Der Rohbau steht, der Hebauf ist gefeiert. Spätestens in einem Jahr soll das erste Gebäude im künftigen Buchdorfer Ortszentrum bezogen werden: das neue Rathaus. Das Gebäude ist stattlich: zweigeschossig, direkt an der Hauptstraße. Das unterkellerte Bauwerk ist 24 Meter lang und zwölf Meter breit. „Bereits 1994 gab es erste Überlegungen, ein neues Rathaus zu bauen. Jetzt erfüllt sich endlich dieser Wunsch“, freute sich Bürgermeister Georg Vellinger bei der Hebauffeier.
Im Erdgeschoss sind das Bürgermeisterzimmer, ein Büro, ein Besprechungsraum, Toiletten und ein Sozialraum vorgesehen. Im Obergeschoss entstehen ein 95 Quadratmeter großer Sitzungssaal, eine Küche und ein Trauungszimmer. Bis heute werden standesamtliche Ehen in Buchdorf aus Platzgründen nicht im aktuellen Rathaus, sondern im Privathaus des Bürgermeisters geschlossen – oder man weicht ins Rathaus nach Monheim aus, wo die Verwaltungsgemeinschaft ihren Sitz hat.
Wettbewerb mit 16 Architekturbüros
Er sei glücklich, so Vellinger, dass es gelungen sei, für die Gemeinde im Zentrum über Grundstücke mit einer Gesamtfläche von rund 12600 Quadratmeter zu verfügen. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2014, so der Bürgermeister, sei die Grundlage für vorbereitende Untersuchungen sowie ein Konzept zur Ortsentwicklung gewesen. 16 Architekturbüros hätten sich an einem Wettbewerb beteiligt. Schließlich habe man das Architekturbüro „vonmeiermohr“ auch Schondorf am Ammersee mit der Gesamtplanung der „Neuen Mitte“ beauftragt – ein Vorhaben, das in mehrere Bauabschnitte gegliedert sei. Im ersten Abschnitt werde nun das Rathaus verwirklicht, die Rohbauarbeiten für ein weiteres Gebäude haben inzwischen bereits begonnen.
Praxen, Gastronomie und ein Dorfladen
Vier eigenständige Gebäude werden die „Neue Mitte“ nach derzeitigem Stand einmal prägen: Das Rathaus, auf der anderen Seite das Geschäftshaus eins mit Bank, Apotheke, Arztpraxis und einer Praxis für Egotherapie, das Geschäftshaus zwei für den Dorfladen, für Gastronomie, Getränkehandel, einer großen Zahnarztpraxis und freien Flächen für weitere mögliche Einrichtungen rund um das Gesundheitswesen. Und letztlich soll an das Rathaus das Bürgerhaus angedockt werden: Mit einem großen Saal im Erdgeschoss, mit Bücherei, mit Räumen für die Volkshochschule, für den Schützenverein im Unter- und die Musikanten im Obergeschoss. Vellinger: „Abgerundet wird das gesamte Ensemble schließlich von einem großen Dorfplatz, der zahlreiche Möglichkeiten für Kultur, Gastlichkeiten und Marktgeschehen bieten wird.“
Service im Rathaus soll erweitert werden
Im neuen Rathaus, so der Bürgermeister, soll das Serviceangebot erweitert werden. Er könne sich vorstellen, dass dort künftig auch Ausweisdokumente beantragt werden könnten. Besonders notwendig sei ein adäquater Sitzungssaal für den Gemeinderat, müssten die Zuhörer im bisherigen Raum doch teilweise stehen. Das neue Rathaus soll, so der Bürgermeister, „ein Ort der Begegnung werden“. Über die Wintermonate könnten nun nach dem Richtfest die Arbeiten im Inneren des Neubaus vorangetrieben werden.
Das Dorfzentrum sei „eine einmalige Chance“, erklärte Vellinger. Für den erkrankten Bürgermeister hatte dessen Stellvertreter Manfred Burkard zum Richtfest eingeladen. Die Kosten für den Rathaus-Neubau bezifferte Vellinger auf rund 2,8 Millionen Euro, zuzüglich rund 25 Prozent Nebenkosten. Vellinger weiter: Die deutlich überwiegende Mehrheit des Gemeinderats habe erkannt, welche herausragende Rolle das Dorfzentrum für die Weiterentwicklung Buchdorfs spielen könne.