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Dehner schließt das Blumenhotel in Rain und investiert aber in den Standort

Rain

Dehner schließt das Blumenhotel in Rain

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    Das Dehner-Blumenhotel hat seit der Pandemie-Zwangspause geschlossen. während andere Hotels inzwischen ihren Betrieb wieder aufgenommen haben, ist es weiter zu. Nun ist der Grund dafür offiziell: Das Vier-Sterne-Haus wird in Büro-Räume umgebaut.
    Das Dehner-Blumenhotel hat seit der Pandemie-Zwangspause geschlossen. während andere Hotels inzwischen ihren Betrieb wieder aufgenommen haben, ist es weiter zu. Nun ist der Grund dafür offiziell: Das Vier-Sterne-Haus wird in Büro-Räume umgebaut. Foto: Barbara Würmseher

    Der letzte Gast des Dehner-Blumenhotels in Rain hat längst ausgecheckt, die Küche bleibt seit Monaten kalt und im sonst so gepflegten Pflanzen-Rondell vor dem Eingangsportal macht sich Wildwuchs breit. War die Zwangspause des renommierten Hauses anfangs noch dem Lockdown der Corona-Pandemie geschuldet, so gibt es inzwischen einen anderen Grund für Leere und Stillstand, die dort herrschen. Die Zeichen jedenfalls sind unübersehbar und auch die Gerüchteküche brodelt. Schließlich haben allerorten Übernachtungsstätten und Gastronomie längst wieder ihren Betrieb aufgenommen – nicht aber das Vier-Sterne-Haus in

    Nun ist es offiziell: Das Blumenhotel wird nicht wieder öffnen. Die Firma Dehner, die das Anwesen von den Eigentümerinnen aus den Familien Weber/Wersing noch bis 2028 gepachtet hat, schließt das 94 Zimmer-Haus nach gut einem Vierteljahrhundert.

    Personal des Blumenhotels in Rain ist bereits informiert worden

    „Wir sind bald wieder ganz für Sie da. Gerne stehen wir Ihnen jedoch für Fragen und Buchungen persönlich zur Verfügung“ – heißt es noch auf der Homepage. Doch Gesellschafter und Geschäftsführung haben andere Pläne. Ebenfalls betroffen ist das Á-la-carte-Garten-Restaurant im Blumenpark mit rund 1000 Plätzen, für das auch eine neue Nutzung vorgesehen ist. Das Angebot im Selbstbedienungs-Bistro des Gartencenters hingegen soll erweitert werden.

    Seit einer Betriebsversammlung am Donnerstag ist auch das Personal über die Veränderungen informiert. Betroffen sind laut Firma Dehner insgesamt rund 70 Beschäftigte, für die ein Sozialplan zum Tragen kommen soll, der nun ausgearbeitet wird. Zusammen mit dem Betriebsrat und anderen Interessensvertretern sollen, wie es heißt, gute Lösungen angeboten werden. „Wir versuchen, so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie möglich im Unternehmen zu halten“, sagt die Geschäftsführung.

    Corona ist der Hauptgrund für die Schließung des Blumenhotels Rain

    Zur Schließung von Blumen-Hotel und Garten-Restaurant gibt die Firma Dehner die Auswirkungen von Corona als Hauptgrund an. Es sei – letztlich dann auch nach dem Ende der Pandemie – die erforderliche Auslastung mit Tagungs- und Geschäftsreisenden nicht gegeben. „Das Blumenhotel wird nicht mehr so erfolgreich sein können wie vor Corona.“ Die meisten Konferenzen und Schulungen finden inzwischen in virtuellen Räumen statt und das Unternehmen geht davon aus, dass vieles davon tatsächlich auch künftig digital bleiben wird. Wörtlich lässt die Geschäftsführung wissen: „Diese Entscheidung ist uns alles andere als leicht gefallen, gerade weil Dehner für die Verbindung von Tradition und Innovation steht. Aber das Hotel- und Gastro-Konzept hat sich wirtschaftlich als nicht mehr tragfähig erwiesen.“

    Welche Nutzung soll nun künftig im Hotel stattfinden? „Wir werden die Büros verschiedener Abteilungen dort unterbringen – insgesamt etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, teilt die Geschäftsführung mit. Das äußere Erscheinungsbild des Blumenhotels wird sich dadurch nicht verändern. Es ist kein großer Umbau geplant. Und auch im Inneren sollen nur geringfügige Eingriffe passieren: Aus den jetzigen Übernachtungszimmern werden Büros, die Räume im Erdgeschoss – Bar, Kaminstüberl, Rosenzimmer et cetera – stellt sich das Unternehmen als Besprechungsräume und Treffpunkte vor. Eine Seniorenresidenz hingegen, wie gerüchteweise in Rain verlautet, soll im Blumenhotel nicht entstehen. Was sich nach Ende des Pachtvertrags 2028 ergibt, ist derzeit völlig offen.

    Es wird eine Dehner-Arbeitswelt in Rain entstehen

    Revolutionäre Pläne hat sich das Unternehmen für das Garten-Restaurant vorgenommen. Dort soll – wie auch in den bestehenden Büroräumen an der Donauwörther Straße – eine gänzlich neue „Dehner-Arbeitswelt entstehen. „New Work in Rain am Lech“ lautet hier das Schlagwort. „Wir wollen unsere leidige Platznot lösen und auf 2800 Quadratmetern zukunftsfähige Räumlichkeiten schaffen.“ Zu diesem Zweck wird das jetzige Palmenhaus abgerissen.

    Dehner will sich mit diesem neuen Konzept noch besser für die Zukunft aufstellen. Ziel ist es, bis Ende 2028 „eine nachhaltige und zukunftsorientierte Dehner-Arbeitswelt zu schaffen, die vernetztes Arbeiten im digitalen Zeitalter ermöglicht. Dazu gehören moderne, flexible Büros und so genannte „shared desk“-Konzepte, bei denen sich mehrere Mitarbeiter einen Schreibtisch teilen. Aber auch eine attraktive Gebäudestruktur soll für die Beschäftigten geschaffen werden, die Innen- und Außenraum verknüpft.

    „Gerade jetzt zum Ende der Pandemie ist der Veränderungsdruck auf das klassische Büro höher denn je“, kommentiert die Geschäftsführung. „Um ein attraktiver Arbeitgeber für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bleiben, möchten wir künftig einen deutlich höheren Bedarf an kooperativen Flächen für Teamarbeit, Austausch und kreatives Arbeiten bereitstellen, aber auch Ruhebereiche.“

    Investitionen in die weitere Infrastruktur

    Unabhängig von den Veränderungen in Hotel und Garten-Restaurant investiert Dehner auch massiv in weitere Bereiche der Infrastruktur, insbesondere in eine hochmoderne Informationstechnik, in die Nutzung verschiedener medialer Kanäle (Cross Channel) und die Erweiterung der Logistikflächen am Südring der Stadt Rain. Die in mehreren Teilschritten geplante Software-Umstellung läuft bereits seit Herbst und wird die digitale Transformation des Unternehmens unterstützen. Der Erweiterungsbau für die Hartwarenlogistik befindet sich in Planung und soll im Sommer 2025 in Betrieb genommen werden. Außerdem erweitert das Unternehmen seine E-Commerce-Sparte (Internet–Handel), um die veränderten Konsumgewohnheiten nach der Pandemie auch künftig optimal bedienen zu können. Die Investitionshöhe dieser genannten Programme liegt im hohen zweistelligen Millionenbereich. Allein in diesem Jahr sollen noch bis zu 100 neue Arbeitsplätze in den Bereichen Einkauf, IT, Marketing und

    „Alle unsere Investitionen sind ein klares Bekenntnis zu unserem Stammsitz in Rain, an dem zentrale Bereiche für das weitere weltweite Wachstum von Dehner sukzessive ausgebaut werden“, erklärt die Geschäftsführung.

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