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Donau-Ries: Klinikchef Busse: „Die Corona-Maßnahmen sind notwendig“

Donau-Ries

Klinikchef Busse: „Die Corona-Maßnahmen sind notwendig“

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    Seit Donnerstag gab es alleine im Nördlinger Krankenhaus fünf Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Eine weitere Person starb zuhause.
    Seit Donnerstag gab es alleine im Nördlinger Krankenhaus fünf Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Eine weitere Person starb zuhause. Foto: Verena Mörzl

    Die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen im Landkreis Donau-Ries ist über das Wochenende um sechs Personen gestiegen. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der seit März im Zusammenhang mit dem Coronavirus Verstorbenen auf 36. Fünf der sechs zuletzt Verstorbenen wurden zuletzt im landkreiseigenen Stiftungskrankenhaus Nördlingen behandelt. Jürgen Busse, Geschäftsführer der gKU-Kliniken in Donauwörth, Oettingen und

    „Sie waren alle nicht gesund gewesen“, so Busse – schwere Erkrankungen wie beispielsweise Krebs oder diverse Herzleiden verschlimmerten die Infektion erheblich: „Covid kommt bei diesen Erkrankungen leider noch oben drauf“, so der gKU-Geschäftsführer.

    Auch jüngere Menschen im Landkreis Donau-Ries erkranken schwer

    Ein weiterer mit Corona Infizierter Senior starb, wie das Landratsamt in Donauwörth am Montagnachmittag meldete, „im häuslichen Umfeld“. Die Verstorbenen waren zwischen 78 und 90 Jahre alt und, wie gesagt, allesamt gesundheitlich stark vorbelastet. Busse erklärt indessen, dass die erheblich Erkrankten zwar meist ältere Menschen seien, jedoch – obgleich vereinzelt – auch Jüngere im Landkreis schwer erkrankten; bei ihnen kippe der Zustand aber nicht so häufig.

    Die Zahl der seit März positiv auf das Coronavirus getesteten Personen im Landkreis Donau-Ries liegt aktuell, Stand Montagnachmittag, bei insgesamt 1497. Hiervon gelten 957 Personen bereits wieder als genesen. Aktuell gelten 504 Personen im Landkreis als aktuell nachweislich Infizierte, sogenannte „Indexfälle“. In den Krankenhäusern des Landkreises werden, ebenfalls Stand Montag, 28 mit Covid-19 infizierte Personen behandelt, sechs davon intensivmedizinisch.

    Donau-Ries-Kreis: Inzidenzwert liegt am Montag bei 190,6

    Das Robert-Koch-Institut listete den Landkreis Donau-Ries am Montag mit einem Inzidenzwert von 190,6. Klinik-Geschäftsführer Busse erläutert unterdessen, dass es im Landkreis Donau-Ries 31 Intensivbetten gibt: sechs dieser Betten in Donauwörth sind belegt, elf in Nördlingen, fünf in Oettingen – davon sind, wie vorher beschrieben, derzeit sechs Personen Covid-Patienten.

    Dass sich die Zahl niedrig anhöre, täusche, sagt Busse: „Die Lage kann leicht kippen.“ Jüngst habe man binnen kürzester Zeit fünf Intensivpatienten aus Augsburg übernommen. Die Intensivbetten seien begrenzt und das dort betreuende Personal ebenfalls – und Covid sei nicht die einzige Krankheit, die behandelt werden müsse.

    Jürgen Busse: „Die Intensivstationen sind das Nadelöhr“

    „Die Intensivstationen sind das Nadelöhr“, beschreibt Busse die diffizile Situation rund um Covid an den Kliniken. Und: Auch beim Personal fielen in Zusammenhang mit Corona immer wieder Mitarbeiter aus, wenn auch eher vereinzelt. „Es ist wie beim Domino – fällt ein Stein, fallen andere mit.“ Die Mediziner des gKU stimmten sich inzwischen sehr eng mit den benachbarten Krankenhäusern in Dillingen und Augsburg ab, die Vernetzung klappe, um gegebenenfalls Patienten in die Nachbarschaft verlegen oder Betroffene von dort übernehmen zu können.

    Busse erklärt, er halte die Maßnahmen, welche die Politik im Bund und im Freistaat zur Eindämmung des Virus zuletzt getroffen hat, nicht für überzogen – „sie sind notwendig“.

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