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Buchdorf: Gelockerte Radmuttern: „Das ist absolut lebensgefährlich“

Buchdorf

Gelockerte Radmuttern: „Das ist absolut lebensgefährlich“

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    Dieses Rad hat sich am vorigen Sonntag (14. Juni) während der Fahrt vom Auto eines Buchdorfers gelöst. Zuvor hatte ein Unbekannter die Schrauben gelöst.
    Dieses Rad hat sich am vorigen Sonntag (14. Juni) während der Fahrt vom Auto eines Buchdorfers gelöst. Zuvor hatte ein Unbekannter die Schrauben gelöst.

    Als sich eine Buchdorferin mit ihrem Auto am Montagabend auf dem Heimweg von der Arbeit in Nördlingen befindet und mit 100 Stundenkilometern auf der B25 unterwegs ist, bemerkt sie kurz vor Möttingen plötzlich ein lautes Klappern an ihrem Wagen. Das Lenkrad vibriert stark. Die 27-Jährige vermutet einen Defekt an einem Radlager und bremst auf etwa 40 km/h ab. Im nächsten Moment löst sich das linke Vorderrad von dem Pkw und rollt über die Gegenfahrbahn in den Graben. Die Frau kann ihren Wagen zum Stillstand bringen, ohne dass es zu einem Unfall kommt. Der Schreck ist groß – und in Buchdorf wächst die Verunsicherung. Grund: Dort ist offenbar ein Serientäter unterwegs, der heimlich die Schrauben beziehungsweise Muttern an den Rädern von Autos lockert.

    „Das ist absolut lebensgefährlich“, erklärt Stephan Roßmanith, Pressesprecher der Polizeiinspektion Donauwörth, angesichts der möglichen Folgen. Nur durch glücklicher Umstände habe es bislang keinen schweren Unfall gegeben. Weil die Sache brisant ist, hat sich in der Dienststelle nun eine Ermittlungsgruppe formiert.

    Es gibt wohl mindestens vier Fälle

    Wohl mindestens vier Fälle, mit denen sich die Polizei jetzt intensiver befasst, stehen in Zusammenhang mit Buchdorf. Alle Opfer wohnen dort. Am 2. Juni fährt ein 50-Jähriger am Vormittag in Richtung Ingolstadt. Weil der Fahrer „klackernde Geräusche“ wahrnimmt, sucht er eine Kfz-Werkstatt auf. Dort stellt man fest, am linken Vorderrad zwei Radmuttern komplett fehlen. Schnell steht fest: Ein Unbekannter hat sie bewusst gelockert. Der Wagen wird regelmäßig in Buchdorf und Monheim geparkt.

    Die nächste Anzeige folgt am vergangenen Sonntag: Ein 42-Jähriger berichtet, dass sich an seinem Pkw ebenfalls das linke Vorderrad gelöst hat – und zwar auf der Strecke zwischen Donauwörth und Buchdorf. Es bleibt bei einem Schaden von etwa 400 Euro. Auch hier hat die Polizei keinen Zweifel, dass manipuliert wurde – und zwar in der Zeit zwischen dem 13. und 14. Juni. Vermutlicher Tatort: die Straße Am Asbach in Buchdorf.

    Die Taten geschehen über Buchdorf verteilt

    Bei der Dienststelle in Donauwörth meldet sich ein weiterer Autobesitzer und teilt mit, dass auch an seinem Fahrzeug Schrauben gelöst wurden.

    Die bislang bekannten Fakten machen es den Ermittlern nicht unbedingt einfach. Im jüngsten Fall der 27-Jährigen war das Auto im Rosenweg in Buchdorf geparkt. Die Taten geschahen an unterschiedlichen Stellen über den Ort verteilt. Zwischen den einzelnen Betroffenen gebe es keinen erkennbaren Zusammenhang, berichtet Roßmanith. Dies sei ungewöhnlich. Meist handelten solche Fälle im persönlichen Bereich: „Das kann man hier ausschließen.“

    Es könnte jederzeit zu einem schlimmen Unglück kommen

    Man sei bestrebt, die Serie so schnell wie möglich zu klären, erklärt der Hauptkommissar. Denn sollte es zu weiteren Taten dieser Art kommen, könnte es jederzeit zu einem schlimmen Unglück kommen. Der Beamte verdeutlicht: „Wenn ein Auto bei Tempo 100 das linke Vorderrad verliert, kommt es automatisch in den Gegenverkehr.“ Die Folgen könnten verheerend sein. Deshalb könne man keinesfalls von einem „Streich“ oder einem „schlechten Scherz“ sprechen. Aktuell werde wegen des Verdachts eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Die Polizeiinspektion Donauwörth bittet um Hinweise. Telefon: 0906/706670.

    Momentan keinen Zusammenhang mit der Buchdorfer Serie sehen die Beamten mit einer Gegebenheit vom 22. April. Vom Pkw eines 42-Jährigen aus Monheim, der auf der B2 in Richtung Norden unterwegs war, löste sich am Kaisheimer Berg das linke Vorderrad. Der Mann schafft es, einen größeren Unfall zu vermeiden. Wo die Schrauben gelockert worden sein könnten, ist unklar. Das Fahrzeug steht regelmäßig in Donauwörth, Sulzdorf und Monheim.

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