Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Donau-Ries: Neun Monate nach dem ersten Lockdown: Babyboom in Donauwörth?

Donau-Ries

Neun Monate nach dem ersten Lockdown: Babyboom in Donauwörth?

    • |
    Gibt es neun Monate nach dem ersten Lockdown mehr Geburten im Landkreis Donau-Ries?
    Gibt es neun Monate nach dem ersten Lockdown mehr Geburten im Landkreis Donau-Ries? Foto: Symbolbild: Arno Burgi/dpa

    Viel spekuliert worden war darüber, wie sich der Lockdown auf die Familienplanung der Menschen in Deutschland auswirkt. Mitte Dezember sind 40 Wochen – die übliche Dauer einer Schwangerschaft – seit Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr verstrichen. Die Geburtenzahlen aus den vergangenen beiden Monaten geben deshalb Aufklärung darüber, ob Corona tatsächlich einen Babyboom ausgelöst hat, wie manche vermutet hatten. Auch für den Landkreis Donau-Ries gibt es eine klare Antwort.

    Der Babyboom bleibt aus. So kamen in den Kliniken in Donauwörth und Nördlingen nach Angaben des Betreibers im Dezember insgesamt 91 Kinder auf die Welt. 2018 und 2019 lag der Wert im gleichen Monat noch deutlich niedriger – bei 73, beziehungsweise 72 Geburten im Landkreis. Dafür gab es im Januar 2021 weniger Babys als in den Vorjahren: Nämlich 68, im Vergleich 89, 95 und 89 Geburten von 2018 bis 2020. Die Zahlen schwanken also – ein Trend lässt sich daraus aber nicht ableiten.

    Wie sieht es mit Hausgeburten im Landkreis Donau-Ries aus?

    Zu den Entbindungen im Krankenhaus hinzu kommen noch Hausgeburten. Diese werden der Hebammenliste zufolge im Landkreis von drei Hebammen durchgeführt. Doch auch bei diesen lässt sich kein Babyboom feststellen. Janine Haase, die in Donauwörth eine Praxis betreibt, hat aktuell zwar dreimal mehr Anfragen als sonst, wie sie sagt. Allerdings liege das ihrer Einschätzung nach nicht daran, dass mehr Kinder auf die Welt kommen – sondern dass viele Eltern das Infektionsrisiko im Krankenhaus scheuen und eine Hausgeburt bevorzugen würden. Da Haases normale Auftragslage allerdings nach eigenen Angaben bei durchschnittlich vier Geburten pro Monat liegt, lässt sich ein genereller Trend daraus ohnehin nicht ableiten – zu wenig aussagekräftig sind die Schwankungen.

    Dass der Lockdown aktuell keine Auswirkungen auf die Geburtenzahlen erkennen lässt, könnte sich damit erklären lassen, dass zwei gegenteilige Effekte durch die Pandemie ausgelöst wurden. Der Forschungsdirektor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Martin Bujard, hatte sich Mitte Dezember über die Möglichkeit geäußert, dass ein Boom auftreten könnte – oder auch ein Babyknick. „Gesundheitliche Sorgen und ökonomische Existenzängste“ könnten dazu führen, dass ein Kinderwunsch verschoben wird, sagte er. Dem entgegenstehe, dass die Familie und Kinder an Bedeutung gewinnen. (mit dpa)

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden