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Donau-Ries: Corona sorgt für schwarze Zahlen im Landkreis Donau-Ries

Donau-Ries

Corona sorgt für schwarze Zahlen im Landkreis Donau-Ries

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    Corona verändert die finanzielle Situation im Landkreis Donau-Ries.
    Corona verändert die finanzielle Situation im Landkreis Donau-Ries. Foto: Bernd Feil

    Es mag makaber klingen, aber ein rein rationaler Zahlenfuchs könnte der Corona-Krise in der Region sogar etwas Positives abgewinnen: Im laufenden Haushalt des Landkreises Donau-Ries bleibt wohl zum Jahresende heuer ein sattes Plus unter dem Strich.

    Coronabedingt macht der Donau-Ries-Kreis ein finanzielles Plus

    Die Pandemie hat mitunter dafür gesorgt, dass einige an eigentlich für den Kreis bereitgestellten Geldern bislang nicht abgerufen wurden – und wohl in diesem Jahr auch nicht mehr verwendet werden. Insofern konnte Teamleiter Martin Müller aus der Kämmerei bei der Sitzung des Kreisausschusses am Dienstagvormittag in Donauwörth von „positiven Effekten auf das Jahresergebnis“ sprechen.

    Aber ein Grund zur Freude sollte dies nicht sein, nicht nur wegen der allgemein äußerst negativen Konsequenzen der Pandemie: Bestimmte Dinge sind coronabedingt einfach liegen geblieben. So wurden etliche Stellen in der Kreisbehörde nicht besetzt, an externen Fort- und Weiterbildungen für die Mitarbeiter wurde (unfreiwillig) gespart. Auf der Personal-seite summieren sich die Einsparungen alleine auf gut 800.000 Euro, wie Müller dem Gremium vorrechnete.

    Landkreis Donau-Ries: Überschuss von zwei Millionen Euro

    Weiterhin wurde ein gehöriger Teil eines bislang großen Ausgabenbereichs schlicht von einem anderen Teil der öffentlichen Hand übernommen: Die Beteiligung des Bundes im Sozialbereich hinsichtlich Unterbringung und Heizkosten ist um gut 30 Prozent gestiegen. Und auch im Bereich „Öffentlicher Personennahverkehr“ ist mitunter wegen des Stillstands im Frühjahr für den Kreis weitaus weniger an Kosten angefallen, sodass insgesamt ein Überschuss von zwei Millionen Euro bleibt.

    Dieser wird den Rücklagen des Landkreises zugeführt, die derzeit gut 3,8 Millionen Euro betragen. Auch kleinere Posten, die nicht abgerufen wurden, sorgen in der Summe für deutliche Einsparungen. Beispielsweise entfielen die Beteiligungen des Landkreises bei Klassenfahrten, weil diese in den vergangenen acht Monaten nicht stattfanden.

    Landrat Stefan Rößle zeigt sich besorgt um die kommenden Jahre

    Ulrich Lange (CSU) warnte dann auch vor zu großer ökonomischer Freude über das Plus – denn schließlich sei es zu einem beachtlichen Teil auch den bereits geflossenen Unterstützungsgeldern des Bundes zu verdanken, dass schwarze Zahlen geschrieben werden. Künftig werde der Kreis bei seinen Ausgaben genauer hinsehen müssen, welche Angebote er noch annehmen kann.

    Peter Moll (SPD) lobte, wie auch Helmut Beyschlag (PWG), zum einen die „solide Haushaltsführung“, mahnte aber ebenfalls die pandemiebedingt „großen Herausforderungen in den kommenden Jahren“ an. Landrat Stefan Rößle (CSU) fasste die Zwischenbilanz realistisch-nüchtern zusammen: „Sorge bereitet nicht das Jahr 2020, sondern die kommenden Jahre.“ Dann erst schlügen die Auswirkungen zu Buche.

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