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Landkreis Donau-Ries: Corona: Schulbeginn im Kreis Donau-Ries nicht ohne Probleme

Landkreis Donau-Ries

Corona: Schulbeginn im Kreis Donau-Ries nicht ohne Probleme

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    Abstandsregelungen, getrennte Pausen, Mundschutz – heuer ist einiges anders in den Schulen des Landkreises.
    Abstandsregelungen, getrennte Pausen, Mundschutz – heuer ist einiges anders in den Schulen des Landkreises. Foto: Matthias Becker

    „Versuchen Sie einmal, sechs oder acht Stunden mit Maske konzentriert zu arbeiten.“ Günther Schmalisch, Schulleiter des Albrecht-Ernst-Gymnasiums in Oettingen (AEG), hat Verständnis für diejenigen, denen der Schulstart unter Corona-Bedingungen schwerfällt. Er sucht nach guten, kreativen Lösungen, wie die Schule sowohl dem Bedürfnis nach ganz essenziellen Dingen wie Frischluft als auch dem Infektionsschutz gerecht werden kann. So wie ihm geht es den meisten Schulleitern im Landkreis. Wenn sie auch ohne den großen Knall über die Bühne ging – Woche eins des neuen Schuljahres unter Pandemiebedingungen liefert ein wechselhaftes Bild.

    Oettinger Schulleiter Schmalisch: Die Maske stundenlang zu tragen, sei eine immense Belastung

    Der Oettinger Schulleiter Schmalisch nimmt kein Blatt vor den Mund: Die Maske stundenlang im Unterricht tragen zu müssen, sei „eine immense Belastung beim Atmen“. Das betreffe Schüler und Lehrer gleichermaßen: „Es gibt Kinder, die gehen um sechs Uhr aus dem Haus und kommen um 17 Uhr heim. Dabei müssten sie theoretisch die ganze Zeit eine Maske tragen.“ Schmalisch sagt, er beobachte die Kinder sehr genau; wer den Eindruck macht, schlecht Luft zu kriegen oder erschöpft zu sein, der dürfe rausgehen oder am Fenster frische Luft holen. „Wir müssen genau abwägen zwischen Infektionsschutz, aber auch dem Gesundheitsschutz der Kinder – da müssen wir reagieren“, betont der Schulleiter.

    Der Rainer Realschuldirektor Gerhard Härpfer ist indes zufrieden, dass es wieder „in Vollbesetzung“ losgehen konnte. Die Wochen vor Schulstart waren gänzlich anders als in den Vorjahren. Die Schulleitungen mussten für mehrere Szenarien vorplanen. Dass man jetzt im Regelbetrieb starten konnte, sei wichtig – und auch, dass die Schüler die meisten Maßnahmen zum Hygieneschutz bereits aus dem Effeff beherrschten. Ein Beispiel: Weil man mit Maske leichter einen trockenen Mund bekommt, dürfe im Unterricht getrunken werden. Allerdings in den jeweiligen Sitzreihen nacheinander – das klinge kompliziert, werde aber erstaunlicherweise von den Schülern bestens befolgt.

    Ein Ärgernis im Landkreis Donau-Ries: Die Situation in den Bussen

    Für ein großes Ärgernis, vor allem bei Eltern, sorgten derweil mancherorts die Zustände in den Bussen. Die Schulleiter Schmalisch und Härpfer können den Unmut nachvollziehen: Während die Schulen angehalten sind, den Infektions- und Hygieneschutz strikt umzusetzen, herrsche in den Bussen teils große Enge. „Die Situation ist absurd. Und das regt die Eltern auf“, so Schmalisch. Sein Kollege Härpfer berichtet ähnliches aus Rain: „Die Busse sind überfüllt. Ich kann die Kritik der Eltern nachvollziehen.“ Er habe mit dem Landratsamt Kontakt aufgenommen, von dem er die Information bekam, dass es an Bussen und Fahrern fehle; ähnliches sei auch im Nachbarlandkreis Dillingen zu beobachten. Jüngst hat der Landkreis Verbesserungen angekündigt (siehe eigener Bericht).

    Auch an den Schulen im Landkreis Aichach-Friedberg gilt ab dem Schulstart am Dienstag erst einmal Maskenpflicht.
    Auch an den Schulen im Landkreis Aichach-Friedberg gilt ab dem Schulstart am Dienstag erst einmal Maskenpflicht. Foto: Michael Postl

    Peter Hoffmann leitet die Ludwig-Bölkow-Berufsschule in Donauwörth. Diese wird von rund 1700 Schülern besucht – und zwar im Wechsel. Vor der Corona-Krise war das kein Problem, heute verursacht der Wechsel einen hygienetechnischen Mehraufwand. Mehr Flächendesinfektionen machen dabei die Hauptarbeit für die Reinigungskräfte aus, die Hausmeister kontrollieren die Einhaltung der Maskenpflicht bereits an den Zugängen. Ein Parameter, dass die Schüler es ernster nehmen mit der Hygiene, sei die Seife: Die werde reichlich benutzt, das sei eindeutig messbar. Im Frühjahr sei wesentlich weniger verbraucht worden. Und wie stehen die Schüler zu all den Maßnahmen? „50-50“, sagt Hoffmann: Je nach Prägung im Elternhaus oder im Betrieb nähmen es die jungen Menschen mehr oder weniger ernst mit dem Virus, so Hoffmann. Was ihm Sorge bereite, das seien derzeit größere Feiern unter den Schülern, denn ihm sei klar, dass jene Partys wie eh und je gefeiert würden. Hoffmann mag allerdings nicht schwarz malen. Im Schulhaus gehe es indessen weitaus weniger hektisch zu, ruhiger, gelassener als „vor Corona“. So seltsam es klinge, es herrsche in weiten Teilen eine konzentriertere Arbeitsatmosphäre, sagt Hoffmann.

    Hygienschutz bei 1050 Schülern am Gymnasium Donauwörth

    Karl Auinger muss den Hygieneschutz bei 1050 Schülern und 105 Lehrern umsetzen. Der Schulleiter des Donauwörther Gymnasiums sagt, er lege Wert auf die Devise „Maske, Maske, Maske“ für die kommende Woche, sei sich aber darüber im Klaren, „dass man das nicht permanent überprüfen kann“. Er bemerke aber eine recht konsequente Einhaltung der Regeln bei den Schülern. Die zweite Woche mit Maske werde restriktiv angegangen – in der Folge, so hofft Auinger, werde seine Schule hoffentlich von Infektionen verschont bleiben, nachdem das Urlaubsende dann lange genug her sei und die Maske zumindest im Unterricht dann nicht mehr Pflicht ist. Masken im Unterricht müssen die Grundschüler nicht tragen. Schulamtsleiter Michael Stocker ist für die Grund- und Mittelschulen im Landkreis Donau-Ries zuständig. Ihn hätten keine Anrufe oder gar Probleme erreicht: Der Schulstart sei „ohne besondere Vorkommnisse“ vonstatten gegangen. In der kommenden Woche finde eine Besprechung der Schulräte statt – dann kann man über sämtliche Maßnahmen Bilanz ziehen.

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