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Daiting: Die Flut im Usseltal kam ganz schnell

Daiting

Die Flut im Usseltal kam ganz schnell

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    „Land unter“ in Daiting: In der Ortsmitte umspülten die schmutzigen Fluten auch den Dorfbrunnen.
    „Land unter“ in Daiting: In der Ortsmitte umspülten die schmutzigen Fluten auch den Dorfbrunnen. Foto: Wolfgang Widemann

    Die meiste Zeit des Jahres plätschert die Ussel auf ihrem Weg durch die Monheimer Alb idyllisch dahin. Der Bach war denn auch am Freitagnachmittag im neu ausgebauten Abschnitt in Daiting nur als Rinnsal auszumachen. Doch innerhalb einer Stunde änderte sich das am frühen Abend total: Im Bereich des

    Letztmals vor 26 Jahren so ein Hochwasser

    Das Ausmaß der Fluten war in Daiting besonders eindrucksvoll zu beobachten. Das Wasser füllte nicht nur komplett das zu normalen Zeiten scheinbar völlig überdimensionierte Bachbett, sondern überschwemmte auch den Ortskern. „Das kann man sich nicht vorstellen“, staunte selbst Zweiter Bürgermeister Otto Riedelsheimer über das Naturschauspiel. Letztmals habe es 1994, also vor 26 Jahren, eine solche Flut gegeben.

    Um die mit Erdreich und Kies verdreckten Straßen zu säubern, aus vollgelaufenen Kellern das Wasser abzupumpen und weitere Schäden zu verhindern, rückten nach Auskunft von Kreisbrandrat Rudolf Mieling und Kreisbrandinspektor Heinz Mayr – beide waren als Einsatzleiter vor Ort – zehn Freiwillige Feuerwehren aus. Insgesamt waren es rund 150 Kräfte aus Itzing, Hochfeld, Kölburg, Daiting, Natterholz, Monheim, Buchdorf, Baierfeld, Gansheim und Rögling.

    Es gab noch kurzfristig eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdiensts

    Das Hochwasser stand in Daiting bis zum Sockel der Gemeindeverwaltung. Eine der beiden Brücken über die Ussel wurde glatt überspült. Im Brückengeländer blieben Äste und Gras hängen. Im Ortsteil Hochfeld kam laut Riedelsheimer von Reichertswies her ein Wasserschwall ins Dorf. Drei Keller liefen voll. Die Einsätze beschränkten sich weitgehend auf das Usseltal, jedoch wurde die Feuerwehr auch zu einem überschwemmten Keller in Monheim gerufen.

    Der Starkregen kam buchstäblich aus heiterem Himmel. Etwa eine halbe Stunde zuvor habe der Deutsche Wetterdienst noch eine Unwetterwarnung für die Region herausgegeben. Oft passiere in so einem Fall nichts, am Freitag hätte man trotz der angekündigten Gefahr in so kurzer Zeit nicht mehr reagieren können, stellte der für den Jura-Bereich zuständige Kreisbrandinspektor Mayr fest.

    So waren die Betroffenen und die Helfer bis in die Nacht hinein im Usseltal beschäftigt. Das Hochwasser zog sich schon bald wieder zurück. Da schien schon wieder die Sonne.

    Helfer arbeiten mit Besen gegen den Schlamm

    In Daiting wurde beinahe jeder verfügbare Besen organisiert, um den noch nassen, feinkörnigen Schlamm schnell aus den Höfen und von den Straßen zu kehren. „Wenn er trocknet, wird er hart wie Beton“, merkte Kreisbrandrat Mieling dazu an. Auch ein Fahrzeug des Kreisbauhofs war im Einsatz, um die Ortsdurchfahrt zu säubern, die als Kreisstraße klassifiziert ist.

    Der Schaden durch die Flut lässt sich schwer abschätzen

    Wie hoch der Schaden in den überfluteten Kellern ist, ließe sich aktuell schwer sagen, so Mieling: „Das kommt darauf an, wie sie genutzt werden.“ Sei eine Trockenlegung nötig, könne dies schnell einen fünfstelligen Euro-Betrag kosten. Glücklicherweise sei das Bachbett in Daiting neu ausgebaut worden und habe mehr Wasser fassen können. So seien wohl größere Schäden verhindert worden.

    Die Kreisstraße entlang der Ussel blieb die Nacht über an mehreren Stellen überschwemmt und damit gesperrt. Am Samstag war der nasse Spuk im Usseltal wieder vorbei und der Bach schlängelte sich recht unscheinbar durch die Landschaft.

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