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Buchdorf: Buchdorfs Bürgermeister - zwischen Gemeinderat und Disco-Wunsch

Buchdorf

Buchdorfs Bürgermeister - zwischen Gemeinderat und Disco-Wunsch

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    Weil er als neuer Bürgermeister richtig Gas geben will, ist Walter Grob als Rathauschef nun mehr mit dem Auto als mit dem Fahrrad unterwegs. Das nutzt er aber als Ausgleich zum vollen Terminkalender.
    Weil er als neuer Bürgermeister richtig Gas geben will, ist Walter Grob als Rathauschef nun mehr mit dem Auto als mit dem Fahrrad unterwegs. Das nutzt er aber als Ausgleich zum vollen Terminkalender. Foto: Jürgen Leykamm

    Es ist ein kniffliger Bauantrag, der auf der Tagesordnung der sechsten Sitzung des Buchdorfer Gemeinderats steht. Da fühlt sich Bürgermeister Walter Grob in der Pflicht, kürzt deswegen sogar seinen Urlaub um einen Tag. Seiner Mehrfachverantwortung als Rathauschef, Familienvater und Feuerwehrvorsitzender will er gleichermaßen gerecht werden.

    Walter Grob bringt seine jüngsten Kinder in den Kindergarten

    Der Initiator der Bürgerlichen Mitte Buchdorf-Baierfeld ist in vielerlei Hinsicht ein Mann der Mitte. Das wird schon rein geografisch deutlich. „Vom jetzigen Rathaus wohne ich 100 und vom neuen 200 Meter entfernt“, sagt der 50-Jährige. „Deswegen bin zunächst immer mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren.“ Was sich aber nicht lange bewährt hat. Des Öfteren gilt es, schnell hier oder dorthin zu fahren, was per Drahtesel sich zu zeitaufwendig gestalten würde. Ganz bewusst Zeit für seine beide jüngsten Kinder Maria (vier Jahre) und Anton (sechs) nimmt sich Grob aber schon vor seinem Arbeitsbeginn. Er bringt die beiden in den Kindergarten: „So haben wir es in der Familie ausgemacht.“

    Auch Anregungen ertönen im eigenen Haus. Mit 15 Jahren weiß die große Tochter schon genau, was sie will: „Katharina möchte am liebsten eine Disco“, sagt der Vater. Doch der muss sich erst um die Großprojekte kümmern: „Neue Dorfmitte“, neues Baugebiet. Und dann gilt es als Gemeindevertreter ja noch Geburtstage oder Generalversammlungen zu beehren. Letzteres hält sich aufgrund der Corona-Vorgaben noch in Grenzen.

    Radeln in und um Buchdorf als Ausgleich zum Beruf

    Überhaupt sind die Abendtermine noch eher rar gesät, machen sich aber in der Familie bemerkbar, wenn der Papa fehlt. Dafür spielt er gerne mit ihnen, wenn es die Zeit ergibt. Und er kann auf Ehefrau Halyna zählen, die als Lehrerin arbeitet. Beide genießen es, als Ausgleich zu ihrer beruflichen Tätigkeit regelmäßig eine Stunde über die Dörfer zu radeln: „Da geht es bergauf und bergab wie im richtigen Leben“. So wichtig wie der „Lehrmeister Fahrrad“ ist ihm eigentlich auch seine Mittagspause: „Doch die wird immer kürzer“, gesteht Grob ein.

    Dafür sind die Zeiten, welche die Bürger ihn konsultieren können, länger geworden: Der Rathauschef will gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern etwas voranbringen. Mit vielem galt es sich in den ersten 100 Tagen auch noch erst so richtig vertraut zu machen: Abfallwirtschaftsverband, Telekom, die Abteilungen des Landratsamts – offizielle Besucher gibt es in diesem guten ersten Vierteljahr häufig. Und wem wie Grob die Transparenz in der Gemeindepolitik wichtig ist, der muss sich auch auf längere Gemeinderatssitzungen einstellen, die schon bis gegen 23 Uhr dauern können. In der Summe „komme ich locker auf eine Arbeitswoche mit 50 Stunden“.

    Buchdorfs Bürgermeister ist auch Vorsitzender der Feuerwehr

    Darüber hinaus heißt es, den Aufgaben eines Feuerwehrvorsitzenden gerecht zu werden. 2021 stehen bei der Wehr Neuwahlen an, 2026 soll 150-jähriges Jubiläum gefeiert werden. Je nach Ausgang der nächsten Kommunalwahl könnte es sein, dass der Vorsitzende dann als Bürgermeister zugleich Schirmherr ist. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, die Doppelfunktion spürt Grob aber schon jetzt, steht doch auch die Erweiterung des Feuerwehrhauses an.

    Generell versucht Grob, sich die Wochenenden möglichst freizuhalten, was meist gelingt. Wichtiges wird freilich auch dann erledigt. Aber er setzt Prioritäten: „Man kann nicht überall sein und es gibt auch eine Zeit neben dem Bürgermeisteramt.“ Wie eben der Urlaub im August. Programm: Mit der Familie von Treuchtlingen nach Eichstätt radeln und eine Woche Bayerischer Wald. Aber ebenso mal „einfach in den Tag hineinleben“. Und Kraft sammeln für die „nächsten 100 Tage, die etwas leichter werden“. So schätzt sie Grob ein. Dann bleibt Zeit für weitere Hobbys wie Puzzeln oder die Modelleisenbahn.

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