Nachdem rund 400 Lehrer und Personal der hiesigen Grund- und Förderschulen kürzlich bei Terminen in Donauwörth und Deiningen gegen Corona geimpft worden sind, ist nun auch die Immunisierung bei den Erziehern und Kinderpflegern im Landkreis Donau-Ries angelaufen.
Maßgeblich finden diese Termine bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Donauwörther Spindeltal statt, wie AWO-Vorsitzender Heinrich Kopriwa gegenüber unserer Zeitung erklärt. Die ersten 120 Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen haben ihren Pieks am Samstag erhalten. Bei der AWO stehe, so Kopriwa, ein ausreichend großer Mehrzweckraum zur Verfügung, sodass die Impfungen mit ausreichend Abstand durchgeführt werden könne. Zudem habe man ein Einbahnstraßen-Konzept entwickelt, sodass es nicht zu Begegnungen komme: Durch den Eingang geht es nach dem Empfang zum Impfen und über die Fluchttreppe wieder nach draußen.
Corona-Impfung für Erzieher im Donau-Ries: 120 Plätze waren innerhalb von zwei Stunden vergeben
Die ersten 120 Plätze, über welche das Landratsamt sämtliche Träger der Kindertagesstätten und Horte im Kreis informiert hatte, seien innerhalb von zweieinhalb Stunden gebucht gewesen, wie Kopriwa erklärt. Nachdem klar gewesen sei, dass der viel diskutierte Impfstoff von AstraZeneca für diese Impfungen ausfalle, sei das Interesse „um ein Dreifaches“ gestiegen. Alle Kita-Träger im Landkreis seien angeschrieben worden. 900 Erzieherinnen und Erzieher beziehungsweise Kinderpflegerinnen sowie das Küchenpersonal in Kitas und Horten seien nun potenzielle Kandidaten für die Immunisierungs-Aktion. Am kommenden Samstag gehen die Impfungen ab 8.30 Uhr in die nächsten Runde – auch diese Immunisierungen werden bei der AWO im Spindeltal stattfinden.
Für seine Mitarbeiter in den Kitas und Horten sei es eine Erleichterung gewesen, dass jetzt Impfungen stattfinden. Dies liege zum einen daran, dass es in jüngster Zeit bereits zu Positivtestungen des Personals gekommen war. So habe es bei der AWO drei positive Tests gegeben, der erste Fall trug sich erst vor einem Monat zu – sodass Kopriwa davon ausgeht, dass es sich dabei um die ansteckendere, britische Corona-Mutante handelte. Ernsthaft erkrankt sei allerdings bis dato keiner der Mitarbeiter.
Hohe Impfbereitschaft des Personals in der Kita
Wie der Sprecher des Landratsamtes, Simon Kapfer, auf Nachfrage mitteilt, wurden die Lehrer von Grund- und Förderschulen, sowie das Kita-Personal mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft, das neuerdings den Namen Comirnaty trägt. Insgesamt habe es sich bislang um 525 Personen gehandelt.
Kopriwa spricht von einer hohen Impfbereitschaft des Kita-Personals – woran auch die mutmaßlich leichter durch Kinder übertragbare Mutante B1.1.7 beitrage.
Eine Testpflicht gibt es, anders als bei Schulkindern, für Kita-Kinder indessen nicht. Hier ist die Einschätzung des Personals hinsichtlich des Gesundheitszustandes der Kinder ausschlaggebend. Kopriwa erklärt, dass die Mitarbeiter in den Gruppen zudem Masken mit dem Filterstandard FFP2 tragen müssen.
U meldet das Landratsamt neue Rekordzahlen aus den lokalen Impfzentren: Erstmals seit Beginn der Corona-Schutzimpfungen im Dezember 2020 sind in der vergangenen Woche mehr als 3000 Impfungen in den Zentren in Donauwörth und Nördlingen durchgeführt worden. Insgesamt konnte das BRK als Betreiber der lokalen Impfzentren exakt 3556 Personen impfen, darunter auch die 525 Lehrer und Kita-Personal.
BRK-Kreisgeschäftsführer Arthur Lettenbauer und Landrat Stefan Rößle zeigen sich über die Impfungen in der vergangenen Woche erfreut: „Insbesondere, dass die berechtigten und impfwilligen Lehrer sowie Kita-Beschäftigten geimpft werden konnten ist ein toller und wichtiger Erfolg, da der Termin bislang durch die Vorgaben zu AstraZeneca verschoben werden musste.“
Rößle über die nun 3500 durchgeführten Impfungen: „Diese Menge wurde uns vor einigen Wochen als künftige Zielgröße in unseren Impfzentren genannt. Es ist positiv, dass nun auch erstmals ausreichend Impfstoff zur Verfügung stand. Das zeigt: Unsere Impfzentren sind gut aufgestellt und leistungsfähig.“
Durch den weiterhin zu erwartenden Anstieg der Impfstofflieferungen und die weitere Einbindung der niedergelassenen Ärzte, sowie künftig auch der Betriebsärzte, soll die Anzahl der wöchentlichen Impfungen zusätzlich zu den Impfungen an den Impfzentren fortan noch deutlich erhöht werden.
Insgesamt wurden in den Impfzentren insgesamt 25.113 Impfungen verabreicht.
Damit haben 13 Prozent der Landkreisbevölkerung – umgerechnet knapp 17400 Bürger – eine erste Dosis eines Vakzins erhalten. Eine Erst- und Zweitimpfung, also den vollständigen Impfschutz, haben bislang 5,77 Prozent erhalten. Das sind 7625 Bürger. Zusätzlich wurden auch Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten im Landkreis durchgeführt, diese sind in den Statistiken nicht enthalten. (mit pm)
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