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Donau-Ries: Donau-Ries-Kreis: Lage am Arbeitsmarkt weiter angespannt

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Donau-Ries-Kreis: Lage am Arbeitsmarkt weiter angespannt

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    Die Zahl der Arbeitslosen im Donau-Ries-Kreis ist im November leicht gesunken.
    Die Zahl der Arbeitslosen im Donau-Ries-Kreis ist im November leicht gesunken. Foto: Alexander Kaya

    Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Donau-Ries hat sich im November leicht verbessert. Aktuell sind 1727 Menschen arbeitslos gemeldet, 69 weniger als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,2 Prozent und liegt mit 0,1 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Der für November angeordnete „Lockdown light“ habe zumindest die Arbeitslosenzahlen nicht wieder in die Höhe schnellen lassen, berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.

    „Trotz des zurückgegangenen Bestandes an Arbeitslosen und einer gesunkenen Arbeitslosenquote herrscht am Arbeitsmarkt kein Stillstand, sondern sehr viel Bewegung.“ Im November haben sich 504 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 231 aus einer Erwerbstätigkeit (23 weniger als im Vorjahr). Im Gegenzug beendeten 571 Menschen die Arbeitslosigkeit, davon nahmen 206 eine Beschäftigung auf (39 mehr als im Vorjahr), so der Agenturleiter weiter.

    Deutlich mehr Arbeitslosen im Landkreis Donau-Ries als 2019

    „Die Zahl der Arbeitslosen liegt mit 44,4 Prozent beziehungsweise 531 Personen weit über dem Niveau des Vorjahres und auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist stark rückläufig. Kurzarbeit wird wieder vermehrt angezeigt. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist also weiterhin angespannt und die bevorstehenden Wintermonate werden zusätzlich den saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit mit sich bringen“ resümiert Paul. Von den 1727 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 1220 (minus 67 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 507 (minus zwei im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter gemeldet.

    Der Bestand der arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen liegt seit Längerem auf annähernd gleichem Niveau und seit Beginn der Corona-Pandemie bei rund 180. Dieser Personenkreis tut sich besonders schwer, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. „Am 3. Dezember ist der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Diesen möchte ich zum Anlass nehmen und bei den Betrieben dafür werben, Betroffenen eine Chance auf berufliche Integration zu geben. Behinderte Menschen sind häufig gut ausgebildet und geübt darin, neue und pragmatische Lösungen zu finden. Dieses Potenzial sollten Unternehmen ebenfalls nutzen, um die dringend benötigten Fachkräfte zu finden. Wir haben vielfältige Fördermöglichkeiten für die Betriebe und unsere Spezialisten im Arbeitgeber-Service beraten und unterstützen gerne“ so Paul.

    Kurzarbeit für 652 Personen im November angezeigt

    Die Entwicklung der Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit lasse weiterhin die Auswirkungen der Corona Krise auf den Arbeitsmarkt erkennen. Nach einem Maximum im April gingen in den darauffolgenden Monaten erheblich weniger Anzeigen ein. Am aktuellen Rand ist wieder ein deutlicher Anstieg der Anzeigen im Vergleich mit dem Vormonat zu erkennen. Im November gingen 46 Anzeigen für 652 Personen ein – im Oktober waren es noch 14 Anzeigen für 197 Beschäftigte, berichtet der Donauwörther Agenturleiter.

    Statistische Ergebnisse über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit als Hochrechnung liegen auf Landkreisebene bis Juni vor. Demnach ergeben sich 535 Betriebe und 7599 Personen in Kurzarbeit und eine Kurzarbeiterquote von 11,9 Prozent. Aufgrund der Gültigkeitsdauer der Anzeigen von zwölf Monaten kann die realisierte Kurzarbeit die angezeigte Kurzarbeit übersteigen.

    Niedrigere Nachfrage nach Arbeitskräften als im vergangenen Jahr

    Im November wurden 244 neue Arbeitsstellen gemeldet, 21 weniger als im Oktober. Die Nachfrage nach Arbeitskräften fällt im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls niedriger aus. Die Stellenmeldungen sind um 33 oder 11,9 Prozent zurückgegangen. Insgesamt befinden sich im Stellenpool 1184 Arbeitsstellen, 364 oder 23,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Absolut betrachtet sind die Stellenmeldungen im Bereich der Berufe des produzierenden Gewerbes (minus 188 Stellen oder minus 32 Prozent), im Berufsbereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (minus 103 Stellen oder minus 33,8 Prozent) und im Berufssegment Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus (mins 71 Stellen oder minus 35,9 Prozent) am stärksten rückläufig.

    „Insgesamt spiegeln die Zahlen eine deutliche Zurückhaltung vieler Arbeitgeber bei Neueinstellungen wider“, erläutert der Chef der Arbeitsagentur. Die Unternehmen der Region meldeten seit Jahresbeginn 2414 zu besetzende Arbeitsstellen, 1794 Stellen weniger als im selben Zeitraum vor einem Jahr. Dies entspricht einem Rückgang von 42,6 Prozent.

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