Für die Kollegen, die nachts auf Streife sind, sei es eine ganz neue Erfahrung. „Sie sind praktisch alleine auf der Straße“, berichtet Ralf Schurius, Leiter der Polizeiinspektion Rain. Seit einer Woche dürfen Menschen wegen der Corona-Gefahr in Deutschland in der Zeit zwischen 21 und 5 Uhr nur noch aus triftigem Grund das Haus beziehungsweise Grundstück verlassen. Seitdem sehe man in der Region in der Nacht wirklich kaum noch jemanden, so der Erste Hauptkommissar. Das sei erfreulich, zeige es doch, dass sich die allermeisten Bürger an die Vorgaben hielten.
Wer in der Nacht erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von 500 Euro rechnen
Die offizielle Bilanz des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, in dessen Zuständigkeitsbereich auch der Donau-Ries-Kreis fällt, bestätigt, dass die geltenden Ausgangsbeschränkungen anscheinend – wenn auch oft zähneknirschend – akzeptiert werden. Zwischen Mittwoch, 16. Dezember, und vergangenen Dienstag seien im Bereich der Inspektionen Donauwörth und Rain insgesamt nur sechs Personen erwischt worden, die verbotenerweise nachts unterwegs waren – und nun mit einem Bußgeld von jeweils 500 Euro rechnen müssen.
Am Dienstagabend kam in Rain ein Autofahrer hinzu. Der hat aber jetzt noch ganz andere Probleme, war er doch betrunken und stand möglicherweise unter Drogen.
Polizei stoppt einen Spaziergänger und ein Paar auf der Straße
Im Gebiet der Polizeiinspektion Donauwörth seien Verstöße gegen die Ausgangsregeln die absolute Ausnahme, teilt Pressesprecher Stephan Roßmanith auf Anfrage mit. Lediglich am Sonntagabend seien in kurzer Zeit mehrere Fälle aufgelaufen: Die Beamten stoppten einen Spaziergänger und zwei Personen, die in einem Auto unterwegs waren, auf der Nürnberger Straße in Berg. Um 22.30 Uhr fiel in der Pflegstraße ein Paar auf – und wurde ebenfalls angezeigt.
Über die Feiertage sind auch Kräfte der Bereitschaftspolizei unterwegs
Eine Reihe von Verstößen gab es im Ries. Die Ausreden waren der Polizei zufolge vielfältig. In Nördlingen und Oettingen gingen den Gesetzeshütern zwei Männer und eine Frau ins Netz, die kurz vor Mitternacht Bankgeschäfte am Automaten erledigen wollten. Die Rechnung dafür kommt demnächst in Form von jeweils 500 Euro. Über die Feiertage werde die Polizei verstärkt kontrollieren, kündigt Roßmanith an. Im Einsatz seien dann auch wieder Kräfte der Bereitschaftspolizei.
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