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Landkreis: Donau-Ries: Was wird jetzt aus der Außen-Gastronomie?

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Donau-Ries: Was wird jetzt aus der Außen-Gastronomie?

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    Die Stühle sind gestapelt im Donauwörther Ried – und sie werden es, so wie es derzeit aussieht, wohl noch eine Weile bleiben. Die Gastronomen haben für die strengen Schließungen auch im Außenbereich nur wenig Verständnis.
    Die Stühle sind gestapelt im Donauwörther Ried – und sie werden es, so wie es derzeit aussieht, wohl noch eine Weile bleiben. Die Gastronomen haben für die strengen Schließungen auch im Außenbereich nur wenig Verständnis. Foto: Bissinger

    Schon vor einer Woche war den meisten Gastronomen klar: Die angedachte und von ihnen in einem weiteren Lockerungsschritt erhoffte Öffnung der Außengastronomie wird es nicht geben. Nun, am Montag, wäre dazu der Stichtag gewesen. Die Öffnung war im dritten Teil eines Fünf-Schritte-Plans der Bundesregierung vorgesehen. „Aber eigentlich bin ich froh, dass wir wegen der hohen Inzidenzzahlen nicht öffnen können“, sagt Franz Nosalski von der Alten Brauerei in Mertingen.

    Lockerungen für die Gastronomie: Lieber warten und ordentlich aufmachen?

    Nosalski steht mit dieser Meinung nicht allein. Wirt Armin Schnabel, der Pächter des Goldenen Hirsch in Donauwörth, ist sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt geöffnet hätte. „Ganz ehrlich, lieber warten wir noch vier Wochen und können dann ordentlich aufmachen“, sagt er. Es habe sich ohnehin nicht vorstellen können, wie er von jedem Gast einen aktuellen Corona-Negativ-Test sowie einen Ausweis überprüfen hätte sollen. Schnabel stellt sich auf Juni ein und sagt angesichts der winterlichen Bedingungen in den letzten Tagen: „Hinzu kommt, dass wir hier nicht am Mittelmeer sind.“

    Franz Nosalski räumt ein, in einer ersten Euphorie, als die Aussicht zur Öffnung bestanden habe und die Inzidenzwerte im Landkreis sehr niedrig gelegen hätten, einige Anschaffungen getätigt zu haben. Einige Heizer sowie Lammfelle hat er sich zugelegt. Jetzt sei er aber froh, dass die Außengastronomie geschlossen bleibt, sei doch im März sehr selten Biergartenwetter. Hinzu kämen die Kontaktbeschränkungen. Ein „Stammtisch für zwei Personen“ sei für ihn undenkbar, „denn die Menschen kommen zu uns, um zu essen und zu trinken, aber auch Geselligkeit zu erleben.“

    Wirt aus Wemding: Man hätte das Bier wegschütten müssen

    Ein unbeschwertes Gastronomieerlebnis hätten er und sein Team schwer herstellen können. Paul Trollmann von der Wallfahrtsgaststätte in Wemding hatte seinen ersten Hoffnungsschimmer, wie er sagt, „schnell wieder aufgegeben“. Um am heutigen Montag die Außengastronomie anlaufen zu lassen, hätte er rechtzeitig im Vorfeld Ware einkaufen und Fässer anzapfen müssen. Beides habe er nicht getan, weil er das Bier jetzt hätte wegschütten können und er gesehen habe, wie sich die Inzidenzen im Landkreis stetig nach oben bewegten. Im letzten Jahr habe der Biergarten-Betrieb am 1. Mai begonnen. Wenn dies in diesem Jahr auch so wäre, müsste man zufrieden sein. Bis dahin werde man weiterhin „Essen to go“ anbieten. Da müsse man auch nicht nach negativen Corona-Tests fragen.

    Normalerweise öffnet Karl-Philipp Sautter den Biergarten in seinem Hofgut Bäldleschwaige in Rettingen am dritten Sonntag im März. „Das wird in diesem Jahr anders sein“, sagt Sautter, dem das Herz blutet, wie seiner Stimme anzuhören ist, „wenn ich keine Gäste empfangen kann.“ Er habe schon gehofft, wenigstens an Ostern öffnen zu können. Nicht nur, „dass es wirtschaftlich eine schwere Zeit ist“, sondern auch die Wirtshauskultur bleibe auf der Strecke. Den Lockdown hat Sautter dazu genutzt, die Biertischgarnituren aufzufrischen.

    Spezielle Boxen und Rettingen

    Das habe ein wenig Ablenkung gebracht. Auch „Bäldle-Boxen“ habe er im großzügigen Freigelände geschaffen, um beim Neustart den Publikumsverkehr zu entzerren. „Alles war parat“, erzählt Sautter, nun hieße es wieder „Warten“. Er sehe nicht, dass eine Perspektive aufgezeigt werde. Alles sei zum Start in dieser Woche vorbereitet gewesen. Viele Gastronomen hätten schon die Hoffnung gehabt, an Ostern öffnen zu dürfen, sagt Sepp Meyer, der Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) und Inhaber des Meerfräulein in Wemding. Er sieht es als erwiesen an, dass von der Gastronomie keine Infektionsgefahr ausgehe und dass man mit ausgeklügelten Hygienekonzepten öffnen könne.

    Dass die Inzidenzzahlen in den letzten Tagen im Landkreis so angestiegen seien, habe seine Gründe, „nachweislich nicht wegen der Gastronomie“. Mittlerweile seien die Existenzängste der Wirte groß. Hinzu komme, dass den Mitarbeitern in Kurzarbeit Monat für Monat Geld fehle. Die Folge könnte sein, dass sie den Abwerbungsversuchen aus anderen Branchen nicht widerstehen könnten, „und so der Neustart doppelt schwer sein wird.“ Man wolle so schnell wie möglich öffnen. Meyer kann sich auch den Einsatz von Luftreinigungsgeräten vorstellen.

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