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DZ-Jahresrückblick: Mega-Baustellen in Harburg und Donauwörth: die Großprojekte 2020

DZ-Jahresrückblick

Mega-Baustellen in Harburg und Donauwörth: die Großprojekte 2020

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    Im Bereich der Firma Märker in Harburg sind die Vorarbeiten für das Projekt „Ofen 8“ angelaufen. Während der Bauphase erhält das Werk eine eigene B 25-Anschlussstelle. Der 80 Meter hohe Wärmetauscherturm (im Hintergrund) wird durch ein neues, 115 Meter hohes Bauwerk ersetzt.
    Im Bereich der Firma Märker in Harburg sind die Vorarbeiten für das Projekt „Ofen 8“ angelaufen. Während der Bauphase erhält das Werk eine eigene B 25-Anschlussstelle. Der 80 Meter hohe Wärmetauscherturm (im Hintergrund) wird durch ein neues, 115 Meter hohes Bauwerk ersetzt. Foto: Wolfgang Widemann

    Es ist die größte Investition in der rund 130-jährigen Unternehmensgeschichte: Der neue Ofen der Firma Märker, für den Anfang August der Spatenstich erfolgte, kostet circa 100 Millionen Euro. Das Projekt soll den 1974 gebauten Zementofen ersetzen und damit zum neuen, modernen Herzstück des Werkes am Fuße der Harburg werden. Zur Anlage gehört auch ein 115 Meter hocher Wärmetauscherturm, der die Silhouette der auffälligen Produktionsstätte prägen wird. In nur zwei Jahren soll Ofen 8, der achte der Firmengeschichte, den Betrieb aufnehmen.

    Über 65 Tonnen wiegt jeder Trafo, der in den beiden Umspannwerken in Harburg platziert wird.
    Über 65 Tonnen wiegt jeder Trafo, der in den beiden Umspannwerken in Harburg platziert wird. Foto: Thorsten Franzisi

    Der neue Drehofen wird kürzer als der bisherige, der bei einer Temperatur von 1460 Grad gemahlenen Kalkstein zu Klinker brennt. Der ist das Grundmaterial für Zement. Der Turm des Wärmetauschers wird höher, dafür aber schlanker. Und auch in Sachen Umweltschutz sollen neue Maßstäbe gesetzt werden. Der neue Ofen soll bei gleichbleibender Produktionsmenge Ressourcen schonen, denn er braucht deutlich weniger Brennstoff. Derzeit werden zum Beispiel noch Reifen, Altholz und nicht recyclefähiges Plastik verbrannt.

    Pro Jahr könnten laut Geschäftsführer Maximilian von Pückler-Märker 60.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden – das entspricht der Menge, die 15.000 Ölheizungen in Privathaushalten pro Jahr in die Luft blasen. „Das Projekt bringt für alle Beteiligten Vorteile: für unsere Mitarbeiter, für unsere Kunden, für die Bürger in Harburg und im Landkreis und für die Umwelt“, fasst es Pückler-Märker zusammen. Die Investition in eine tragfähige Zukunft des Betriebes ist laut der Firmenleitung ein Bekenntnis für den Standort Harburg mit aktuell 340 Mitarbeitern. Insgesamt sind in der Unternehmensgruppe rund 700 Personen beschäftigt.

    Bahnhof und Freibad - in Donauwörth rollen die Bagger an

    Schwimmfreunde, Sprungwütige und Sonnenanbeter sind heuer leer ausgegangen – zumindest, was Besuche im Donauwörther Freibad anbelangt. Die Einrichtung auf dem Schellenberg machte 2020 erst gar nicht auf, weil große Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden und noch immer werden. Künftig soll es drei unterschiedliche Rutschen, ein größeres Nichtschwimmerbecken und ein zweigeteiltes Kinderbecken sowie ein Spielbach und eine sogenannte „Splash-Area“ geben.

    Allerdings wurde in der zweiten Jahreshälfte bekannt, dass es Probleme und damit Verzögerungen beim Bauablauf gibt. Ursprünglich hatte man gehofft, das Freibad mit seinen neuen Attraktionen im Mai aufmachen kann. Dieses Datum ist aber nicht zu halten. Zuletzt stand nun der 30. Juni als geplanter neuer Eröffnungstermin im Raum. Erst nach der Badesaison 2021 soll dann die Erneuerung des Eingangsbereichs erfolgen. In diesem Zuge wird auch ein vergrößertes Bistro im Freibad entstehen.

    Ebenfalls ein neues Gesicht erhält der Bahnhof in der Großen Kreisstadt. Seit Frühjahr sind dort die Bagger und Handwerker zugange. Das Gesamtvolumen der Maßnahmen beträgt rund 47 Millionen Euro. Die Gleise 1 sowie 6/7 waren in der ersten Bauphase an der Reihe, die im kommenden Frühjahr mit der Ertüchtigung der Bahnsteige 4/5 enden soll. Dann muss zunächst eine Pause von einem Jahr eingelegt werden, ehe es 2022 mit den Bahnsteigen 2/3 weitergeht. Letzter Bauabschnitt wird der Bahnsteig auf Gleis 1 sein. Im Jahr 2024 soll der Bahnhof dann komplett in neuem Glanz erstrahlen. Auch das als Bahnhofsgebäude soll im Zuge der Baumaßnahmen modernisiert werden.

    Dass es sich beim barrierefreien Ausbau in Donauwörth auch um ein Prestigeobjekt des Bundes handelt, machte der Besuch von Verkehrsminister Andreas Scheuer im Juli deutlich. Auch Bahn-Infrastrukturchef Ronald Pofalla war mit von der Partie. Das nächste Bahnprojekt in der Stadt könnte der Durchstich hin zum Airbus-Werk sein. (dz)

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