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Daiting: Bürgerbegehren gegen Solarparks

Daiting

Bürgerbegehren gegen Solarparks

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    Rund um Daiting könnten fünf Solarparks entstehen. Damit zeigt sich der Gemeinderat grundsätzlich einverstanden. Jedoch hat sich nun eine Initiative gebildet, die gegen dieses Vorhaben ist. Bald findet zu dem Thema ein Bürgerentscheid statt.
    Rund um Daiting könnten fünf Solarparks entstehen. Damit zeigt sich der Gemeinderat grundsätzlich einverstanden. Jedoch hat sich nun eine Initiative gebildet, die gegen dieses Vorhaben ist. Bald findet zu dem Thema ein Bürgerentscheid statt.

    Die Pläne für eine Reihe von Solarparks im Bereich der Gemeinde Daiting liegen vorerst auf Eis. In der Kommune hat sich eine Initiative formiert, welche die Freiflächen-Photovoltaikanlagen verhindern möchte. Deshalb gibt es voraussichtlich am 16. Februar 2020 in der kleinen Juragemeinde einen Bürgerentscheid.

    Das Thema ist seit Monaten in der Kommune präsent. Die Firma Greenvest Solar mit Sitz in Starnberg will die Solarparks auf Flächen errichten, die bislang landwirtschaftlich genutzt sind. Es wurden – so war bereits im Sommer zu vernehmen – auch schon Pachtverträge mit den Eigentümern geschlossen, die das Projekt selbst angestoßen haben. Das Unternehmen brachte ursprünglich insgesamt acht Areale ein. Davon sind nach Auskunft von Bürgermeister Roland Wildfeuer inzwischen noch fünf übrig. Zwei Standorte lehnte der Gemeinderat ab, weil sie zu nahe an Daiting und Natterholz liegen (wir berichteten). In einem dritten möglichen Bereich, der sich zwischen Natterholz und Warching befindet, habe die Firma aus wirtschaftlichen Gründen einen Rückzieher gemacht. Grund: Der Anschlusspunkt an das Stromnetz wäre dort zu weit entfernt.

    Gemeinderat hat sein O.K. für die Solarparks schon gegeben

    Um die übrigen Solarparks verwirklichen zu können, müssen der Flächennutzungsplan geändert und Bebauungspläne erstellt werden. Die ins Auge gefassten Flächen sind zwischen einem und 4,9 Hektar groß und liegen allesamt in einem laut Beurteilung der EU „landwirtschaftlich benachteiligten Gebiet“. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass der Staat das Vorhaben finanziell unterstützt.

    Nachdem die Räte in Daiting die Solarparks grundsätzlich befürwortet hatten, wurden in der Gemeinde einige Personen aktiv und starteten ein Bürgerbegehren. Das Ziel: die Anlagen verhindern. Eine der offiziellen Vertreter ist Ramona Bigler. Sie bezeichnet sich als „total naturverbundenen Menschen“ und stellt fest: Daiting liege in einem schönen Tal, rundum könne man sich an der Natur erfreuen. In eine solche Landschaft würden keine Solarparks passen. Die Anlagen wären teilweise von Daiting aus zu sehen. „Wenn man spazieren geht, müsste man dran vorbeilaufen“, so Ramona Bigler.

    Bürger beklagen zu wenig Information

    Die ärgert sich darüber, „dass wir vorher nicht informiert wurden“. Die Daitingerin meint, die Bürger sollten selbst entschieden, ob sie die Solarfelder für die nächsten Jahrzehnte „vor der Nase haben wollen“. Eigentlich sollten solche Anlage an Autobahnen oder Industriegebieten entstehen – oder auf Dächern. So aber gingen Flächen für die Landwirtschaft verloren. Und niemand wisse, ob es in zehn Jahren vielleicht doppelt so viele Solarparks sein werden. Im Übrigen produziere die Gemeinde Daiting schon jetzt mehr Strom, als sie brauche.

    Bürgermeister Wildfeuer ist da anderer Ansicht. Er sei aus mehreren Gründen für die Solarparks – zum einen aus ökologischen. Mit dem Vorhaben könne man einen Teil zur Energiewende beitragen. Der Bereich der Freiflächenanlagen würde extensiv bewirtschaftet und es würden Hecken gepflanzt. Wertvoller Lebensraum entstünde. Auch aus wirtschaftlicher Sicht wären die Anlagen interessant. Die finanzschwache Kommune könnte mit Gewerbesteuer-Einnahmen rechnen. Man habe sich in Lauingen informiert, wo die Firma Greenvest Solar bereits tätig war. Dort gebe es keine Probleme und es sei „Natur pur“ entstanden.

    90 Unterschriften gesammelt

    Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sammelten 90 Unterschriften und reichten diese bei der Gemeinde ein. Das Landratsamt prüfte Wildfeuer zufolge das Begehren und hatte nichts zu beanstanden. Folglich sei die Zustimmung durch den Gemeinderat am Montagabend nur noch eine Formsache gewesen. Innerhalb von drei Monaten muss nun ein Entscheid stattfinden. In Absprache mit der Verwaltung sei der 16. Februar der geeignetste Termin.

    Zuvor soll nach den Worten des Bürgermeisters Mitte oder Ende Januar eine Info-Veranstaltung in Daiting stattfinden, „um Argumente auszutauschen“.

    Lesen Sie dazu:

    Wird Daiting zum Solardorf?

    Weitere Solarparks für Daiting

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