Es klingt aus heutiger Sicht unglaublich, was die früheren Bewohner des Kinderheims der Pädagogischen Stiftung Cassianeum in Donauwörth von ihrer Zeit dort berichten. Körperlische und seelische Gewalt sollen demnach ebenso wie Kollektivstrafen zum Alltag in dieser Einrichtung gehört haben, die 1977 geschlossen wurde. Im Zentrum des Skandals steht neben einigen Erzieherinnen auch der Pfarrer und damalige Kinderheim-Leiter Max Auer. Das Ganze kam nun ans Licht, weil es zwei Schwester, ehemalige Heimkinder, publik machten, die in den 60er Jahren in der Einrichtung unterkamen und eigentlich Schutz finden sollten vor Gewalt in der Familie. Das Bistum Augsburg hat den beiden Schwestern und einem dritten Opfer Entschädigungen für das erlittene Leid gezahlt (wir berichteten). Seit Freitag haben sich drei weitere Betroffene bei der Opferbeauftragten der Diözese gemeldet.
Donauwörth