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Donau-Ries: Polizei findet Cannabis-Plantage bei Hausdurchsuchung

Donau-Ries

Polizei findet Cannabis-Plantage bei Hausdurchsuchung

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    Wegen des Anbaus von Cannabis stand ein 49-Jähriger aus dem südlichen Landkreis jetzt vor Gericht. 
    Wegen des Anbaus von Cannabis stand ein 49-Jähriger aus dem südlichen Landkreis jetzt vor Gericht.  Foto: Polizei Neu-Ulm (Symbolbild)

    Weil er in seinem Haus Cannabis-Pflanzen angebaut hat, musste sich ein 49-Jähriger aus dem südlichen Landkreis nun vor dem Nördlinger Amtsgericht verantworten. Ihm wurden der Handel und der Besitz von Betäubungsmitteln vorgeworfen. Den Besitz der Drogen gab er in der Verhandlung direkt zu, dass er damit gehandelt habe, wies er aber zurück.

    Angeklagter gibt an, Drogen hätten ihm nach der Scheidung geholfen

    In einer Erklärung, die sein Anwalt Maximilian Strohmayer vorlas, entschuldigte er sich vor allem bei seiner Familie. Er habe begriffen, den falschen Weg gegangen zu sein. Der Angeklagte hatte 2017 begonnen, verschiedene Sorten anzubauen. Innerhalb kurzer Zeit seien die Pflanzen schnell gewachsen, hätten „guten Ertrag“ gebracht. Über 200 Gramm Marihuana wurden bei einer Hausdurchsuchung gefunden. In kleinen Mengen hatte er das Marihuana an verschiedenen Orten im Haus versteckt, wo er dachte, dass seine beiden Kinder es nicht finden würden.

    In seiner Erklärung bezeichnete sich der 49-Jährige als „Wochenendraucher“. Nach seiner Scheidung habe er eine schlimme Zeit durchstehen müssen, die Drogen hätten ihm geholfen. „Sie haben mich beruhigt, dadurch konnte ich gut schlafen“, erklärte er.

    Angeklagter legte bereits bei Polizeivernehmung Geständnis ab

    Nach einem Hinweis hatten Polizeibeamte im Juni dieses Jahres sein Haus durchsucht und dabei zwei Pflanzen, mehrere Tüten mit Marihuana und einen Kuchen gefunden, den er mit den Drogen gebacken hatte. Wegen der recht beachtlichen Menge waren die Beamten zunächst davon ausgegangen, der Angeklagte hätte auch Handel betrieben. Dieser Vorwurf konnte dem 49-Jährigen am Ende aber nicht nachgewiesen werden. Das gefundene Marihuana habe „mindere Qualität“ besessen, sagte ein Polizeibeamter in der Verhandlung.

    In seiner Vernehmung bei der Polizei hatte der Angeklagte bereits ein Geständnis abgelegt und alles auf sich genommen. Dadurch wurde auch der Verdacht, sein älteres Kind wäre eventuell beteiligt, entkräftet.

    Gericht verurteilt 49-Jährigen zu Freiheitsstrafe

    Das Geständnis und die Reue, die der 49-Jährige vor Gericht zeigte, wertete Staatsanwalt Moritz Bamberger als Pluspunkte. Andererseits hätten die Kinder in Kontakt mit den Drogen kommen können. Er sah eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung für angemessen. Verteidiger Strohmayer forderte eine Bewährungsstrafe von höchstens sechs Monaten.

    Das Schöffengericht mit der Vorsitzenden Richterin Ruth Roser verurteilte ihn schließlich zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten, setzte diese aber auf Bewährung aus. Zusätzlich dazu muss der 49-Jährige 5000 Euro an einen guten Zweck zahlen und regelmäßig ein Drogenscreening machen. Der Angeklagte sagte direkt nach dem Urteilsspruch, dass er die Strafe annehmen wird.

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