Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Brachstadt-Oppertshofen: Der evangelische Pfarrer wird verabschiedet

Brachstadt-Oppertshofen

Der evangelische Pfarrer wird verabschiedet

    • |
    Pfarrer Horst Schall will sich stärker auf das seelsorgerliche Element im Pfarrberuf besinnen und wechselt zum 1. September an das Klinikum nach Ingolstadt.
    Pfarrer Horst Schall will sich stärker auf das seelsorgerliche Element im Pfarrberuf besinnen und wechselt zum 1. September an das Klinikum nach Ingolstadt. Foto: Walter Ernst

    Auch die evangelische Pfarrgemeinde Brachstadt-Oppertshofen wird über den Jahreswechsel hinaus vakant sein. Nun wurde Pfarrer Horst Schall von Dekan Johannes Heidecker von seinem Dienst entpflichtet, den er vierzehn Jahre lang in den Kesseltalgemeinden ausübte.

    Bereits ab 1. September wird der Geistliche am Klinikum in Ingolstadt eine neue Seelsorgestelle übernehmen.

    "Was ist wirklich wichtig im Leben?"

    Das Gleichnis vom Perlenfischer aus dem Matthäusevangelium, von Barbara Gruber vorgetragen, hatte Pfarrer Schall zum Abschiedsgottesdienst in der Maria-Magdalena-Kirche in Brachstadt ausgewählt. Mit Beispielen belegte er in seiner Abschiedspredigt, in welch vielfältiger Weise die Kirchengemeinden bewiesen hätten, was es heißt „Kirche zu sein“.

    Darin sah Pfarrer Schall seine Hauptaufgabe, weniger im administrativen Bereich – und wollte als Prediger Anstöße geben. Er animierte alle Christen zur Fragestellung, „was wirklich wichtig sei im Leben“ und unterstrich dabei das große Engagement vieler ehrenamtlicher Mitstreiter. So fasst er den Dank zusammen an alle, die ihn während seiner Tätigkeit Unterstützung erfahren ließen. Dekan Heidecker stellte heraus, wie Schall als Teil der Kirchengemeinde die Menschen begleitete, wie er auf seine Weise Gott verkündete und dankte ihm für die stete Unterstützung im Pfarrkapitel.

    Wie es für die Pfarrgemeinde Brachstadt-Oppersthofen weitergeht

    Wie es für die Pfarrgemeinde weitergehe, müssen die Ergebnisse der Stellausschreibung bringen, sagte der Dekan, jedenfalls werde während der Vakanz die Gemeinde von Pastorin Ulrike Brödel aus Mönchsdeggingen begleitet. Der Seniorin des Pfarrkapitels war es vorbehalten, das Wirken ihres Amtsbruders für den Kreis der Kollegen zu würdigen. Als „Perlenfischer“ habe er „manche Schätze gehoben“ sagte die Pfarrerin, um gleichzeitig zu verweisen, dass der scheidende Pfarrer auch Unbrauchbares „entsorgt“ habe.

    Gemeindereferentin Christine Stutzky betonte das ökumenische Zusammenwirken von Schall mit Pfarrer Karl Hagenauer. Man konnte es als „geschwisterliche ökumenischen Zusammenarbeit“ bezeichnen, sagte sie in Vertretung des Tapfheimer Ortsgeistlichen und brachte die vielen gemeinsamen Projekte in Erinnerung. Gerade als Seelsorger habe er Wege der Ökumene, gelegentlich auch solche ungewöhnlicher Art gesucht. Mit vielen persönlichen Gedanken der katholischen Gläubigen im Gepäck bekam Horst Schall einen Rucksack als Abschiedsgeschenk. Den prägenden Einfluss, den Pfarrer Schall hinterlasse, würdigte Stellvertretender Landrat Dr. Peter Thrul, der mit einem Bonhoeffer-Zitat den Dank des Landkreises verband.

    So lobt der Tapfheimer Bürgermeister den Pfarrer

    „Immer leidenschaftlich, zuverlässig und vertrauensvoll“ so skizzierte Karl Malz seine Zusammenarbeit mit Pfarrer Schall, der ihm als Bürgermeister eine sorglose Zeit für dessen Kirchengemeinde ermöglichte. Bei ehrlichem und respektvollem Umgang werde Malz den schnellen Vollzug getroffener Vereinbarungen durch Pfarrer Schall vermissen, meinte das Gemeindeoberhaupt um dankbar festzustellen, „dass auf das Geschaffene erfolgreich zurückgeschaut werden könne“.

    Karola Künzler und Siegfried Bußer dankten als Vertrauensleute für den Dienst an der „einheitlichen Kirche“ Oppertshofen und Brachstadt. „Das war so gewollt und gefördert“ sagte die Rednerin in den Dankesworten der Kirchengemeinde und erinnerte an feierliche Gottesdienste und geschliffene Predigten. Nach Siegfried Bußers Worten lasse es sich nicht vermeiden, neben dem Seelsorger auch den Bauleiter bei kirchlichen Maßnahmen zu würdigen.

    Schall war Pfarrer für Oppertshofen, Brachstadt, Tapfheim und Bissingen

    Viele Angelegenheiten galt es auf den Weg zu bringen, zu begleiten und zu vollenden. Selbst unterschiedliche Auffassungen hätten zu guten Ergebnissen geführt, sagte der Kirchenvorstand und meinte schmunzelnd, „dass er selbst in Harburg noch bauen musste“. Mit Abschiedsgeschenken dankte die Kirchengemeinde auch Ehefrau Petra Schall und der ganzen Pfarrerfamilie für das offene und lebendige Pfarrhaus und die Mitgestaltung des kirchlichen Alltags.

    „Geh unter der Gnade, geh mit Gottes Segen“ unterstrich gesanglich die Freistellung von Horst Schall als evangelischer Pfarrer von Oppertshofen, Brachstadt, Tapfheim und Bissingen. Musikalische Beiträge zur Verabschiedung brachten der Posaunenchor unter Leitung von Roman Götz. Den Orgelpart und die Leitung des Gospelchors „Kreuz und Quer“ hatte Gerlinde Bruckdorfer inne

    Nach dem Gottesdienst hatten die Kirchenbesucher im Gemeindehaus Gelegenheit, sich von Horst Schall und seiner Familie zu verabschieden.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Kreis Dillingen: Ex-Diakon Eugen Schirm im Ruhestand: „Ich habe einen Cut gemacht“

    "Vogelfrei?" Das sagt der Höchstädter Pfarrer zu Abschiebeflügen

    Eine Gundelfingerin verschreibt sich Gott

    400 Gläubige feiern mit der Münsterpfarrei

    Abschied von Pfarrer Franz Pfeifer

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden