ergeben hätten. Er prangerte die „Kultur des Wegschauens“ an, die damals praktiziert worden sei. Unter anderem war von einer Lehrerin die Rede, die den Missbrauch bemerkt, aber geschwiegen hatte. Auch ein Mitarbeiter des damals zuständigen Jugendamts Lindau hätte das Leid der Kinder ignoriert.
Im Mittelpunkt der Beschuldigungen stehen der frühere pädagogische Direktor der Stiftung Cassianeum, Max Auer, sowie eine Heimleiterin und eine weitere weltliche Erzieherin. Sie sollen sich an den Kindern vergangen haben.
Lesen Sie dazu auch den offiziellen Pressemitteilung des Bistum Augsburg: So lautet die Einschätzung der Kirche zum Schlussbericht