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Donauwörth-Auchsesheim: Brand in Auchsesheim: Feuerwehr als Dachdecker

Donauwörth-Auchsesheim

Brand in Auchsesheim: Feuerwehr als Dachdecker

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    Ungewöhnlicher Einsatz: Die Feuerwehr legte in Auchsesheim eine große Plane über das Wohnhaus, das durch einen Brand schwer beschädigt wurde.
    Ungewöhnlicher Einsatz: Die Feuerwehr legte in Auchsesheim eine große Plane über das Wohnhaus, das durch einen Brand schwer beschädigt wurde. Foto: Wolfgang Widemann

    Nachdem die Feuerwehr am Dienstagabend die Löscharbeiten an einem Wohnhaus in Auchsesheim abgeschlossen hatte, zeigte sich das Ausmaß der Zerstörung. Die Flammen fraßen sich bei dem Brand weit unter das Dach des Gebäudes. Deshalb ist der Schaden hoch. Erste Schätzungen der Kripo Dillingen liegen bei 250.000 bis 300.000 Euro. Auch zur möglichen Ursache des Feuers äußert die Kriminalpolizei eine erste Vermutung.

    Dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, sei „eher unwahrscheinlich“. Vielmehr gehen die Ermittler, die am Dienstag und am Mittwoch vor Ort waren, davon aus, dass ein technischer Defekt der Auslöser gewesen sein könnte. Tatsache ist, dass in der Doppelgarage ein Auto stand. Im Bereich der Garage brach auch das Feuer aus. Die Kripo band Spezialisten des Landeskriminalamts in die Nachforschungen.

    Die Garage brannte komplett aus, nachdem das Feuer um etwa 14.20 Uhr bemerkt worden war. Bis die Feuerwehr eintraf, versuchten Nachbarn die Flammen zu bekämpfen – vergeblich. Eine 61-Jährige, die sich zu diesem Zeitpunkt in dem Haus befand, konnte dieses unverletzt verlassen.

    Stromleitung an Wohnhaus bremst die Löscharbeiten

    Die Löscharbeiten gestalteten sich für die rund 80 Feuerwehrleute aufwendig und zogen sich lange hin. Erstes Problem war laut Stadtbrandinspektor Alexander Zobel, dass sich auf dem Haus ein Strom-Dachständer befindet mit Leitungen von zwei Seiten. Die Einsatzkräfte hätten erst richtig Wasser auf das Dach spritzen können, nachdem die Lechwerke den Strom abgeschaltet hatten: „Erst dann sind wir so richtig hingekommen.“

    Hier sind die Schäden an dem Gebäude deutlich sichtbar. Das Feuer brach in der Garage aus, in der ein Auto stand.
    Hier sind die Schäden an dem Gebäude deutlich sichtbar. Das Feuer brach in der Garage aus, in der ein Auto stand. Foto: Wolfgang Widemann

    Ziel der Feuerwehr sei es gewesen, das Gebäude so weit wie möglich zu retten. Dies habe man „relativ gut in den Griff bekommen“, bilanziert Zobel. Trupps mit schwerem Atemschutz seien von innen gegen die Flammen vorgegangen. Über zwei Drehleitern habe man von außen das Dach aufgebrochen und die Brandnester abgelöscht.

    Feuerwehr legt mit großem Aufwand eine Plane über das Dach

    Mit dem eigentlichen Löschen des Feuers war der Einsatz aber noch lange nicht beendet. Als es dunkel wurde, rückte die Freiwillige Feuerwehr Monheim an. Ihr Auftrag: Das Haus mit einem Notdach ausstatten. Die Monheimer verfügen seit November 2020 über die entsprechende Ausrüstung, berichtete Kommandant Tobias Ferber. Genauer gesagt handelt es sich um drei jeweils 16 mal 18 Meter große Spezialplanen, welche die Bayerische Versicherungskammer für den Donau-Ries-Kreis zur Verfügung stellte.

    Mit den Planen solle verhindert werden, dass Gebäude, die durch Feuer oder Sturm beschädigt wurde, durch Niederschläge noch weiter in Mitleidenschaft gezogen werden. Bevor eine der Planen in Auchsesheim über das Dach gelegt werden konnte, mussten die Feuerwehrleute erst einmal handwerkliches Geschick beweisen. Es galt, an den zerstörten Bereichen des Dachstuhls provisorisch neue Holzlatten anzubringen, damit eine geeignete Auflagefläche für die Plane vorhanden ist.

    Viele Feuerwehrleute sind rund neun Stunden am Brandort

    Mithilfe zweier Drehleitern spannten die Helfer anschließend Schnüre über das Dach, ehe die Plane hochgezogen und an die richtige Stelle gelegt werden konnte. Glücklicherweise sei kein Wind gegangen, so Ferber, der mit seinen Männern im Dezember bereits nach einem Wohnhausbrand in Rögling in dieser Weise aktiv war. Die Stromleitungen und zwei Kamine machten das Auslegen und Befestigen der Plane in Auchsesheim zu einem Geduldsspiel.

    Um etwa 23.30 Uhr war der Auftrag erledigt und die Feuerwehr konnte wieder abrücken. Viele der Helfer waren damit rund neun Stunden am Unglücksort.

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