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Donau-Ries: Ein Monat Corona im Landkreis Donau-Ries: So verbreitet sich das Virus?

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Ein Monat Corona im Landkreis Donau-Ries: So verbreitet sich das Virus?

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    Durch die Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich für viele Menschen in Deutschland und damit natürlich auch in der Region so manches geändert. Das Bild zeigt eine Einsatzkraft des Technischen Hilfswerks Donauwörth, die eine Mundschutzmaske trägt. Die Zahl der Infizierten im Landkreis liegt derzeit bei 275.
    Durch die Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat sich für viele Menschen in Deutschland und damit natürlich auch in der Region so manches geändert. Das Bild zeigt eine Einsatzkraft des Technischen Hilfswerks Donauwörth, die eine Mundschutzmaske trägt. Die Zahl der Infizierten im Landkreis liegt derzeit bei 275. Foto: Sebastian Birzele

    Seit 16. März sind in Bayern die Schulen geschlossen. Für viele der Moment, an dem die Corona-Krise das erste Mal persönlich spürbar oder erfahrbar war. Das Virus hat sich seitdem auch im Landkreis Donau-Ries stark verbreitet. Die ersten beiden Infizierten wurden zwar schon am 6. März festgestellt – beide Patienten waren zuvor beim Skifahren in Österreich gewesen. Doch seitdem ist die Zahl der Infizierten erst langsam, dann schnell gestiegen. Mittlerweile flacht die Kurve deutlich ab.

    Corona: 17 Tote im Landkreis Donau-Ries

    Mit Stand 15. April sind im Landkreis 275 Personen gemeldet, die sich an Covid-19 infiziert haben. Die am stärksten betroffene Altersgruppe ist laut Robert-Koch-Institut die der 35- bis 59-Jährigen mit 109 Infizierten. In der Gruppe der Bürger über 80 Jahre sind es 45 Fälle. Am 3. April wurden mit 31 Betroffenen der höchste Tageswert ermittelt. 112 Erkrankte sind mittlerweile genesen.

    17 Tote sind bisher zu beklagen: Sie wurden positiv auf eine Infektion getestet und sind zudem an den typischen Symptomen gestorben. Teilweise hatten diese – vor allem deutlich älteren – Patienten keine lebensverlängernden Maßnahmen über eine Patientenverfügung oder durch die Entscheidung der Angehörigen gewünscht, wurden also nicht künstlich beatmet. Die ersten beiden Todesopfer wurden am 28. März offiziell gemeldet.

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    Drei Möglichkeiten, sich auf das Coronavirus testen zu lassen

    Im Landkreis reichen die Bettenkapazitäten bisher aus. 21 Intensivbetten stehen zu Verfügung, erklärt Jürgen Busse, Vorsitzender des gemeinsamen Kommunalunternehmens (gKU), zu dem die Krankenhäuser gehören. Davon sind mit Stand vom Mittwoch fünf belegt – eins in Nördlingen und vier in Donauwörth. Zwei der Patienten sind noch an der Beatmungsmaschine. In besonders schweren Fällen werden Corona-Patienten an die Uniklinik nach Augsburg übergeben.

    Wer glaubt, an Corona erkrankt zu sein, hat mittlerweile drei Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Bürger mit heftigen gesundheitlichen Problemen können direkt in die Notaufnahme im Krankenhaus aufgenommen werden. Sie werden auf isolierten Stationen untergebracht und erhalten laut Busse innerhalb von 24 Stunden das Testergebnis. Das Pflegepersonal und die Ärzte arbeiten dort in kompletter Schutzausrüstung.

    Hausarzt vermittelt Termin im Testzentrum in Monheim

    Auch der Hausarzt vermittelt über den seit Ende März berufenen Versorgungsarzt im Landkreis, Sebastian Völkl, einen Termin im seit 2. April geschaffenen Testzentrum in Monheim. Nur nach Absprache mit dem Hausarzt werden dort unter hohen Hygienevorkehrungen Abstriche der möglichen Verdachtspersonen genommen.

    Zudem kann das Gesundheitsamt Donau-Ries unter Führung von Amtsärztin Dr. Raffaella Hesse Verdachtspersonen dort testen lassen. Dabei handelt es sich meist um Bürger, die direkt ermittelt werden, weil sie mit einem nachweislich Infizierten Kontakt hatten. Sogenannte Ermittlerteams versuchen, mögliche Infektionsketten zu rekonstruieren und schicken betroffene Personen in häusliche Quarantäne. Falls nötig werden sie getestet. Seit 1. April wird das Gesundheitsamt hier von zwölf Mitarbeitern unterstützt, die eigentlich Lehrer, Gerichtsvollzieher oder Medizinstudenten sind. In der ersten Woche wurden bereits 60 Personen in Monheim getestet.

    Laborkapazitäten waren schon Mitte März erschöpft

    Geduld braucht es allerdings beim Warten auf ein Ergebnis. Wie das Gesundheitsamt mitteilt, waren die eigenen Laborkapazitäten bereits am 16. März erschöpft. In der Regel vergehen etwa sieben Tage, bis die Betroffenen über eine Infektion informiert werden. Vorrangig werden besondere Fälle getestet, wie bei dem Ausbruch der Infektionswelle im Kindergarten in Heroldingen oder in einem Seniorenheim der Diakonie in Harburg. Innerhalb kürzester Zeit waren dort sämtliche Bewohner und auch Mitarbeiter getestet worden. Am Ende waren über 20 Pfleger infiziert und sieben Senioren gestorben.

    Dieser Ausbruch hatte die Zahl der Infizierten in der Region deutlich nach oben schnellen lassen, da es über 100 Kontaktpersonen gab. Waren es am 30. März noch 90 Infizierte, zählte das Gesundheitsamt eine Woche später am 6. April bereits 214 Covid-19-Patienten. Seit dem 9. April steigen die Fallzahlen deutlich langsamer.

    200 Personen im Landratsamt Donau-Ries mit Krisenbewältigung beschäftigt

    Im Landratsamt Donau-Ries wurde seit Beginn der Corona-Pandemie im Landkreis immer mehr auf die Bewältigung dieser Krise ausgerichtet. Denn mittlerweile arbeiten hier laut Pressestelle 200 Personen – reguläre Behördengänge etwa bei der Zulassungsstelle sind bereits seit 23. März nicht mehr möglich. Die Mitarbeiter sitzen am Bürgertelefon oder im seit 23. März eingesetzten Katastrophenschutzteam. Dieses läuft rund um die Uhr – unter anderem wird dort die Lieferung der Schutzausrüstung gesteuert. Diese wird zentral über die Landesregierung bestellt und dann den Landkreisen zugewiesen. Nach wie vor ist in der Region noch zu wenig vorhanden, sodass etwa Hebammen und Physiotherapeuten nicht bedacht werden können.

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