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Daiting: Sturzflut in Daiting: So will die Gemeinde handeln

Daiting

Sturzflut in Daiting: So will die Gemeinde handeln

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    Das Zentrum von Daiting war am 19. Juni nach einem Starkregen komplett überschwemmt, da die Ussel über die Ufer trat. Der Gemeinderat will nun Maßnahmen ergreifen, aber auf eine große Studie verzichten.
    Das Zentrum von Daiting war am 19. Juni nach einem Starkregen komplett überschwemmt, da die Ussel über die Ufer trat. Der Gemeinderat will nun Maßnahmen ergreifen, aber auf eine große Studie verzichten. Foto: Wolfgang Widemann

    Wie viel genau es am frühen Abend des 19. Juni in und um Daiting geregnet hat, weiß niemand so genau. Über 100 Liter sollen es im Bereich des Ortsteils Unterbuch gewesen sein. Innerhalb kurzer Zeit verwandelte sich die Ussel in einen stattlichen Fluss – und überschwemmte in Daiting das Ortszentrum. Zudem kamen die Fluten von Hängen herab und richteten in mehreren Häusern in Daiting, Unterbuch und Hochfeld an. Der Gemeinderat hat sich kürzlich mit der Frage beschäftigt, wie solche Ereignisse in Zukunft zumindest besser in den Griff zu kriegen sind.

    Daiting will kein Sturzflut-Risikomanagement

    In einem waren sich nach Auskunft von Bürgermeister Roland Wildfeuer die Ratsmitglieder einig: Die Kommune will kein sogenanntes Sturzflut-Risikomanagement erstellen lassen. Auf das Sonderförderprogramm für dieses hat nach der Flut in Daiting der Landtagsabgeordnete Wolfgang Fackler alle Kommunen im Donau-Ries-Kreishingewiesen. Bislang haben nur zwei Gemeinden ein solches Management in Arbeit: Otting und Tapfheim.

    Die Verantwortlichen im Usseltal kamen Wildfeuer zufolge nach eingehender Beratung zu dem Schluss, auf eine solche Studie zu verzichten – obwohl der Staat 75 Prozent davon bezahlen würde. Die restlichen 25 Prozent wären für Daiting immer noch (zu) viel Geld, so der Bürgermeister. Es ginge um einen Betrag von einigen Zehntausend Euro. Eine von einem Ingenieurbüro auszuführende Untersuchung bezüglich möglicher Sturzfluten nach Starkregen wäre bei der Gemeinde Daiting ziemlich umfangreich, berichtet Wildfeuer. Grund: Der Bach habe ein Einzugsgebiet von rund 50 Quadratkilometern, das Daiting und seine Ortsteile betreffe. Entsprechend hoch wäre der Aufwand, das Gelände zu untersuchen und mögliche Gegenmaßnahmen zu treffen.

    Im Bachbett der Ussel in Daiting soll gebaggert werden

    Die Räte hätten sich darauf geeinigt, in Absprache mit den Behörden in nächster Zeit gezielte Maßnahmen umzusetzen. Eine davon betreffe die Ussel im neu gestalteten Bachbett in Daiting. Dort habe sich nicht zuletzt durch die Flut im Juni eine größere Menge Erdreich abgelagert. Die Schicht sei wohl bis zu einem halben Meter hoch – und soll jetzt auf das ursprüngliche Niveau abgebaggert werden.

    Ein weiteres offensichtliches Problem sei, dass das Bachbett am östlichen Ortsrand einen regelrechten Flaschenhals bilde und dadurch das Wasser nicht so gut abfließen könne wie in anderen Bereichen. Dieses Problem wolle man mittelfristig lösen. Schnellstmöglich möchte die Gemeinde dagegen eine Reihe von Wassergräben im Umfeld von Daiting und seinen Ortsteilen „putzen“. Damit sollen laut Wildfeuer die Fluten wieder besser abgeleitet werden.

    Ussel tritt bei hohem Niederschlag über die Ufer

    Eine Erkenntnis aus dem Hochwasser am 19. Juni sei: „Bei einem Niederschlag von über 100 Litern pro Quadratmeter kommt die Ussel raus. Da kannst du machen, was du willst.“ Solche Überschwemmungen habe es auch schon in früheren Zeiten gegeben. Glücklicherweise seien die Folgen nicht so gravierend, weil die Anlieger in Daiting bereits Pumpen in den Kellern installiert hätten, die automatisch anspringen.

    In Unterbuch und in Daiting seien am 19. Juni die Fluten jeweils in einem Anwesen über den Hang in Wohngebäude gelangt. In einem Fall sei die Heizung in Mitleidenschaft gezogen worden. Schaden: über 12000 Euro. Auch das andere Haus sei in Mitleidenschaft gezogen worden. Gleiches galt nach Angaben des Bürgermeisters für ein Gebäude in Hochfeld, wo das Wasser über einen Kontrollschacht durch die Kanalisation ins Keller-WC drückte.

    Alle Aktivitäten der Gemeinde gegen das Starkregen-Hochwasser stünden unter der Prämisse: „Wir können nicht warten, bis es wieder so weit ist.“

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